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Otto von Bismarck: Seine Innen- und Außenpolitik einfach erklärt
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Carolin

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Otto von Bismarck: Seine Innen- und Außenpolitik einfach erklärt

 

Geschichte

 

11/12

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Otto von Bismarck war eine zentrale Figur in der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Als preußischer Ministerpräsident und später deutscher Reichskanzler prägte er die Innenpolitik und Außenpolitik maßgeblich. Seine Politik war geprägt von Realpolitik, dem Kulturkampf gegen die katholische Kirche und der Einführung von Sozialgesetzen. Bismarck führte drei Einigungskriege, die zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs führten. Seine Amtszeit endete 1890 mit der Entlassung durch Kaiser Wilhelm II.

22.6.2021

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Otto von Bismarcks Biografie und politischer Werdegang

Otto von Bismarck wurde 1815 geboren und stammte aus einer adeligen Familie. Nach seinem Jurastudium und kurzer Tätigkeit im Verwaltungsdienst wandte er sich der Politik zu. 1862 wurde er zum preußischen Ministerpräsidenten ernannt, um den Verfassungskonflikt über Heeresreformen zu lösen. Als Realpolitiker verfolgte Bismarck eine "Blut und Eisen-Politik" und führte drei erfolgreiche Einigungskriege, die zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 führten.

Highlight: Bismarcks "Blut und Eisen-Politik" und die drei Einigungskriege waren entscheidend für die deutsche Reichsgründung 1871.

Als Reichskanzler betrieb Bismarck eine defensive Außenpolitik, die Frankreich isolieren sollte. Innenpolitisch wandte er sich gegen die Zentrumspartei, die katholische Kirche und später die Sozialdemokratie. 1890 wurde Bismarck von Kaiser Wilhelm II. entlassen und starb 1898.

Vocabulary: Realpolitik bezeichnet eine Politik, die sich an den gegebenen Verhältnissen und Möglichkeiten orientiert, statt an Ideologien oder moralischen Vorstellungen.

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OTTO VON BISMARCK
Biografie
*1815
Vater: adeliger Rittmeister; Mutter aus bürgerlicher Gelehrtenfamilie
1832 Abitur
1835 Jurastudium
Arbei
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Bismarcks Innenpolitik: Der Kulturkampf

Der Kulturkampf war ein zentrales Element von Bismarcks Innenpolitik. Er richtete sich gegen den wachsenden Einfluss der katholischen Kirche und der Zentrumspartei im neu gegründeten Deutschen Reich. Bismarck sah darin eine Bedrohung für die Reichseinheit und ergriff mehrere Maßnahmen:

  1. Der "Kanzelparagraph" verbot Geistlichen politische Äußerungen.
  2. Das "Jesuitengesetz" untersagte die Aktivitäten des Jesuitenordens.
  3. Die Einführung der Zivilehe schwächte den kirchlichen Einfluss.
  4. Die "Maigesetze" ermöglichten staatliche Kontrolle über die Ausbildung von Geistlichen.

Definition: Der Kulturkampf bezeichnet den Konflikt zwischen dem Deutschen Kaiserreich unter Bismarck und der katholischen Kirche in den 1870er Jahren.

Die Folgen des Kulturkampfes waren nicht wie von Bismarck erhofft. Die Zentrumspartei gewann an Zulauf, und viele Liberale sahen ihre Freiheitsrechte gefährdet. 1878 leitete Bismarck einen Kurswechsel ein und beendete den Konflikt mit der Kirche, um sich der neuen "Gefahr" der Sozialdemokratie zuzuwenden.

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OTTO VON BISMARCK
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Bismarcks innenpolitischer Kurswechsel und die Sozialistengesetze

1878 vollzog Bismarck einen bedeutenden innenpolitischen Kurswechsel. Um die deutsche Wirtschaft zu schützen, ersetzte er den Freihandel durch eine Schutzzollpolitik. Dies führte zum Bruch mit den Liberalen, die den Protektionismus ablehnten.

Gleichzeitig erklärte Bismarck die aufstrebende Sozialdemokratie zu neuen Reichsfeinden. Er nutzte zwei Attentatsversuche auf Kaiser Wilhelm I., um Ängste zu schüren und harte Maßnahmen gegen die Sozialdemokraten zu rechtfertigen.

Beispiel: Bismarck machte die Sozialdemokraten für Attentatsversuche auf Kaiser Wilhelm I. verantwortlich, obwohl diese nicht daran beteiligt waren.

Die Sozialistengesetze waren das Ergebnis dieser Politik. Sie schränkten die Aktivitäten der Sozialdemokraten stark ein und verboten sozialistische und kommunistische Vereine, Versammlungen und Schriften.

