Die Preußischen Reformen und der Wiener Kongress waren entscheidende Ereignisse, die Preußen und Europa im frühen 19. Jahrhundert grundlegend veränderten.
Die Preußischen Reformen begannen nach der verheerenden Niederlage gegen Napoleon 1806/07. Die wichtigsten Ziele waren die Modernisierung des Staates und der Gesellschaft. Die Bauernbefreiung von 1807 schaffte die Leibeigenschaft ab und gab den Bauern persönliche Freiheit. Die Wirtschaftsreform Preußen führte die Gewerbefreiheit ein und liberalisierte die Wirtschaft. Weitere zentrale Reformen waren die Verwaltungsreform, die Heeresreform und die Bildungsreform. Im Vergleich zu den rheinbündischen Reformen waren die preußischen Reformen umfassender und nachhaltiger. Die wichtigsten Folgen waren die Entstehung einer modernen Staatsverwaltung, ein leistungsfähigeres Militär und eine aufgeklärtere Gesellschaft.
Der Wiener Kongress (1814-1815) ordnete nach den Napoleonischen Kriegen Europa neu. Wichtige Teilnehmer waren Österreich, Preußen, Russland und Großbritannien. Die zentralen Ziele waren die Wiederherstellung der vorrevolutionären Ordnung (Restauration) und die Schaffung eines stabilen Gleichgewichts zwischen den europäischen Mächten. Die wichtigsten Beschlüsse waren die Gründung des Deutschen Bundes, territoriale Neuordnungen und das Legitimationsprinzip. Die Folgen für Deutschland waren die Entstehung des Deutschen Bundes als loser Staatenbund unter österreichischer Führung, die Stärkung Preußens durch Gebietsgewinne und die Verhinderung eines deutschen Nationalstaats. Der Kongress prägte die europäische Politik bis zur Revolution von 1848.