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Deutsch-Südwestafrika: Völkermord und der Herero-Aufstand erklärt

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Deutsch-Südwestafrika: Völkermord und der Herero-Aufstand erklärt
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Die Geschichte von Deutsch-Südwestafrika ist ein wichtiges Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte.

Deutsch-Südwestafrika wurde 1884 zur deutschen Kolonie, als das Deutsche Reich das Gebiet des heutigen Namibia in Besitz nahm. Die deutschen Siedler beanspruchten immer mehr Land der einheimischen Bevölkerung, besonders der Herero und Nama. Dies führte zu großen Spannungen. Im Jahr 1904 kam es zum Herero-Aufstand, als sich die Herero unter der Führung von Samuel Maharero gegen die deutsche Kolonialherrschaft erhoben. Die deutschen Truppen unter Generalleutnant Lothar von Trotha reagierten mit extremer Brutalität. Von Trotha erließ den berüchtigten Vernichtungsbefehl, der zur systematischen Vertreibung der Herero in die Omaheke-Wüste führte, wo tausende Menschen verdursteten.

Der Deutsch-Südwestafrika Völkermord forderte schätzungsweise 65.000 Herero und 10.000 Nama Opfer. Dies entspricht etwa 80% der Herero- und 50% der Nama-Bevölkerung. Die Überlebenden wurden in Konzentrationslager gebracht und zur Zwangsarbeit gezwungen. Erst 2021 erkannte die deutsche Bundesregierung die Geschehnisse offiziell als Völkermord an und vereinbarte Wiedergutmachungszahlungen mit Namibia. Die Herero und Nama heute kämpfen weiterhin um angemessene Entschädigung und die vollständige Aufarbeitung der Kolonialgeschichte. Die Anerkennung Völkermord Herero Bundestag war ein wichtiger Schritt zur Versöhnung, aber viele Nachfahren der Opfer sehen die vereinbarten Maßnahmen als unzureichend an. Das ehemalige Deutsch-Südwestafrika heute, das heutige Namibia, ist weiterhin von den Folgen der Kolonialzeit geprägt, was sich unter anderem in der ungleichen Landverteilung zeigt.

29.3.2021

1643

,,Unter Historikern ist der
Generalleutnant, der 1904 in der
deutschen Kolonie Südwestafrika den
Aufstand der Herero niederschlug, ein
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Die Geschichte des Deutsch-Südwestafrika und der Herero-Aufstand

Der Herero-Aufstand von 1904 markiert eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte. Unter der Führung von Generalleutnant Lothar von Trotha kam es zur systematischen Vernichtung des Herero-Volkes, was heute als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts gilt. Die Deutsche Kolonien Afrika umfassten damals mehrere Gebiete, wobei Deutsch-Südwestafrika die bedeutendste Kolonie darstellte.

Die Deutsch-Südwestafrika Besitzergreifung erfolgte 1884 durch den deutschen Kaufmann Adolf Lüderitz. Die Kolonialverwaltung etablierte ein System der Landenteignung und Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung. Dies führte zu wachsenden Spannungen zwischen den deutschen Siedlern und den Herero.

Definition: Der Begriff Völkermord wurde erst 1948 durch die UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes rechtlich definiert. Er bezeichnet Handlungen, die darauf abzielen, eine nationale, ethnische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu vernichten.

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Der Herero-Aufstand - Ursachen und Verlauf

Die Herero-Aufstand Ursachen Verlauf Folgen sind komplex: Landraub, wirtschaftliche Ausbeutung und rassistische Behandlung führten zum Aufstand der Herero im Januar 1904. Unter der Führung von Samuel Maharero griffen sie deutsche Siedlungen an.

Die deutsche Kolonialverwaltung reagierte mit äußerster Brutalität. Von Trotha erließ den berüchtigten Vernichtungsbefehl, der zur gezielten Tötung der Herero-Bevölkerung führte. Viele wurden in die Omaheke-Wüste getrieben, wo sie verdursteten.

Highlight: Die Herero und Nama Zusammenfassung zeigt, dass von ursprünglich etwa 80.000 Herero nur etwa 15.000 überlebten. Dies entspricht einer Vernichtung von über 80% des Volkes.

