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Stalin-Noten: Karikaturanalyse Loreley
Luca McLovin
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11/12/10
Ausarbeitung
Ausführliche Karikaturanalyse der Loreley-Karikatur
KARIKATUR ANALYSE (Q1) QUELLENARBEIT: DIE STALIN-NOTE MAI 2021 Hewril WIEDERVEREINIGUNG! NEUTRALITAT! NATIONAL ARMEE! Karikaturanalyse Ich weiß nicht, was soll es bedeuten...? Abb. 1: ,,Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" - Unbekannt (1952) 2 Die vorliegende Karikatur ist eine farblose Zeichnung und wurde am 20. Mai 1952 in der Verbandszeitschrift „Der Deutsche Eisenbahner" unter dem Titel ,,Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" von einem unbekannten Zeichner veröffentlicht. Die Karikatur thematisiert die Reaktion des deutschen Volkes auf den Inhalt der Stalin-Noten, in denen Joseph Stalin das Angebot eines neutralen Gesamtdeutschlands unterbreitete. Die Karikatur zeigt Joseph Stalin - erkenntlich an dem markanten Schnurrbart und der gekrümmten Nase - auf einem steilen Felsen sitzend. Er ist die größte Figur in der Karikatur und nimmt zusammen mit dem Felsen am meisten Platz ein. Auffällig sind hierbei sein volles, langes Haar und seine starke Körperbehaarung. Er spielt mit geschlossenen Augen auf einer kleinen Harfe, die an beiden Griffenden mit dem Symbol des Marxismus-Leninismus „Hammer und Sichel" verziert ist. Aus seiner Richtung ertönen die Worte „Wiedervereinigung! Neutralität! Nationalarmee!". In dem Gewässer unter ihm befindet sich ein hölzernes Ruderboot in dem zwei Personen sitzen. Auf der linken Seite des Bootes sitzt der deutsche Michel. Dieser ist leicht an seiner Zipfelmütze zu erkennen und gilt als allegorische Darstellung für den deutschen Bürger. Er guckt neugierig und verträumt zu Stalin in die Höhe und scheint von seinem Gesang...
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durchaus angetan zu sein. Dabei erkennt er nicht, dass das Boot kurz davor ist, mit dem großen Felsen zu kollidieren. Hinter dem deutschen Michel und am Ruder des Bootes sitzt Konrad Adenauer, welcher dem Lied keine Aufmerksamkeit schenkt. Sein Blick richtet sich auf den Felsen vor ihm, denn er erkennt die bevorstehende Gefahr. Mit allen Kräften und einer grimmigen Miene versucht er, Stalin und die Felsen zu umschiffen. Karikaturanalyse 3 Die Bildunterschrift der Karikatur lautet „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten...?". Hier wird der erste Vers aus dem Gedicht „Die Lore-Ley" von Heinrich Heine aus dem Jahre 1824 zitiert. Das Gedicht handelt von einer deutschen Volkssage, die allgemein als „Die Jungfrau auf der Loreley" bekannt ist. Sie besagt, dass ein hübsches, blondes Mädchen auf dem Loreley-Felsen am Rheinufer sitzt, ihr blondes Haar kämmt und mit einer lieblichen Stimme vor sich hin singt. Der Sage zufolge habe sie schon viele Rheinschiffer in den bitteren Tod geführt, indem sie die Schiffe mit ihrer Schönheit und ihrem Gesang in die Nähe der Felsenriffe gelockt habe, an welchen sie dann zerschmetterten und zuletzt auch kenterten. Der Karikaturist macht gezielt von dem Volksmythos der Loreley Gebrauch, da dieser der deutschen Bevölkerung allgemein bekannt ist und die Botschaft der Karikatur auf humorvolle Art und Weise vermittelt. Hierbei nimmt Stalin die Gestalt der Loreley an, die am Rheinufer ein fröhliches Lied singt. Der deutsche Michel und Konrad Adenauer hingegen stellen die Rheinschiffer dar, die von dem Gesang angelockt wurden und nun drohen, mit einem Felsen zu kollidieren. Kurz vor der Unterzeichnung des Deutschland- und EVG-Vertrages übermittelte Stalin am 10. März 1952 den Siegermächten ein Schreiben, das später, zusammen mit einigen weiteren Schreiben, als "Stalin-Noten" in die Geschichte eingehen sollte. In diesen Noten sprach sich Joseph Stalin für einen Friedensvertrag aus und war bereit, über eine deutsche Wiedervereinigung zu verhandeln. Er plädierte für ein vereintes und souveränes Gesamtdeutschland, das über eigene Streitkräfte bzw. eine Karikaturanalyse Nationalarmee verfügen darf. Im Gegenzug forderte er, dass sich Deutschland international neutral verhält. Die Westmächte müssten zudem alle ihre Besatzungstruppen abziehen und jegliche Militärstützpunkte auf deutschem Boden liquidieren. Die Siegermächte reagierten ähnlich auf diese dubiose Offerte. Die Mehrheit sah in den Stalin-Noten einen Versuch, die Westintegration Deutschlands zu hemmen. Die Westmächte waren jedoch nicht bereit, sich auf Verhandlungen dieser Art einzulassen, solange die Verträge zur Westintegration der Bundesrepublik nicht unterzeichnet waren. Die USA, Großbritannien und Frankreich entschieden sich, eine Antwort-Note zu formulieren, die schließlich zwei Wochen später, am 25. März 1952, in Moskau übergeben wurden. Diese sollte primär dazu dienen, die Friedensvertragsverhandlungen mit Stalin weiter hinauszuzögern. Karikaturanalyse Note der Sowjetregierung an die Westmächte über Note der Sowjetregierung an die Westmächte Friedensvertrag mit Deutschland über den svertrag mchland Wir fordern den beschleunigten Abschluss eines Friedensvertrages Abb. 2: ,,Note der Sowjetregierung an die Westmächte", Plakat (1952)
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durchaus angetan zu sein. Dabei erkennt er nicht, dass das Boot kurz davor ist, mit dem großen Felsen zu kollidieren. Hinter dem deutschen Michel und am Ruder des Bootes sitzt Konrad Adenauer, welcher dem Lied keine Aufmerksamkeit schenkt. Sein Blick richtet sich auf den Felsen vor ihm, denn er erkennt die bevorstehende Gefahr. Mit allen Kräften und einer grimmigen Miene versucht er, Stalin und die Felsen zu umschiffen. Karikaturanalyse 3 Die Bildunterschrift der Karikatur lautet „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten...?". Hier wird der erste Vers aus dem Gedicht „Die Lore-Ley" von Heinrich Heine aus dem Jahre 1824 zitiert. Das Gedicht handelt von einer deutschen Volkssage, die allgemein als „Die Jungfrau auf der Loreley" bekannt ist. Sie besagt, dass ein hübsches, blondes Mädchen auf dem Loreley-Felsen am Rheinufer sitzt, ihr blondes Haar kämmt und mit einer lieblichen Stimme vor sich hin singt. Der Sage zufolge habe sie schon viele Rheinschiffer in den bitteren Tod geführt, indem sie die Schiffe mit ihrer Schönheit und ihrem Gesang in die Nähe der Felsenriffe gelockt habe, an welchen sie dann zerschmetterten und zuletzt auch kenterten. Der Karikaturist macht gezielt von dem Volksmythos der Loreley Gebrauch, da dieser der deutschen Bevölkerung allgemein bekannt ist und die Botschaft der Karikatur auf humorvolle Art und Weise vermittelt. Hierbei nimmt Stalin die Gestalt der Loreley an, die am Rheinufer ein fröhliches Lied singt. Der deutsche Michel und Konrad Adenauer hingegen stellen die Rheinschiffer dar, die von dem Gesang angelockt wurden und nun drohen, mit einem Felsen zu kollidieren. Kurz vor der Unterzeichnung des Deutschland- und EVG-Vertrages übermittelte Stalin am 10. März 1952 den Siegermächten ein Schreiben, das später, zusammen mit einigen weiteren Schreiben, als "Stalin-Noten" in die Geschichte eingehen sollte. In diesen Noten sprach sich Joseph Stalin für einen Friedensvertrag aus und war bereit, über eine deutsche Wiedervereinigung zu verhandeln. