Die Drei Einigungskriege und der Weg zur Reichsgründung
Die Reichsgründung von 1871 war das Ergebnis einer gezielten Politik Otto von Bismarcks, die auf drei Kriegen basierte. Diese führten schrittweise zur deutschen Einigung "von oben" unter preußischer Führung.
Der erste Schritt war der deutsch-dänische Krieg von 1864. Hierbei ging es um die Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins:
Highlight: Der Krieg endete mit einem Sieg Preußens und Österreichs über Dänemark. Im Frieden von Wien musste Dänemark auf seine Rechte an Schleswig-Holstein verzichten.
Es folgten Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Österreich um die Verwaltung der eroberten Gebiete. Dies führte 1866 zum preußisch-österreichischen Krieg:
Highlight: Nach der entscheidenden Schlacht von Königgrätz musste sich Österreich aus Deutschland zurückziehen. Preußen gründete daraufhin den Norddeutschen Bund als Bundesstaat mit verbündeten nord- und mitteldeutschen Staaten.
Der letzte Schritt war der deutsch-französische Krieg von 1870/71:
Highlight: Bismarck nutzte die nationale Euphorie nach dem Sieg über Frankreich, um die deutsche Einigung ohne Österreich zu vollenden. Am 18. Januar 1871 wurde Wilhelm I. im Spiegelsaal von Versailles zum deutschen Kaiser gekrönt.
Diese "Reichseinigung von oben" unter Bismarcks Regie prägte den Charakter des neuen Deutschen Reiches nachhaltig.