Die Konzepte des positiven und negativen Friedens sind zentrale Begriffe in der Friedens- und Konfliktforschung.
Der negative Frieden beschreibt einen Zustand, in dem lediglich die Abwesenheit von direkter Gewalt und kriegerischen Auseinandersetzungen vorherrscht. Negativer Frieden Beispiele finden sich in verschiedenen Regionen der Welt, wo Waffenstillstände oder Friedensabkommen geschlossen wurden, aber grundlegende Konflikte weiterhin bestehen. In Deutschland zeigte sich dieser Zustand beispielsweise in der Nachkriegszeit, als zwar keine direkten Kampfhandlungen mehr stattfanden, aber gesellschaftliche Spannungen fortbestanden.
Im Gegensatz dazu steht der Positiver Frieden, ein Konzept, das über die bloße Abwesenheit von Krieg hinausgeht. Positiver Frieden beispiele zeigen sich in Gesellschaften, die aktiv soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Chancengleichheit und kulturelle Harmonie fördern. Die Definition positiver Frieden umfasst den Aufbau friedensfördernder Strukturen und die Beseitigung struktureller Gewalt. Immanuel Kant, dessen Werk "Zum ewigen Frieden" grundlegend für das moderne Friedensverständnis ist, betonte die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und rechtlicher Rahmenbedingungen für einen dauerhaften Frieden. In seinem berühmten Kant Krieg Zitat verdeutlicht er, dass Frieden aktiv gestaltet werden muss und nicht nur das Gegenteil von Krieg ist. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) greift diese Konzepte auf und verdeutlicht, dass positiver und negativer Frieden zwei Seiten derselben Medaille sind, wobei der positive Frieden als erstrebenswertes Ziel gilt, während der negative Frieden oft nur eine Zwischenstation darstellt.