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Deutsch-Südwestafrika heute und Aufarbeitung

Das heutige Namibia trägt noch immer die Spuren der deutschen Kolonialzeit. Die Anerkennung Völkermord Herero Bundestag erfolgte erst 2015, als der Deutsche Bundestag die Ereignisse offiziell als Völkermord bezeichnete.

Die Frage der Herero Entschädigung Pro Contra wird bis heute diskutiert. 2021 erkannte Deutschland seine historische Verantwortung an und sagte Entwicklungshilfe in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zu.

Zitat: "Die Vernichtung der Herero war der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts" - Historiker Jürgen Zimmerer

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Historische Stätten und Erinnerungskultur

Die Landkarte Deutsch-Südwestafrika zeigt wichtige historische Orte wie die Christuskirche, das Reiterdenkmal und die Alte Feste in Windhoek. Diese Bauwerke zeugen von der deutschen Kolonialzeit und sind heute Teil der Erinnerungskultur.

Die Herero und Nama heute leben größtenteils in Namibia und kämpfen weiterhin um Anerkennung und Wiedergutmachung. Ihre Kultur und Traditionen haben den Völkermord überlebt und werden aktiv gepflegt.

Beispiel: Die jährliche Herero-Gedenkfeier am Waterberg erinnert an die Opfer des Völkermords und mahnt zur historischen Verantwortung.

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Vorgeschichte von Deutsch-Südwestafrika

Die Vorgeschichte von Deutsch-Südwestafrika war geprägt von einer vielfältigen Bevölkerung und komplexen Konflikten:

  • Die Gesamtbevölkerung betrug ca. 200.000 Menschen, darunter:

    • 80.000 Herero
    • 60.000 Owambo
    • 35.000 Damara
    • 20.000 Nama
    • Mehrere kleinere Völker
  • Häufige Kriege und Konflikte, vor allem zwischen Herero und Nama

  • Knappheit von Weideland als Konfliktursache

  • Britische Versuche der Inbesitznahme 1876, die sich auf Walfishbay und die Pinguininseln beschränkten

Highlight: Die komplexe ethnische Zusammensetzung und die bestehenden Konflikte bildeten den Hintergrund für die spätere deutsche Kolonisierung.

Diese Vorgeschichte ist wichtig für das Verständnis der Spannungen, die zum Herero-Aufstand führten und erklärt teilweise die Dynamiken, die sich während der deutschen Kolonialherrschaft entwickelten.

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Erschließung von Deutsch-Südwestafrika

Die Erschließung von Deutsch-Südwestafrika begann mit folgenden Ereignissen:

  • Im Auftrag des Tabakhändlers Adolf Lüderitz wurde die Lüderitzbucht und 5 Meilen Land von den Nama erworben (1.4.1883)
  • Bismarck stellte "Lüderitzland" unter den Schutz des Deutschen Reichs (7.8.1884)
  • Weiteres Land wurde gekauft und beansprucht
  • Die Feste Windhuk wurde 1890 gegründet

Highlight: Die Besitzergreifung von Deutsch-Südwestafrika begann mit dem Erwerb von Land durch private Unternehmer und wurde dann durch staatliche Schutzmaßnahmen gefestigt.

Eine Karte zeigt die wichtigsten Orte der Kolonie, darunter Swakopmund, Walfischbucht, Lüderitzbucht, Windhoek und andere Siedlungen.

Vocabulary: Feste - Eine befestigte Anlage oder Festung, die als militärischer Stützpunkt diente.

Diese Phase der Erschließung legte den Grundstein für die deutsche Kolonialherrschaft in Südwestafrika und die spätere Entwicklung der Infrastruktur und Wirtschaft in der Region.

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Ereignisse nach der Gründung von Deutsch-Südwestafrika

Nach der Gründung von Deutsch-Südwestafrika kam es zu folgenden Entwicklungen:

  • Mehrere kleinere Aufstände, darunter der des Stammes der Witbooi
  • Konflikte zwischen den einheimischen Stämmen
  • Trotz der Spannungen konnte im Großen und Ganzen der Frieden gehalten werden
  • Wechselnde Kommandanten und Gouverneure bis zur Einsetzung von Theodor Leutwein 1898
  • 1903 lebten 2500 Deutsche, 1354 Buren und 452 Briten in der Kolonie

Highlight: Der Herero-Aufstand von 1904-1908 wird als bedeutendes Ereignis in dieser Phase erwähnt.

