Otto von Bismarcks "Eisen und Blut"-Rede vom 30. September 1862
In dieser berühmten Rede vor dem preußischen Landtag legt Otto von Bismarck die Grundzüge seiner zukünftigen Politik dar. Er argumentiert, dass Preußen noch nicht reif für eine vollständige konstitutionelle Regierung sei und kritisiert die bestehende Verfassung als ungeeignet für die preußischen Verhältnisse.
Highlight: Bismarck betont die Schwierigkeit, in Preußen mit der bestehenden Verfassung zu regieren. Er sieht das Land als noch nicht bereit für ein vollständig verfassungsmäßiges Leben an.
Bismarck kritisiert, dass die Bürger und Abgeordneten zu kritisch gegenüber der Regierung eingestellt seien und zu viel Macht hätten. Er argumentiert, dass dies die Handlungsfähigkeit der Regierung einschränke.
Quote: "Preußen sei zu groß, um eine Verfassung zu tragen."
Der Kernpunkt der Rede ist Bismarcks Aussage zu "Eisen und Blut". Er verwendet diese Metapher, um die Notwendigkeit militärischer Stärke und entschlossenen Handelns zu betonen.
Definition: Die "Blut und Eisen"-Politik bezieht sich auf Bismarcks Überzeugung, dass große politische Fragen nicht durch Debatten und Beschlüsse, sondern durch militärische Macht gelöst werden müssen.
Bismarck kritisiert den Ansatz der Revolution von 1848/49, politische Ziele durch Reden und Beschlüsse erreichen zu wollen. Stattdessen plädiert er für eine Politik der Stärke.
Vocabulary: "Utilisiert" bedeutet in diesem Kontext "genutzt" oder "eingesetzt". Bismarck meint damit, dass Preußens militärische Stärke aktiv eingesetzt werden sollte.
Die Rede kündigt indirekt Bismarcks spätere aggressive Außenpolitik und die Einigungskriege an, die zur Gründung des Deutschen Reiches führen sollten.
Example: Die Blut und Eisen-Politik manifestierte sich in den folgenden Jahren in Kriegen gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71), die zur deutschen Einigung führten.
Insgesamt legt die "Eisen und Blut Rede" den Grundstein für Bismarcks Machtpolitik und seine Vision von einem starken, vereinten Deutschland unter preußischer Führung.