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Entspannungspolitik einfach erklärt: Der Zeitstrahl und die wichtigsten Verträge

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Entspannungspolitik einfach erklärt: Der Zeitstrahl und die wichtigsten Verträge
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Seta

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Die Entspannungspolitik der 1970er Jahre markierte einen historischen Wendepunkt in den deutsch-deutschen Beziehungen während des Kalten Kriegs.

Unter Bundeskanzler Willy Brandt wurde die Neue Ostpolitik eingeleitet, die auf Dialog und Annäherung zwischen der BRD und DDR setzte. Die wichtigsten Elemente waren die Ostverträge, die zwischen 1970 und 1973 geschlossen wurden. Der Moskauer Vertrag (1970) regelte das Verhältnis zur Sowjetunion, der Warschauer Vertrag (1970) normalisierte die Beziehungen zu Polen, und der Grundlagenvertrag (1972) führte zur gegenseitigen Anerkennung von BRD und DDR. Diese Politik wurde unter dem Motto "Wandel durch Annäherung" bekannt und zielte darauf ab, die Spannungen zwischen Ost und West abzubauen.

Die Entspannungspolitik brachte konkrete Verbesserungen für die Menschen: Reiseerleichterungen, mehr Kontaktmöglichkeiten zwischen Ost und West und eine Normalisierung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Trotz kontroverser Diskussionen - Kritiker sahen darin eine zu große Nachgiebigkeit gegenüber dem kommunistischen System - erwies sich die Neue Ostpolitik als erfolgreicher Weg zur schrittweisen Überwindung der deutschen Teilung. Die Ostverträge legten wichtige Grundlagen für die spätere deutsche Wiedervereinigung und die europäische Integration. Diese Politik wurde international als "Entspannungspolitik" bekannt und beeinflusste auch die Beziehungen anderer westlicher Staaten zum Ostblock positiv. Willy Brandt erhielt für seine Bemühungen um Aussöhnung und Frieden 1971 den Friedensnobelpreis.

17.4.2021

1032

topaktuell 3/2009
Entspannungspolitik und Friedensbereitschaft in Europa 1969-1989
Die Ausgangslage
Verschiedene Annäherungsversuche der Gro

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Abkühlung des Klimas in Europa zwischen Ost und West 1979-1985

In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren kam es zu einer Abkühlung des Klimas zwischen Ost und West in Europa. Diese Phase war geprägt von einer zwiespältigen Situation:

Einerseits gab es auf politischer Ebene Fortschritte wie die Schlussakte der KSZE und SALT-Verhandlungen. Andererseits verschärfte sich die Lage auf der Ebene der Rüstung. Die Sowjetunion stationierte neue SS-20 Atomraketen, was als Bedrohung für Westeuropa wahrgenommen wurde.

Vocabulary: SS-20 waren sowjetische ballistische Mittelstreckenraketen mit Nuklearsprengköpfen.

Als Reaktion darauf fasste die NATO am 12. Dezember 1979 den sogenannten NATO-Doppelbeschluss:

  1. Der Westen bot der UdSSR Verhandlungen über die Beseitigung der Mittelstreckenwaffen an.
  2. Falls nach vier Jahren kein Verhandlungsergebnis erzielt würde, würde die NATO selbst atomare Mittelstreckenwaffen (Pershing II und Cruise Missiles) in Westeuropa stationieren.

Example: Die SS-20 Raketen hatten eine Reichweite, die zwar nicht die USA, aber Ziele in Deutschland erreichen konnte.

Diese Situation führte zu Kritik und Protesten in Form einer Friedensbewegung, die zwischen 1980 und 1984 zu einer Massenbewegung anschwoll. Hunderttausende Menschen demonstrierten gegen die geplante Nachrüstung.

Quote: "Der Beschluss und die Stationierung lassen die Friedensbewegung zu einer Massenbewegung anschwellen."

Erst die Reformen unter Michail Gorbatschow in der Sowjetunion ermöglichten ab 1987 die Beseitigung der atomaren Mittelstreckenwaffen auf beiden Seiten, was zu einer neuen Phase der Entspannung führte.

Highlight: Die Abkühlung des Klimas in den frühen 1980er Jahren und der NATO-Doppelbeschluss waren wichtige Ereignisse in der Entspannungspolitik des Kalten Krieges.

topaktuell 3/2009
Entspannungspolitik und Friedensbereitschaft in Europa 1969-1989
Die Ausgangslage
Verschiedene Annäherungsversuche der Gro

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Die Ausgangslage und Neue Ostpolitik

Die Große Koalition von 1966-1969 brachte zwar Bewegung in die Beziehungen zu den östlichen Nachbarländern, konnte aber zur Lösung der deutschen Frage wenig beitragen. Erst die Neue Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt ab 1969 brachte einen Durchbruch.