Diese Periode war geprägt von Versuchen, die Kolonialherrschaft zu festigen und mit den verschiedenen Bevölkerungsgruppen umzugehen. Die relativ geringe Zahl europäischer Siedler im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung verdeutlicht die demografische Situation, die zu Spannungen führte.

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Wirtschaft und Infrastruktur in Deutsch-Südwestafrika

Die Entwicklung der Wirtschaft und Infrastruktur in Deutsch-Südwestafrika umfasste folgende Aspekte:

  • Bis 1913 entstanden 102 Post- und Telegraphenanstalten sowie mehrere Funkstellen
  • Ausbau von Bahnverbindungen, während sich das Auto nicht durchsetzte
  • Bergbau und Landwirtschaft als wesentliche Tätigkeitsbereiche
  • Stationierung von 3 Flugzeugen bei Beginn des Ersten Weltkriegs

Highlight: Der Aufbau der Infrastruktur zielte darauf ab, die Kolonie wirtschaftlich zu erschließen und die Kontrolle über das Gebiet zu festigen.

Diese Entwicklungen zeigen die Bemühungen der deutschen Kolonialverwaltung, Deutsch-Südwestafrika zu modernisieren und wirtschaftlich nutzbar zu machen. Die Konzentration auf Bergbau und Landwirtschaft spiegelt die Ressourcen wider, die für die Kolonialmacht von Interesse waren.

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Der Verlust von Deutsch-Südwestafrika im Ersten Weltkrieg

Die militärische Niederlage und der Verlust von Deutsch-Südwestafrika markierte das Ende der deutschen Kolonialherrschaft im südlichen Afrika. Als die Südafrikanische Union am 9. September 1914 den Kriegseintritt gegen die deutsche Kolonie beschloss, begann der finale Abschnitt der deutschen Kolonialzeit. Die deutsche Schutztruppe, die zahlenmäßig und ausrüstungstechnisch deutlich unterlegen war, sah sich gezwungen, sich schrittweise zurückzuziehen.

Hinweis: Die deutsche Schutztruppe verfügte über etwa 5.000 Mann, während die südafrikanischen Streitkräfte mit über 43.000 Soldaten eine deutliche Übermacht darstellten.

Der militärische Zusammenbruch vollzog sich innerhalb weniger Monate. Am 16. August 1915 war die gesamte Kolonie von südafrikanischen Truppen besetzt. Dieser Verlust bedeutete nicht nur das Ende der militärischen Kontrolle, sondern hatte auch weitreichende Folgen für die deutsche Siedlerbevölkerung und die lokalen Bevölkerungsgruppen wie die Herero und Nama.

Mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags am 28. Juni 1919 wurde der Verlust der Kolonie auch völkerrechtlich besiegelt. Deutschland musste offiziell auf alle seine Kolonien verzichten, darunter auch auf Deutsch-Südwestafrika. Das Gebiet wurde unter das Mandat des Völkerbunds gestellt und von der Südafrikanischen Union verwaltet. Diese Entwicklung legte den Grundstein für das spätere unabhängige Namibia.

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Die Auswirkungen des Kolonialverlusts auf die Region

Der Übergang von der deutschen zur südafrikanischen Verwaltung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Region. Die deutschen Siedler, die sich während der Kolonialzeit niedergelassen hatten, standen vor der Entscheidung, entweder zu bleiben oder in das Deutsche Reich zurückzukehren. Viele entschieden sich zum Bleiben und bildeten die Grundlage für die bis heute bestehende deutschsprachige Minderheit in Namibia.

Definition: Das Mandatsgebiet Südwestafrika unterstand nach dem Ersten Weltkrieg formal dem Völkerbund, wurde aber praktisch von Südafrika als quasi-eigenes Territorium verwaltet.

Die Folgen des Deutsch-Südwestafrika Völkermords an den Herero und Nama blieben auch nach dem deutschen Kolonialverlust ein ungelöstes Thema. Die südafrikanische Verwaltung setzte in vieler Hinsicht die diskriminierende Politik fort, was die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit zusätzlich erschwerte. Erst mit der Unabhängigkeit Namibias 1990 begann eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte.

Die heutigen Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia sind weiterhin von der kolonialen Vergangenheit geprägt. Die Herero Entschädigung und die Frage nach angemessenen Wiedergutmachungsleistungen bleiben aktuelle Diskussionsthemen. Die Anerkennung Völkermord Herero Bundestag im Jahr 2021 markierte einen wichtigen Schritt in der Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte.

