Koloniale Überzeugungen im 19. Jahrhundert
Der britische Kolonialpolitiker Cecil Rhodes äußert 1877 seine Überzeugung von der Überlegenheit der "englischsprechenden Rasse". Er sieht es als göttlichen Auftrag, den britischen Einfluss weltweit auszudehnen.
Zitat: "Ich behaupte, daß wir die erste Rasse in der Welt sind und daß es für die Menschheit um so besser ist, je größere Teile der Welt wir bewohnen ..."
Rhodes glaubt, dass Gott die Briten als Werkzeug auserwählt hat, um Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden zu verbreiten. Er sieht es als seine Aufgabe, möglichst viele Gebiete Afrikas unter britische Kontrolle zu bringen.
Highlight: Rhodes' Ansichten spiegeln den Imperialismus und die Idee der "Zivilisierungsmission" wider, die viele europäische Kolonialmächte zur Rechtfertigung ihrer Expansion nutzten.
Der französische Publizist Gabriel Hanotaux betont 1902 die Bedeutung der Kolonien für Frankreichs Zukunft. Er sieht die Verbreitung französischer Zivilisation, Sprache und Kultur in den Kolonien als zentrale Aufgabe.
Zitat: "Es geht darum, über die Meere hinweg in gestern noch unzivilisierten Ländern die Prinzipien der Zivilisation auszubreiten, deren sich eine der ältesten Nationen der Erde sehr zu Recht rühmen kann..."
Der deutsche Historiker Heinrich von Treitschke argumentiert 1874 für die Notwendigkeit deutscher Kolonien. Er sieht sie als entscheidend für Deutschlands zukünftige Weltgeltung und Großmachtstatus.
Zitat: "Es ist sehr gut denkbar, daß einmal ein Land, das keine Kolonien hat, gar nicht mehr zu den europäischen Großmächten zählen wird, so mächtig es sonst sein mag."
Diese Aussagen verdeutlichen die Gründe für Kolonialismus aus Sicht der europäischen Mächte im späten 19. Jahrhundert.