Abkühlung des Klimas in Europa zwischen Ost und West 1979-1985
In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren kam es zu einer Abkühlung des Klimas zwischen Ost und West in Europa. Diese Phase war geprägt von einer zwiespältigen Situation:
Einerseits gab es auf politischer Ebene Fortschritte wie die Schlussakte der KSZE und SALT-Verhandlungen. Andererseits verschärfte sich die Lage auf der Ebene der Rüstung. Die Sowjetunion stationierte neue SS-20 Atomraketen, was als Bedrohung für Westeuropa wahrgenommen wurde.
Vocabulary: SS-20 waren sowjetische ballistische Mittelstreckenraketen mit Nuklearsprengköpfen.
Als Reaktion darauf fasste die NATO am 12. Dezember 1979 den sogenannten NATO-Doppelbeschluss:
- Der Westen bot der UdSSR Verhandlungen über die Beseitigung der Mittelstreckenwaffen an.
- Falls nach vier Jahren kein Verhandlungsergebnis erzielt würde, würde die NATO selbst atomare Mittelstreckenwaffen (Pershing II und Cruise Missiles) in Westeuropa stationieren.
Example: Die SS-20 Raketen hatten eine Reichweite, die zwar nicht die USA, aber Ziele in Deutschland erreichen konnte.
Diese Situation führte zu Kritik und Protesten in Form einer Friedensbewegung, die zwischen 1980 und 1984 zu einer Massenbewegung anschwoll. Hunderttausende Menschen demonstrierten gegen die geplante Nachrüstung.
Quote: "Der Beschluss und die Stationierung lassen die Friedensbewegung zu einer Massenbewegung anschwellen."
Erst die Reformen unter Michail Gorbatschow in der Sowjetunion ermöglichten ab 1987 die Beseitigung der atomaren Mittelstreckenwaffen auf beiden Seiten, was zu einer neuen Phase der Entspannung führte.
Highlight: Die Abkühlung des Klimas in den frühen 1980er Jahren und der NATO-Doppelbeschluss waren wichtige Ereignisse in der Entspannungspolitik des Kalten Krieges.