Athen auf dem Weg zur Demokratie
Die Entwicklung der attischen Demokratie in Athen vollzog sich in mehreren Stufen zwischen 800 und 500 v. Chr. während der archaischen Zeit. Diese Periode war geprägt von tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die letztendlich zur Entstehung der ersten demokratischen Staatsform führten.
Definition: Die archaische Zeit in Griechenland ca.800−500v.Chr. war eine Epoche des Übergangs und der Formierung, in der sich viele grundlegende politische und kulturelle Strukturen der griechischen Antike herausbildeten.
Der Weg zur Demokratie führte über verschiedene Regierungsformen:
- Monarchie: Die ursprüngliche Herrschaftsform, bei der ein König regierte.
- Aristokratie: Die Herrschaft des Adels, der seine Vorrechte beibehielt.
- Timokratie: Eine Herrschaftsform, bei der das Vermögen über die politischen Rechte entschied.
- Tyrannis: Eine Alleinherrschaft, oft durch Gewalt errungen und mit Hilfe bewaffneter Leibwachen aufrechterhalten.
- Demokratie/Isonomie: Die von Kleisthenes eingeführte Staatsform mit gleichen Rechten für die Bürger.
Vocabulary: Isonomie bezeichnet die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz, ein grundlegendes Prinzip der attischen Demokratie.
Die gesellschaftlichen Veränderungen betrafen verschiedene Gruppen:
- Der Adel behielt zwar seinen Vorrang, musste aber auf eine Landaufteilung verzichten.
- Reiche Bürger aus Handwerk und Handel konnten in die erste Klasse aufsteigen.
- Bauern profitierten von Entschuldungsmaßnahmen.
Highlight: Die Reformen des Kleisthenes waren besonders bedeutsam für die Entwicklung der attischen Demokratie. Er teilte das attische Volk in Phylen Sta¨mme ein, wobei er eine Mischung aus Land-, Stadt- und Küstenbewohnern schuf.
Kleisthenes führte folgende wichtige Neuerungen ein:
- Aufteilung des attischen Volkes in Phylen 1/3Land/Stadt/Ku¨ste
- Proportionale Repräsentation, unabhängig vom Vermögen
- Einführung des Ostrakismus "Scherbengericht" zur Verhinderung zu mächtiger Einzelpersonen
Example: Der Ostrakismus erlaubte es den Bürgern, einmal jährlich darüber abzustimmen, ob ein Bürger für zehn Jahre verbannt werden sollte. Dies diente als Schutz vor potentiellen Tyrannen.
Es ist wichtig zu beachten, dass trotz dieser demokratischen Fortschritte nicht alle Bevölkerungsgruppen von den neuen Rechten profitierten. Sklaven, Frauen und Besiegte blieben von der politischen Teilhabe ausgeschlossen.
Quote: "Sklaven, Frauen, Besiegte hatten keine Rechte"
Diese Entwicklungen bildeten die Grundlage für die attische Demokratie, die in den folgenden Jahrhunderten weiter ausgebaut und verfeinert wurde. Die Reformen des Kleisthenes legten den Grundstein für ein politisches System, das bis heute als Vorbild für moderne Demokratien gilt.