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Die Geschichte von Deutsch-Südwestafrika ist ein wichtiges Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte.

Deutsch-Südwestafrika wurde 1884 zur deutschen Kolonie, als das Deutsche Reich das Gebiet des heutigen Namibia in Besitz nahm. Die deutschen Siedler beanspruchten immer mehr Land der einheimischen Bevölkerung, besonders der Herero und Nama. Dies führte zu großen Spannungen. Im Jahr 1904 kam es zum Herero-Aufstand, als sich die Herero unter der Führung von Samuel Maharero gegen die deutsche Kolonialherrschaft erhoben. Die deutschen Truppen unter Generalleutnant Lothar von Trotha reagierten mit extremer Brutalität. Von Trotha erließ den berüchtigten Vernichtungsbefehl, der zur systematischen Vertreibung der Herero in die Omaheke-Wüste führte, wo tausende Menschen verdursteten.

Der Deutsch-Südwestafrika Völkermord forderte schätzungsweise 65.000 Herero und 10.000 Nama Opfer. Dies entspricht etwa 80% der Herero- und 50% der Nama-Bevölkerung. Die Überlebenden wurden in Konzentrationslager gebracht und zur Zwangsarbeit gezwungen. Erst 2021 erkannte die deutsche Bundesregierung die Geschehnisse offiziell als Völkermord an und vereinbarte Wiedergutmachungszahlungen mit Namibia. Die Herero und Nama heute kämpfen weiterhin um angemessene Entschädigung und die vollständige Aufarbeitung der Kolonialgeschichte. Die Anerkennung Völkermord Herero Bundestag war ein wichtiger Schritt zur Versöhnung, aber viele Nachfahren der Opfer sehen die vereinbarten Maßnahmen als unzureichend an. Das ehemalige Deutsch-Südwestafrika heute, das heutige Namibia, ist weiterhin von den Folgen der Kolonialzeit geprägt, was sich unter anderem in der ungleichen Landverteilung zeigt.

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Die Geschichte des Deutsch-Südwestafrika und der Herero-Aufstand

Der Herero-Aufstand von 1904 markiert eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte. Unter der Führung von Generalleutnant Lothar von Trotha kam es zur systematischen Vernichtung des Herero-Volkes, was heute als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts gilt. Die Deutsche Kolonien Afrika umfassten damals mehrere Gebiete, wobei Deutsch-Südwestafrika die bedeutendste Kolonie darstellte.

Die Deutsch-Südwestafrika Besitzergreifung erfolgte 1884 durch den deutschen Kaufmann Adolf Lüderitz. Die Kolonialverwaltung etablierte ein System der Landenteignung und Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung. Dies führte zu wachsenden Spannungen zwischen den deutschen Siedlern und den Herero.

Definition: Der Begriff Völkermord wurde erst 1948 durch die UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes rechtlich definiert. Er bezeichnet Handlungen, die darauf abzielen, eine nationale, ethnische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu vernichten.

,,Unter Historikern ist der
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Der Herero-Aufstand - Ursachen und Verlauf

Die Herero-Aufstand Ursachen Verlauf Folgen sind komplex: Landraub, wirtschaftliche Ausbeutung und rassistische Behandlung führten zum Aufstand der Herero im Januar 1904. Unter der Führung von Samuel Maharero griffen sie deutsche Siedlungen an.

Die deutsche Kolonialverwaltung reagierte mit äußerster Brutalität. Von Trotha erließ den berüchtigten Vernichtungsbefehl, der zur gezielten Tötung der Herero-Bevölkerung führte. Viele wurden in die Omaheke-Wüste getrieben, wo sie verdursteten.

Highlight: Die Herero und Nama Zusammenfassung zeigt, dass von ursprünglich etwa 80.000 Herero nur etwa 15.000 überlebten. Dies entspricht einer Vernichtung von über 80% des Volkes.

,,Unter Historikern ist der
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Deutsch-Südwestafrika heute und Aufarbeitung

Das heutige Namibia trägt noch immer die Spuren der deutschen Kolonialzeit. Die Anerkennung Völkermord Herero Bundestag erfolgte erst 2015, als der Deutsche Bundestag die Ereignisse offiziell als Völkermord bezeichnete.

Die Frage der Herero Entschädigung Pro Contra wird bis heute diskutiert. 2021 erkannte Deutschland seine historische Verantwortung an und sagte Entwicklungshilfe in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zu.

Zitat: "Die Vernichtung der Herero war der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts" - Historiker Jürgen Zimmerer

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Generalleutnant, der 1904 in der
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Historische Stätten und Erinnerungskultur

Die Landkarte Deutsch-Südwestafrika zeigt wichtige historische Orte wie die Christuskirche, das Reiterdenkmal und die Alte Feste in Windhoek. Diese Bauwerke zeugen von der deutschen Kolonialzeit und sind heute Teil der Erinnerungskultur.

Die Herero und Nama heute leben größtenteils in Namibia und kämpfen weiterhin um Anerkennung und Wiedergutmachung. Ihre Kultur und Traditionen haben den Völkermord überlebt und werden aktiv gepflegt.

Beispiel: Die jährliche Herero-Gedenkfeier am Waterberg erinnert an die Opfer des Völkermords und mahnt zur historischen Verantwortung.

,,Unter Historikern ist der
Generalleutnant, der 1904 in der
deutschen Kolonie Südwestafrika den
Aufstand der Herero niederschlug, ein
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Vorgeschichte von Deutsch-Südwestafrika

Die Vorgeschichte von Deutsch-Südwestafrika war geprägt von einer vielfältigen Bevölkerung und komplexen Konflikten:

  • Die Gesamtbevölkerung betrug ca. 200.000 Menschen, darunter:

    • 80.000 Herero
    • 60.000 Owambo
    • 35.000 Damara
    • 20.000 Nama
    • Mehrere kleinere Völker
  • Häufige Kriege und Konflikte, vor allem zwischen Herero und Nama

  • Knappheit von Weideland als Konfliktursache

  • Britische Versuche der Inbesitznahme 1876, die sich auf Walfishbay und die Pinguininseln beschränkten

Highlight: Die komplexe ethnische Zusammensetzung und die bestehenden Konflikte bildeten den Hintergrund für die spätere deutsche Kolonisierung.

Diese Vorgeschichte ist wichtig für das Verständnis der Spannungen, die zum Herero-Aufstand führten und erklärt teilweise die Dynamiken, die sich während der deutschen Kolonialherrschaft entwickelten.

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Erschließung von Deutsch-Südwestafrika

Die Erschließung von Deutsch-Südwestafrika begann mit folgenden Ereignissen:

  • Im Auftrag des Tabakhändlers Adolf Lüderitz wurde die Lüderitzbucht und 5 Meilen Land von den Nama erworben (1.4.1883)
  • Bismarck stellte "Lüderitzland" unter den Schutz des Deutschen Reichs (7.8.1884)
  • Weiteres Land wurde gekauft und beansprucht
  • Die Feste Windhuk wurde 1890 gegründet

Highlight: Die Besitzergreifung von Deutsch-Südwestafrika begann mit dem Erwerb von Land durch private Unternehmer und wurde dann durch staatliche Schutzmaßnahmen gefestigt.

Eine Karte zeigt die wichtigsten Orte der Kolonie, darunter Swakopmund, Walfischbucht, Lüderitzbucht, Windhoek und andere Siedlungen.

Vocabulary: Feste - Eine befestigte Anlage oder Festung, die als militärischer Stützpunkt diente.

Diese Phase der Erschließung legte den Grundstein für die deutsche Kolonialherrschaft in Südwestafrika und die spätere Entwicklung der Infrastruktur und Wirtschaft in der Region.

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Ereignisse nach der Gründung von Deutsch-Südwestafrika

Nach der Gründung von Deutsch-Südwestafrika kam es zu folgenden Entwicklungen:

  • Mehrere kleinere Aufstände, darunter der des Stammes der Witbooi
  • Konflikte zwischen den einheimischen Stämmen
  • Trotz der Spannungen konnte im Großen und Ganzen der Frieden gehalten werden
  • Wechselnde Kommandanten und Gouverneure bis zur Einsetzung von Theodor Leutwein 1898
  • 1903 lebten 2500 Deutsche, 1354 Buren und 452 Briten in der Kolonie

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Diese Periode war geprägt von Versuchen, die Kolonialherrschaft zu festigen und mit den verschiedenen Bevölkerungsgruppen umzugehen. Die relativ geringe Zahl europäischer Siedler im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung verdeutlicht die demografische Situation, die zu Spannungen führte.

