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Was ist die Krappmann Theorie? Eine einfache Zusammenfassung!

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Was ist die Krappmann Theorie? Eine einfache Zusammenfassung!
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Alexandra_hedley

@fatmaalexandra_vaqv

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Die Krappmann Theorie ist ein grundlegendes Konzept der Identitätsentwicklung in der modernen Sozialisationsforschung.

Der deutsche Soziologe Lothar Krappmann entwickelte seine Krappmann Theorie Identität auf Basis des Symbolischen Interaktionismus und der Mead Theorie. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung der Identität durch soziale Interaktion. Nach Krappmann muss jeder Mensch in der Gesellschaft verschiedene Rollen einnehmen und dabei seine eigene Identität bewahren. Dies geschieht durch vier zentrale Fähigkeiten: Rollendistanz, Empathie, Ambiguitätstoleranz und Identitätsdarstellung.

Die Krappmann Theorie Pädagogik betont besonders die Bedeutung der Rollendistanz - die Fähigkeit, sich von zugewiesenen Rollen zu distanzieren und diese kritisch zu reflektieren. In der Krappmann Rollentheorie wird deutlich, dass Menschen nicht einfach vorgegebene Rollen übernehmen, sondern diese aktiv interpretieren und gestalten müssen. Die Balance zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und individueller Identität ist dabei entscheidend. Durch Empathie können wir uns in andere hineinversetzen, während die Ambiguitätstoleranz uns hilft, Widersprüche und Unsicherheiten auszuhalten. Die Identitätsdarstellung ermöglicht es uns, unsere eigene Persönlichkeit nach außen zu kommunizieren und dabei authentisch zu bleiben. Diese Fähigkeiten entwickeln sich besonders in der Kindheit und Jugend und sind fundamental für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung.

6.11.2021

819

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
Sozialisation:
Vorgang durch den das Kind in die Rollen eingeführt wird,

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Die Krappmann Theorie und ihre Grundlagen im Sozialisationsprozess

Die Krappmann Theorie beschäftigt sich grundlegend mit der Sozialisation und sozialen Rollen in der Gesellschaft. Lothar Krappmann entwickelte seine Theorie basierend auf dem symbolischen Interaktionismus und erweiterte dabei die Mead Theorie um wichtige Aspekte.

Im Zentrum der Krappmann Theorie Identität steht der Sozialisationsprozess, durch den Kinder die gesellschaftlichen Rollen erlernen, die sie als erwachsene Mitglieder beherrschen müssen. Soziale Rollen basieren dabei auf einem gemeinsamen Symbolsystem zwischen mindestens zwei Interaktionspartnern.

Definition: Sozialisation nach Krappmann ist der Prozess, in dem Menschen lernen, verschiedene soziale Rollen einzunehmen und dabei ihre eigene Identität zu entwickeln.

Die Rollenpartner orientieren ihr Handeln an vorgegebenen Normen, wobei Krappmann betont, dass Individuen nicht völlig rollenkonform handeln. Durch positive und negative Sanktionen wird rollenkonformes Verhalten gefördert, während das System der interagierenden Rollenpartner selbstregulativ wirken muss.

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
Sozialisation:
Vorgang durch den das Kind in die Rollen eingeführt wird,

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Das konventionelle Modell des Rollenhandelns nach Krappmann

Die Krappmann Theorie Pädagogik beschreibt zunächst das konventionelle Modell des Rollenhandelns. Dieses geht davon aus, dass erfolgreiches Rollenhandeln bei großer Übereinstimmung von individuellen und normativen Rollenverständnis gegeben ist.

Highlight: Die Rollendistanz bei Krappmann ermöglicht es dem Individuum, sich kritisch mit Rollenerwartungen auseinanderzusetzen und eigene Interpretationen zu entwickeln.

Im konventionellen Modell wird angenommen, dass sich das Individuum optimal an einer Rolle orientiert und Diskrepanzen zwischen verschiedenen Rollen durch Entscheidungen gelöst werden müssen. Konflikte zwischen Rollen werden als Gefährdung betrachtet.

Das Modell geht davon aus, dass alle Antriebspotentiale des Individuums in gesellschaftlichen Normen aufgehen sollten und nicht integrierbare Potentiale als Störfaktoren gesehen werden.

