Interpretation und historischer Kontext
Die Quelle lässt sich der Zeit der Völkerwanderung zuordnen, konkret der Regierungszeit des Kaisers Valens 364−378n.Chr.. Der Text gibt Einblick in die komplexen Beziehungen zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Völkern, insbesondere den Goten, in der Spätantike.
Definition: Die Spätantike bezeichnet den Übergang von der Antike zum Frühmittelalter, etwa vom 3. bis zum 6./7. Jahrhundert n. Chr.
Die Intention des Autors kann als Demonstration der Überlegenheit der Römer interpretiert werden. Dabei werden zeitgenössische Probleme des Reiches, wie die schwache Innenpolitik und wirtschaftliche Schwierigkeiten, ausgeblendet.
Example: Die Usurpation des Prokop wird erwähnt, aber nicht als Symptom innenpolitischer Schwäche des Reiches analysiert.
Der Text soll bei den Adressaten, der römischen Bevölkerung, ein Bild von den Goten erzeugen, das von Schwäche und Unterlegenheit geprägt ist. Dies dient möglicherweise dazu, das Selbstbewusstsein der Römer zu stärken und die Macht des Reiches zu demonstrieren.
Highlight: Die einseitige Darstellung der Goten als schwach und abhängig verschleiert die tatsächliche Bedrohung, die sie für das römische Reich darstellten.
Es ist wichtig, den historischen Kontext zu berücksichtigen: Im Jahr 376 n. Chr., während der Regierungszeit des Valens, flohen viele germanische Gruppen, darunter auch die Greutungen eingotischerStamm, vor den Hunnen auf römisches Gebiet. Diese Entwicklung sollte weitreichende Folgen für das Reich in der Spätantike haben und letztlich zum Ende der Antike und dem Beginn des Mittelalters beitragen.