Highlight: Die Sozialistengesetze waren ein zentrales Element von Bismarcks Innenpolitik zur Bekämpfung der Sozialdemokratie.

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Das Ende der Ära Bismarck

Die Ära Bismarck endete 1890 mit seiner Entlassung durch Kaiser Wilhelm II. Die Gründe dafür waren vielfältig:

  1. Persönliche Differenzen zwischen dem jungen Kaiser und dem erfahrenen Kanzler
  2. Wilhelms II. Wunsch nach einer aktiveren, imperialistischen Außenpolitik
  3. Bismarcks Widerstand gegen soziale Reformen und seine harte Haltung gegenüber der Arbeiterbewegung

Mit Bismarcks Entlassung endete eine Epoche der deutschen Geschichte. Seine Politik hatte das Deutsche Reich geeint und zu einer europäischen Großmacht gemacht, aber auch innere Spannungen geschaffen, die in den folgenden Jahrzehnten zu großen Herausforderungen führten.

Zitat: Wilhelm II. kommentierte Bismarcks Entlassung mit den Worten: "Der Lotse geht von Bord."

Bismarcks politisches Erbe blieb umstritten. Während einige ihn als genialen Staatsmann verehrten, kritisierten andere seine autoritären Methoden und die langfristigen Folgen seiner Politik für die deutsche Demokratie.

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Bismarcks Sozialgesetzgebung

Parallel zu den repressiven Maßnahmen gegen die Sozialdemokratie führte Bismarck eine umfassende Sozialgesetzgebung ein. Diese sollte die Arbeiterschaft an den Staat binden und den Einfluss der Sozialdemokraten schwächen. Die wichtigsten Elemente waren:

  1. Die Krankenversicherung (1883)
  2. Die Unfallversicherung (1884)
  3. Die Invaliditäts- und Altersversicherung (1889)

Diese Gesetze bildeten die Grundlage für den modernen Sozialstaat in Deutschland.

Zitat: Bismarck erklärte seine Sozialgesetzgebung mit den Worten: "Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte."

Die Sozialgesetze Bismarcks waren eine Mischung aus "Zuckerbrot und Peitsche" - Repression gegen die Sozialdemokratie einerseits und soziale Absicherung der Arbeiter andererseits.

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Bismarcks Außenpolitik und das Bündnissystem

Nach der Reichsgründung verfolgte Bismarck eine defensive Außenpolitik. Sein Ziel war es, Frankreich zu isolieren und das Deutsche Reich als "saturierte" Macht zu präsentieren. Dazu schuf er ein komplexes Bündnissystem:

  1. Dreikaiserbund (1873) mit Österreich-Ungarn und Russland
  2. Zweibund (1879) mit Österreich-Ungarn
  3. Dreibund (1882) mit Österreich-Ungarn und Italien
  4. Rückversicherungsvertrag (1887) mit Russland

Vocabulary: "Saturiert" bedeutet in diesem Kontext, dass das Deutsche Reich keine weiteren territorialen Ansprüche stellte.

Bismarcks Bündnispolitik zielte darauf ab, Frankreich zu isolieren und einen europäischen Krieg zu verhindern. Er sah das Deutsche Reich als "ehrlichen Makler" in der europäischen Politik.

Highlight: Der Vergleich zwischen Bismarcks Außenpolitik und der späteren Außenpolitik Wilhelm II. zeigt den Unterschied zwischen einer vorsichtigen, defensiven Strategie und einer aggressiven Weltmachtpolitik.

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Bismarcks innenpolitischer Kurswechsel

1878 leitete Bismarck einen innenpolitischen Kurswechsel ein. Die deutsche Landwirtschaft und Schwerindustrie standen unter Druck durch günstige Importe. Um deutsche Produkte zu schützen, ersetzte Bismarck den Freihandel durch eine Schutzzollpolitik. Dies führte zur Abwendung der Liberalen von Bismarck, da sie den Protektionismus ablehnten.

Daraufhin erklärte Bismarck die aufstrebende Sozialdemokratie zu neuen Reichsfeinden. Er machte sie für zwei Attentatsversuche auf Kaiser Wilhelm I. verantwortlich und schürte Ängste in der Bevölkerung. Dies führte zur Einführung der Sozialistengesetze, die die Aktivitäten der Sozialdemokraten stark einschränkten.

Definition: Schutzzollpolitik - Eine Wirtschaftspolitik, die heimische Produkte durch Zölle auf Importe vor ausländischer Konkurrenz schützt.

Highlight: Bismarcks Kurswechsel von 1878 markierte den Beginn einer neuen Phase seiner Innenpolitik, die sich gegen die Sozialdemokratie richtete.

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