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
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Vorgang durch den das Kind in die Rollen eingeführt wird,

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Kritik am konventionellen Rollenbegriff in der Krappmann Theorie

Die Krappmann Theorie Zusammenfassung zeigt deutliche Kritikpunkte am konventionellen Rollenbegriff auf. Dieser zielt hauptsächlich auf Rollenkonformität ab und vernachlässigt dabei den Individuierungsprozess.

Beispiel: Ein Lehrer, der ausschließlich nach vorgegebenen Normen handelt, kann nicht auf individuelle Bedürfnisse seiner Schüler eingehen und verliert damit wichtige pädagogische Handlungsmöglichkeiten.

Der konventionelle Ansatz kann die Einmaligkeit des Individuums nur als zufällige Kombination verschiedener Rollen erklären. Kreativität, Spontanität und konstruktive Konflikte im Rollenhandeln werden nicht berücksichtigt.

Diese Kritik führt zur Weiterentwicklung des Rollenkonzepts im Interaktionismus, das die zentralen Erkenntnisse von George Herbert Mead einbezieht.

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
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Vorgang durch den das Kind in die Rollen eingeführt wird,

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Das interaktionistische Rollenkonzept der Krappmann Theorie

Das moderne Rollenkonzept nach Krappmann basiert auf sechs wesentlichen Postulaten. Rollennormen sollen flexibel definiert werden und Raum für subjektive Interpretation lassen.

Vokabular: "Role taking" bezeichnet die Übernahme vorgegebener Rollen, während "role making" die aktive Gestaltung und Interpretation der Rolle durch das Individuum beschreibt.

Die Theorie betont, dass Rollenpartner nicht nur ihre aktuelle Rolle übernehmen, sondern auch ihre weiteren Rollen verdeutlichen können sollten. Ein vorläufiger Rollenkompromiss wird als ausreichend angesehen.

Institutionen gelten dann als stabil, wenn sie ihren Mitgliedern ermöglichen, sich selbst einzubringen und Normen mitzugestalten. Dies steht im Gegensatz zur automatischen Normenerfüllung im konventionellen Modell.

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
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Die Identitätstheorie nach Lothar Krappmann: Grundlagen und Dimensionen

Die Krappmann Theorie beschäftigt sich zentral mit der Entwicklung der Identität im sozialen Kontext. Krappmann, der vom Symbolischen Interaktionismus geprägt wurde, unterscheidet zwei fundamentale Dimensionen der Identitätsentwicklung: die vertikale Zeitdimension (personal identity) und die horizontale Zeitdimension (social identity).

Die personal identity verkörpert den Anspruch des Individuums, einzigartig zu sein. Diese biografische Dimension spiegelt die lebensgeschichtliche Perspektive wider und betont die Individualität jedes Menschen. Die social identity hingegen repräsentiert den gesellschaftlichen Druck, sich normenkonform zu verhalten und "wie alle anderen" zu sein.

Definition: Die Krappmann Theorie Identität beschreibt den kontinuierlichen Balanceakt zwischen Einzigartigkeit und sozialer Anpassung.

Der Kernaspekt der Krappmann Theorie liegt im Balanceakt zwischen diesen widersprüchlichen Polen. Das Individuum muss einerseits seine Einzigartigkeit bewahren, ohne sich zu isolieren, und andererseits gesellschaftliche Normen erfüllen, ohne die eigenen Bedürfnisse aufzugeben. Krappmann bezeichnet dies als "phantom uniqueness" und "phantom normalcy".

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
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Der Weg zur Identität: Role-Taking und Role-Making

Im Rahmen der Krappmann Rollentheorie wird der Entwicklungsprozess der Identität durch zwei zentrale Mechanismen beschrieben: Role-taking und Role-making. Diese Konzepte bauen auf der Mead Theorie auf und erweitern sie.

Highlight: Die Rollendistanz bei Krappmann ermöglicht es dem Individuum, zwischen verschiedenen Rollenerwartungen zu navigieren.

Der Prozess beginnt mit dem Role-taking, bei dem das Individuum zunächst die Erwartungen anderer übernimmt und seine vorherigen Verhaltensweisen negiert. Darauf folgt das Role-making, wobei das Individuum die Erwartungen anderer aktiv modifiziert, um eigene Bedürfnisse einzubringen.

Die Krappmann Theorie Pädagogik betont, dass dieser Prozess kein individualistisches Intermezzo ist, sondern ein strukturelles Erfordernis des Interaktionsprozesses darstellt.

