Grundqualifikationen für Identitätsentwicklung
Für die Entwicklung einer stabilen Identität sind laut Krappmann Theorie zwei Grundqualifikationen besonders wichtig:
Die Rollendistanz ist die Fähigkeit, Erwartungen zwar zu übernehmen, sie aber so bewusst verfügbar zu halten, dass sie kritisch interpretiert und nach eigenen Bedürfnissen verändert werden können. Sie ist eher kognitiv orientiert und hängt mit der Autoritätsverinnerlichung zusammen.
Die Ambiguitätstoleranz ist die Fähigkeit, widersprüchliche Erwartungen nicht zu unterdrücken, sondern zu ertragen und produktiv in die Interaktion einzubringen. Sie ist eher emotional orientiert und steht in Verbindung mit der Geschlechtsrollenverinnerlichung.
Der Antrieb, die eigene Identität zu behaupten, entsteht sowohl aus der ödipalen Krise mit anschließender Vorbildverinnerlichung als auch aus einer intrinsischen Motivation zur Problemlösung.
🛠️ Praxistipp: Übe Rollendistanz, indem du dir bewusst machst, dass du verschiedene Rollen spielst (Schüler/in, Freund/in, Familienmitglied), ohne in einer davon vollständig aufzugehen!