Der Verlust von Deutsch-Südwestafrika im Ersten Weltkrieg
Die militärische Niederlage und der Verlust von Deutsch-Südwestafrika markierte das Ende der deutschen Kolonialherrschaft im südlichen Afrika. Als die Südafrikanische Union am 9. September 1914 den Kriegseintritt gegen die deutsche Kolonie beschloss, begann der finale Abschnitt der deutschen Kolonialzeit. Die deutsche Schutztruppe, die zahlenmäßig und ausrüstungstechnisch deutlich unterlegen war, sah sich gezwungen, sich schrittweise zurückzuziehen.
Hinweis: Die deutsche Schutztruppe verfügte über etwa 5.000 Mann, während die südafrikanischen Streitkräfte mit über 43.000 Soldaten eine deutliche Übermacht darstellten.
Der militärische Zusammenbruch vollzog sich innerhalb weniger Monate. Am 16. August 1915 war die gesamte Kolonie von südafrikanischen Truppen besetzt. Dieser Verlust bedeutete nicht nur das Ende der militärischen Kontrolle, sondern hatte auch weitreichende Folgen für die deutsche Siedlerbevölkerung und die lokalen Bevölkerungsgruppen wie die Herero und Nama.
Mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags am 28. Juni 1919 wurde der Verlust der Kolonie auch völkerrechtlich besiegelt. Deutschland musste offiziell auf alle seine Kolonien verzichten, darunter auch auf Deutsch-Südwestafrika. Das Gebiet wurde unter das Mandat des Völkerbunds gestellt und von der Südafrikanischen Union verwaltet. Diese Entwicklung legte den Grundstein für das spätere unabhängige Namibia.