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
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Gefahren und Herausforderungen der Identitätsentwicklung

Die Krappmann Theorie Zusammenfassung zeigt deutlich die Risiken auf, die an den Extremen der Identitätsentwicklung lauern. An den Rändern der Einzigartigkeit droht die Stigmatisierung, während übermäßige Anpassung zur Verdinglichung führen kann.

Warnung: Zu starke Anpassung oder extreme Individualität können zur sozialen Isolation führen.

Ein völliges Eingehen auf die Erwartungen anderer kann zu chamäleonhaftem Verhalten führen, wodurch das Individuum für Interaktionspartner unberechenbar wird. Die Balance zwischen beiden Extremen ist essentiell für erfolgreiche soziale Interaktion.

Die Theorie erkennt an, dass das Balancieren nicht immer gelingen muss und unterscheidet zwischen normalen Inkonsistenzen und strukturellen Hindernissen, die das Balancieren unmöglich machen.

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
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Vorgang durch den das Kind in die Rollen eingeführt wird,

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Entwicklung der Identität im familiären Kontext

Die Genese des Rollenhandelns beginnt in der familialen Interaktion. Die primäre Beziehung zwischen Mutter und Kind bildet dabei die Grundlage für alle weiteren Entwicklungsschritte.

Beispiel: Die Mutter-Kind-Beziehung dient als Prototyp für spätere soziale Interaktionen.

Die erweiterte Eltern-Kind-Beziehung ermöglicht dem Kind, komplexere Rollenstrukturen zu erfahren und zu erproben. Diese frühen Erfahrungen sind fundamental für die spätere Fähigkeit zur Rollendistanz und Identitätsbalance.

Die Krappmann Theorie betont die Bedeutung dieser frühen Interaktionserfahrungen für die Entwicklung einer stabilen Ich-Identität und die Fähigkeit zur erfolgreichen sozialen Teilhabe.

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Die Identitätsentwicklung nach Lothar Krappmann: Grundqualifikationen des Rollenhandelns

Die Krappmann Theorie zur Identitätsentwicklung basiert auf dem Konzept des Symbolischen Interaktionismus und erweitert die Mead Theorie um wichtige soziale Grundqualifikationen. Im Zentrum der Krappmann Theorie Identität steht die Entwicklung der Ich-Identität durch soziale Interaktion, besonders im familiären Kontext.

Eine zentrale Komponente in der Krappmann Theorie ist die Rollendistanz. Diese beschreibt die Fähigkeit, gesellschaftliche Erwartungen zwar anzunehmen, sie aber gleichzeitig kritisch zu hinterfragen und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Diese Kompetenz entwickelt sich besonders durch die Autoritätsbeziehung zu den Eltern und hat einen stark kognitiven Charakter.

Definition: Die Rollendistanz nach Krappmann bezeichnet die Fähigkeit, zwischen den eigenen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Erwartungen zu balancieren und dabei eine kritische Distanz zu wahren.

Die Ambiguitätstoleranz stellt eine weitere wichtige Grundqualifikation dar. Sie beschreibt die Fähigkeit, widersprüchliche Erwartungen auszuhalten und konstruktiv damit umzugehen. Diese Kompetenz entwickelt sich besonders durch das Beobachten der elterlichen Beziehung und hat eine stark emotionale Komponente.

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Identitätsbehauptung und Entwicklungsprozesse in der Krappmann Theorie

Die Krappmann Theorie Pädagogik erklärt, wie sich der Antrieb zur Identitätsbehauptung entwickelt. Dieser Prozess basiert auf zwei wesentlichen Säulen: der ödipalen Krise und der intrinsischen Motivation zur Problemlösung.

Highlight: Die Identitätsbildung nach Krappmann ist ein aktiver Prozess, bei dem das Individuum zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und persönlichen Bedürfnissen vermitteln muss.

In der Krappmann Rollentheorie spielt die ödipale Krise eine zentrale Rolle. Sie führt zur Verinnerlichung generalisierter Vorbilder und legt damit den Grundstein für die Entwicklung einer eigenständigen Identität. Parallel dazu entwickelt sich eine intrinsische Motivation, die eigene Identität zu behaupten und persönliche Maßstäbe zu entwickeln.

Die Krappmann Theorie Zusammenfassung zeigt, dass die Identitätsentwicklung ein komplexer Prozess ist, der sowohl kognitive als auch emotionale Kompetenzen erfordert. Diese Kompetenzen entwickeln sich durch die Auseinandersetzung mit familiären Beziehungen und gesellschaftlichen Erwartungen.

