Die Pariser Friedenskonferenz und ihre Folgen
Die Pariser Friedenskonferenz begann am 19. Januar 1919 mit dem Ziel, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs eine dauerhafte Friedensordnung in Europa durch grundlegende Umgestaltungen zu schaffen. An der Konferenz nahmen 27 Siegerstaaten teil, wobei die USA, Großbritannien und Frankreich die Entscheidungen maßgeblich bestimmten. Die besiegten Staaten, darunter Deutschland und Österreich, waren von der direkten Teilnahme ausgeschlossen und durften lediglich schriftlich Stellung zu den Friedensbedingungen nehmen.
Highlight: Die Ausgrenzung der besiegten Staaten von den Verhandlungen legte den Grundstein für zukünftige Ressentiments und Revisionsbestrebungen.
Die Konferenz führte zu einer instabilen Staatenordnung, da ein Widerspruch zwischen dem nationalen Selbstbestimmungsrecht und der europäischen Sicherheitsordnung bestand. Einerseits wurde die Gleichberechtigung der Völker propagiert, andererseits wurden die Rechte der Verliererstaaten erheblich eingeschränkt.
Example: Die Gründung neuer Nationalstaaten wie Polen, Tschechoslowakei, Ungarn und Jugoslawien führte zu ethnischen, kulturellen und wirtschaftlich-sozialen Spannungen in diesen Regionen.
Die territorialen Verluste der Verliererstaaten und die Entstehung neuer Nationalstaaten verschärften die Nationalitätenkonflikte in Ost- und Südosteuropa, anstatt für Gerechtigkeit zu sorgen. Dies führte dazu, dass europäische Großmächte, insbesondere Deutschland, versuchten, das System zu ändern.
Vocabulary: Revisionspolitik bezeichnet das Bestreben, die Bestimmungen des Versailler Vertrags zu revidieren oder aufzuheben.