Die Jugendorganisationen im Nationalsozialismus prägten eine ganze Generation deutscher Kinder und Jugendlicher.
Der Bund Deutscher Mädel (BDM) und die Hitlerjugend (HJ) waren die wichtigsten nationalsozialistischen Jugendorganisationen zwischen 1933 und 1945. Durch das Gesetz über die Hitlerjugend von 1936 wurde die Mitgliedschaft für alle "arischen" Jugendlichen verpflichtend. Mädchen im Alter von 10-14 Jahren gehörten zunächst dem Jungmädelbund an, danach bis zum 18. Lebensjahr dem BDM. Jungen waren vom 10.-14. Lebensjahr im Deutschen Jungvolk und anschließend bis 18 Jahre in der HJ. Die Jugendlichen wurden dort ideologisch geschult und auf ihre späteren Rollen im NS-Staat vorbereitet - Mädchen als künftige Mütter und Hausfrauen, Jungen als Soldaten. Zu den Aktivitäten gehörten Heimatabende, Sport, Wandern und paramilitärische Übungen. Als Erkennungszeichen trugen sie spezielle Uniformen und Hitlerjugend Abzeichen.
Die Jugendorganisationen dienten der totalen Erfassung und Kontrolle der deutschen Jugend. In den BDM Mitgliederlisten wurden alle Mädchen erfasst. Die Ausbildung war stark ideologisch geprägt und zielte darauf ab, die Jugendlichen zu überzeugten Nationalsozialisten zu erziehen. Dazu gehörte auch die Vermittlung von Rassenlehre und Führerkult. Die Jugendlichen wurden systematisch von anderen Einflüssen wie Familie, Kirche oder anderen Jugendgruppen isoliert. Viele Aspekte dieser Zeit werden heute im Schulunterricht zum Thema "Jugend im Nationalsozialismus" behandelt. Die Aufarbeitung dieser Geschichte ist wichtig, um junge Menschen über die Gefahren von Totalitarismus und Manipulation aufzuklären.