Beispiel: Ein Kind lernt in der Familie, verschiedene Rollen einzunehmen (z.B. als Geschwister, als Schüler) und dabei sowohl die Erwartungen anderer zu berücksichtigen als auch eigene Bedürfnisse zu wahren.

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Die Krappmann Theorie ist ein grundlegendes Konzept der Identitätsentwicklung in der modernen Sozialisationsforschung.

Der deutsche Soziologe Lothar Krappmann entwickelte seine Krappmann Theorie Identität auf Basis des Symbolischen Interaktionismus und der Mead Theorie. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung der Identität durch soziale Interaktion. Nach Krappmann muss jeder Mensch in der Gesellschaft verschiedene Rollen einnehmen und dabei seine eigene Identität bewahren. Dies geschieht durch vier zentrale Fähigkeiten: Rollendistanz, Empathie, Ambiguitätstoleranz und Identitätsdarstellung.

Die Krappmann Theorie Pädagogik betont besonders die Bedeutung der Rollendistanz - die Fähigkeit, sich von zugewiesenen Rollen zu distanzieren und diese kritisch zu reflektieren. In der Krappmann Rollentheorie wird deutlich, dass Menschen nicht einfach vorgegebene Rollen übernehmen, sondern diese aktiv interpretieren und gestalten müssen. Die Balance zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und individueller Identität ist dabei entscheidend. Durch Empathie können wir uns in andere hineinversetzen, während die Ambiguitätstoleranz uns hilft, Widersprüche und Unsicherheiten auszuhalten. Die Identitätsdarstellung ermöglicht es uns, unsere eigene Persönlichkeit nach außen zu kommunizieren und dabei authentisch zu bleiben. Diese Fähigkeiten entwickeln sich besonders in der Kindheit und Jugend und sind fundamental für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung.

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Gesch./Soz./pol. Bildung

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Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
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Vorgang durch den das Kind in die Rollen eingeführt wird,

Die Krappmann Theorie und ihre Grundlagen im Sozialisationsprozess

Die Krappmann Theorie beschäftigt sich grundlegend mit der Sozialisation und sozialen Rollen in der Gesellschaft. Lothar Krappmann entwickelte seine Theorie basierend auf dem symbolischen Interaktionismus und erweiterte dabei die Mead Theorie um wichtige Aspekte.

Im Zentrum der Krappmann Theorie Identität steht der Sozialisationsprozess, durch den Kinder die gesellschaftlichen Rollen erlernen, die sie als erwachsene Mitglieder beherrschen müssen. Soziale Rollen basieren dabei auf einem gemeinsamen Symbolsystem zwischen mindestens zwei Interaktionspartnern.

Definition: Sozialisation nach Krappmann ist der Prozess, in dem Menschen lernen, verschiedene soziale Rollen einzunehmen und dabei ihre eigene Identität zu entwickeln.

Die Rollenpartner orientieren ihr Handeln an vorgegebenen Normen, wobei Krappmann betont, dass Individuen nicht völlig rollenkonform handeln. Durch positive und negative Sanktionen wird rollenkonformes Verhalten gefördert, während das System der interagierenden Rollenpartner selbstregulativ wirken muss.

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
Sozialisation:
Vorgang durch den das Kind in die Rollen eingeführt wird,

Das konventionelle Modell des Rollenhandelns nach Krappmann

Die Krappmann Theorie Pädagogik beschreibt zunächst das konventionelle Modell des Rollenhandelns. Dieses geht davon aus, dass erfolgreiches Rollenhandeln bei großer Übereinstimmung von individuellen und normativen Rollenverständnis gegeben ist.

Highlight: Die Rollendistanz bei Krappmann ermöglicht es dem Individuum, sich kritisch mit Rollenerwartungen auseinanderzusetzen und eigene Interpretationen zu entwickeln.

Im konventionellen Modell wird angenommen, dass sich das Individuum optimal an einer Rolle orientiert und Diskrepanzen zwischen verschiedenen Rollen durch Entscheidungen gelöst werden müssen. Konflikte zwischen Rollen werden als Gefährdung betrachtet.

Das Modell geht davon aus, dass alle Antriebspotentiale des Individuums in gesellschaftlichen Normen aufgehen sollten und nicht integrierbare Potentiale als Störfaktoren gesehen werden.