Die Bundesregierung unter Brandt erkannte erstmals die existierenden Grenzen an, um sie durchlässiger zu machen und auf Grundlage der Ostverträge ein neues, friedliches Verhältnis zu Osteuropa aufzubauen. Dies führte zu wichtigen Vertragsabschlüssen:

  • Der Moskauer Vertrag vom 12. August 1970 erkannte die Unverletzbarkeit der bestehenden Grenzen in Europa an.
  • Der Warschauer Vertrag vom 7. Dezember 1970 erkannte die Oder-Neiße-Linie als Westgrenze Polens an.
  • Das Viermächteabkommen vom 3. September 1970 garantierte den Sonderstatus von Berlin.
  • Das Transitabkommen vom 30. Dezember 1971 regelte den Verkehr zwischen der Bundesrepublik und Westberlin.
  • Der Grundlagenvertrag vom 21. Dezember 1972 regelte die innerdeutschen Beziehungen.
  • Der Prager Vertrag vom 11. Dezember 1973 garantierte die Erhaltung bestehender Grenzen.

Highlight: Die Ostverträge führten zur faktischen, nicht völkerrechtlichen Anerkennung der DDR, zum Gewaltverzicht und zur Aufnahme beider deutscher Staaten in die Vereinten Nationen.

Definition: Die Neue Ostpolitik bezeichnet die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland gegenüber den Staaten des Warschauer Pakts ab 1969 unter Bundeskanzler Willy Brandt.

Obwohl die Ostverträge das Verhältnis zwischen BRD und DDR kaum verbesserten, waren sie eine wichtige Voraussetzung für den späteren Fall der Berliner Mauer.

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Die Entspannungspolitik brachte konkrete Verbesserungen für die Menschen: Reiseerleichterungen, mehr Kontaktmöglichkeiten zwischen Ost und West und eine Normalisierung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Trotz kontroverser Diskussionen - Kritiker sahen darin eine zu große Nachgiebigkeit gegenüber dem kommunistischen System - erwies sich die Neue Ostpolitik als erfolgreicher Weg zur schrittweisen Überwindung der deutschen Teilung. Die Ostverträge legten wichtige Grundlagen für die spätere deutsche Wiedervereinigung und die europäische Integration. Diese Politik wurde international als "Entspannungspolitik" bekannt und beeinflusste auch die Beziehungen anderer westlicher Staaten zum Ostblock positiv. Willy Brandt erhielt für seine Bemühungen um Aussöhnung und Frieden 1971 den Friedensnobelpreis.

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Einerseits gab es auf politischer Ebene Fortschritte wie die Schlussakte der KSZE und SALT-Verhandlungen. Andererseits verschärfte sich die Lage auf der Ebene der Rüstung. Die Sowjetunion stationierte neue SS-20 Atomraketen, was als Bedrohung für Westeuropa wahrgenommen wurde.

Vocabulary: SS-20 waren sowjetische ballistische Mittelstreckenraketen mit Nuklearsprengköpfen.

Als Reaktion darauf fasste die NATO am 12. Dezember 1979 den sogenannten NATO-Doppelbeschluss:

  1. Der Westen bot der UdSSR Verhandlungen über die Beseitigung der Mittelstreckenwaffen an.
  2. Falls nach vier Jahren kein Verhandlungsergebnis erzielt würde, würde die NATO selbst atomare Mittelstreckenwaffen (Pershing II und Cruise Missiles) in Westeuropa stationieren.

Example: Die SS-20 Raketen hatten eine Reichweite, die zwar nicht die USA, aber Ziele in Deutschland erreichen konnte.

Diese Situation führte zu Kritik und Protesten in Form einer Friedensbewegung, die zwischen 1980 und 1984 zu einer Massenbewegung anschwoll. Hunderttausende Menschen demonstrierten gegen die geplante Nachrüstung.

Quote: "Der Beschluss und die Stationierung lassen die Friedensbewegung zu einer Massenbewegung anschwellen."

Erst die Reformen unter Michail Gorbatschow in der Sowjetunion ermöglichten ab 1987 die Beseitigung der atomaren Mittelstreckenwaffen auf beiden Seiten, was zu einer neuen Phase der Entspannung führte.

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Die Große Koalition von 1966-1969 brachte zwar Bewegung in die Beziehungen zu den östlichen Nachbarländern, konnte aber zur Lösung der deutschen Frage wenig beitragen. Erst die Neue Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt ab 1969 brachte einen Durchbruch.

Die Bundesregierung unter Brandt erkannte erstmals die existierenden Grenzen an, um sie durchlässiger zu machen und auf Grundlage der Ostverträge ein neues, friedliches Verhältnis zu Osteuropa aufzubauen. Dies führte zu wichtigen Vertragsabschlüssen:

  • Der Moskauer Vertrag vom 12. August 1970 erkannte die Unverletzbarkeit der bestehenden Grenzen in Europa an.
  • Der Warschauer Vertrag vom 7. Dezember 1970 erkannte die Oder-Neiße-Linie als Westgrenze Polens an.
  • Das Viermächteabkommen vom 3. September 1970 garantierte den Sonderstatus von Berlin.
  • Das Transitabkommen vom 30. Dezember 1971 regelte den Verkehr zwischen der Bundesrepublik und Westberlin.
  • Der Grundlagenvertrag vom 21. Dezember 1972 regelte die innerdeutschen Beziehungen.
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Definition: Die Neue Ostpolitik bezeichnet die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland gegenüber den Staaten des Warschauer Pakts ab 1969 unter Bundeskanzler Willy Brandt.

Obwohl die Ostverträge das Verhältnis zwischen BRD und DDR kaum verbesserten, waren sie eine wichtige Voraussetzung für den späteren Fall der Berliner Mauer.

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