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Wirtschaft und Infrastruktur in Deutsch-Südwestafrika

Die Entwicklung der Wirtschaft und Infrastruktur in Deutsch-Südwestafrika umfasste folgende Aspekte:

  • Bis 1913 entstanden 102 Post- und Telegraphenanstalten sowie mehrere Funkstellen
  • Ausbau von Bahnverbindungen, während sich das Auto nicht durchsetzte
  • Bergbau und Landwirtschaft als wesentliche Tätigkeitsbereiche
  • Stationierung von 3 Flugzeugen bei Beginn des Ersten Weltkriegs

Highlight: Der Aufbau der Infrastruktur zielte darauf ab, die Kolonie wirtschaftlich zu erschließen und die Kontrolle über das Gebiet zu festigen.

Diese Entwicklungen zeigen die Bemühungen der deutschen Kolonialverwaltung, Deutsch-Südwestafrika zu modernisieren und wirtschaftlich nutzbar zu machen. Die Konzentration auf Bergbau und Landwirtschaft spiegelt die Ressourcen wider, die für die Kolonialmacht von Interesse waren.

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Der Verlust von Deutsch-Südwestafrika im Ersten Weltkrieg

Die militärische Niederlage und der Verlust von Deutsch-Südwestafrika markierte das Ende der deutschen Kolonialherrschaft im südlichen Afrika. Als die Südafrikanische Union am 9. September 1914 den Kriegseintritt gegen die deutsche Kolonie beschloss, begann der finale Abschnitt der deutschen Kolonialzeit. Die deutsche Schutztruppe, die zahlenmäßig und ausrüstungstechnisch deutlich unterlegen war, sah sich gezwungen, sich schrittweise zurückzuziehen.

Hinweis: Die deutsche Schutztruppe verfügte über etwa 5.000 Mann, während die südafrikanischen Streitkräfte mit über 43.000 Soldaten eine deutliche Übermacht darstellten.

Der militärische Zusammenbruch vollzog sich innerhalb weniger Monate. Am 16. August 1915 war die gesamte Kolonie von südafrikanischen Truppen besetzt. Dieser Verlust bedeutete nicht nur das Ende der militärischen Kontrolle, sondern hatte auch weitreichende Folgen für die deutsche Siedlerbevölkerung und die lokalen Bevölkerungsgruppen wie die Herero und Nama.

Mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags am 28. Juni 1919 wurde der Verlust der Kolonie auch völkerrechtlich besiegelt. Deutschland musste offiziell auf alle seine Kolonien verzichten, darunter auch auf Deutsch-Südwestafrika. Das Gebiet wurde unter das Mandat des Völkerbunds gestellt und von der Südafrikanischen Union verwaltet. Diese Entwicklung legte den Grundstein für das spätere unabhängige Namibia.

,,Unter Historikern ist der
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Die Auswirkungen des Kolonialverlusts auf die Region

Der Übergang von der deutschen zur südafrikanischen Verwaltung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Region. Die deutschen Siedler, die sich während der Kolonialzeit niedergelassen hatten, standen vor der Entscheidung, entweder zu bleiben oder in das Deutsche Reich zurückzukehren. Viele entschieden sich zum Bleiben und bildeten die Grundlage für die bis heute bestehende deutschsprachige Minderheit in Namibia.

Definition: Das Mandatsgebiet Südwestafrika unterstand nach dem Ersten Weltkrieg formal dem Völkerbund, wurde aber praktisch von Südafrika als quasi-eigenes Territorium verwaltet.

Die Folgen des Deutsch-Südwestafrika Völkermords an den Herero und Nama blieben auch nach dem deutschen Kolonialverlust ein ungelöstes Thema. Die südafrikanische Verwaltung setzte in vieler Hinsicht die diskriminierende Politik fort, was die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit zusätzlich erschwerte. Erst mit der Unabhängigkeit Namibias 1990 begann eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte.

Die heutigen Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia sind weiterhin von der kolonialen Vergangenheit geprägt. Die Herero Entschädigung und die Frage nach angemessenen Wiedergutmachungsleistungen bleiben aktuelle Diskussionsthemen. Die Anerkennung Völkermord Herero Bundestag im Jahr 2021 markierte einen wichtigen Schritt in der Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte.

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