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Kritik am konventionellen Rollenbegriff in der Krappmann Theorie

Die Krappmann Theorie Zusammenfassung zeigt deutliche Kritikpunkte am konventionellen Rollenbegriff auf. Dieser zielt hauptsächlich auf Rollenkonformität ab und vernachlässigt dabei den Individuierungsprozess.

Beispiel: Ein Lehrer, der ausschließlich nach vorgegebenen Normen handelt, kann nicht auf individuelle Bedürfnisse seiner Schüler eingehen und verliert damit wichtige pädagogische Handlungsmöglichkeiten.

Der konventionelle Ansatz kann die Einmaligkeit des Individuums nur als zufällige Kombination verschiedener Rollen erklären. Kreativität, Spontanität und konstruktive Konflikte im Rollenhandeln werden nicht berücksichtigt.

Diese Kritik führt zur Weiterentwicklung des Rollenkonzepts im Interaktionismus, das die zentralen Erkenntnisse von George Herbert Mead einbezieht.

Lothar Krappmann: Rollen
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Das interaktionistische Rollenkonzept der Krappmann Theorie

Das moderne Rollenkonzept nach Krappmann basiert auf sechs wesentlichen Postulaten. Rollennormen sollen flexibel definiert werden und Raum für subjektive Interpretation lassen.

Vokabular: "Role taking" bezeichnet die Übernahme vorgegebener Rollen, während "role making" die aktive Gestaltung und Interpretation der Rolle durch das Individuum beschreibt.

Die Theorie betont, dass Rollenpartner nicht nur ihre aktuelle Rolle übernehmen, sondern auch ihre weiteren Rollen verdeutlichen können sollten. Ein vorläufiger Rollenkompromiss wird als ausreichend angesehen.

Institutionen gelten dann als stabil, wenn sie ihren Mitgliedern ermöglichen, sich selbst einzubringen und Normen mitzugestalten. Dies steht im Gegensatz zur automatischen Normenerfüllung im konventionellen Modell.

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Die Identitätstheorie nach Lothar Krappmann: Grundlagen und Dimensionen

Die Krappmann Theorie beschäftigt sich zentral mit der Entwicklung der Identität im sozialen Kontext. Krappmann, der vom Symbolischen Interaktionismus geprägt wurde, unterscheidet zwei fundamentale Dimensionen der Identitätsentwicklung: die vertikale Zeitdimension (personal identity) und die horizontale Zeitdimension (social identity).

Die personal identity verkörpert den Anspruch des Individuums, einzigartig zu sein. Diese biografische Dimension spiegelt die lebensgeschichtliche Perspektive wider und betont die Individualität jedes Menschen. Die social identity hingegen repräsentiert den gesellschaftlichen Druck, sich normenkonform zu verhalten und "wie alle anderen" zu sein.

Definition: Die Krappmann Theorie Identität beschreibt den kontinuierlichen Balanceakt zwischen Einzigartigkeit und sozialer Anpassung.

Der Kernaspekt der Krappmann Theorie liegt im Balanceakt zwischen diesen widersprüchlichen Polen. Das Individuum muss einerseits seine Einzigartigkeit bewahren, ohne sich zu isolieren, und andererseits gesellschaftliche Normen erfüllen, ohne die eigenen Bedürfnisse aufzugeben. Krappmann bezeichnet dies als "phantom uniqueness" und "phantom normalcy".

Lothar Krappmann: Rollen
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Der Weg zur Identität: Role-Taking und Role-Making

Im Rahmen der Krappmann Rollentheorie wird der Entwicklungsprozess der Identität durch zwei zentrale Mechanismen beschrieben: Role-taking und Role-making. Diese Konzepte bauen auf der Mead Theorie auf und erweitern sie.

Highlight: Die Rollendistanz bei Krappmann ermöglicht es dem Individuum, zwischen verschiedenen Rollenerwartungen zu navigieren.

Der Prozess beginnt mit dem Role-taking, bei dem das Individuum zunächst die Erwartungen anderer übernimmt und seine vorherigen Verhaltensweisen negiert. Darauf folgt das Role-making, wobei das Individuum die Erwartungen anderer aktiv modifiziert, um eigene Bedürfnisse einzubringen.

Die Krappmann Theorie Pädagogik betont, dass dieser Prozess kein individualistisches Intermezzo ist, sondern ein strukturelles Erfordernis des Interaktionsprozesses darstellt.

Lothar Krappmann: Rollen
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Gefahren und Herausforderungen der Identitätsentwicklung

Die Krappmann Theorie Zusammenfassung zeigt deutlich die Risiken auf, die an den Extremen der Identitätsentwicklung lauern. An den Rändern der Einzigartigkeit droht die Stigmatisierung, während übermäßige Anpassung zur Verdinglichung führen kann.

Warnung: Zu starke Anpassung oder extreme Individualität können zur sozialen Isolation führen.

Ein völliges Eingehen auf die Erwartungen anderer kann zu chamäleonhaftem Verhalten führen, wodurch das Individuum für Interaktionspartner unberechenbar wird. Die Balance zwischen beiden Extremen ist essentiell für erfolgreiche soziale Interaktion.

Die Theorie erkennt an, dass das Balancieren nicht immer gelingen muss und unterscheidet zwischen normalen Inkonsistenzen und strukturellen Hindernissen, die das Balancieren unmöglich machen.

Lothar Krappmann: Rollen
Sozialisation und soziale Rolle, allgemein
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Vorgang durch den das Kind in die Rollen eingeführt wird,

Entwicklung der Identität im familiären Kontext

Die Genese des Rollenhandelns beginnt in der familialen Interaktion. Die primäre Beziehung zwischen Mutter und Kind bildet dabei die Grundlage für alle weiteren Entwicklungsschritte.

Beispiel: Die Mutter-Kind-Beziehung dient als Prototyp für spätere soziale Interaktionen.

Die erweiterte Eltern-Kind-Beziehung ermöglicht dem Kind, komplexere Rollenstrukturen zu erfahren und zu erproben. Diese frühen Erfahrungen sind fundamental für die spätere Fähigkeit zur Rollendistanz und Identitätsbalance.

Die Krappmann Theorie betont die Bedeutung dieser frühen Interaktionserfahrungen für die Entwicklung einer stabilen Ich-Identität und die Fähigkeit zur erfolgreichen sozialen Teilhabe.

Lothar Krappmann: Rollen
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Die Identitätsentwicklung nach Lothar Krappmann: Grundqualifikationen des Rollenhandelns

Die Krappmann Theorie zur Identitätsentwicklung basiert auf dem Konzept des Symbolischen Interaktionismus und erweitert die Mead Theorie um wichtige soziale Grundqualifikationen. Im Zentrum der Krappmann Theorie Identität steht die Entwicklung der Ich-Identität durch soziale Interaktion, besonders im familiären Kontext.

Eine zentrale Komponente in der Krappmann Theorie ist die Rollendistanz. Diese beschreibt die Fähigkeit, gesellschaftliche Erwartungen zwar anzunehmen, sie aber gleichzeitig kritisch zu hinterfragen und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Diese Kompetenz entwickelt sich besonders durch die Autoritätsbeziehung zu den Eltern und hat einen stark kognitiven Charakter.

Definition: Die Rollendistanz nach Krappmann bezeichnet die Fähigkeit, zwischen den eigenen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Erwartungen zu balancieren und dabei eine kritische Distanz zu wahren.

Die Ambiguitätstoleranz stellt eine weitere wichtige Grundqualifikation dar. Sie beschreibt die Fähigkeit, widersprüchliche Erwartungen auszuhalten und konstruktiv damit umzugehen. Diese Kompetenz entwickelt sich besonders durch das Beobachten der elterlichen Beziehung und hat eine stark emotionale Komponente.

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Identitätsbehauptung und Entwicklungsprozesse in der Krappmann Theorie

Die Krappmann Theorie Pädagogik erklärt, wie sich der Antrieb zur Identitätsbehauptung entwickelt. Dieser Prozess basiert auf zwei wesentlichen Säulen: der ödipalen Krise und der intrinsischen Motivation zur Problemlösung.

Highlight: Die Identitätsbildung nach Krappmann ist ein aktiver Prozess, bei dem das Individuum zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und persönlichen Bedürfnissen vermitteln muss.

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Die Krappmann Theorie Zusammenfassung zeigt, dass die Identitätsentwicklung ein komplexer Prozess ist, der sowohl kognitive als auch emotionale Kompetenzen erfordert. Diese Kompetenzen entwickeln sich durch die Auseinandersetzung mit familiären Beziehungen und gesellschaftlichen Erwartungen.

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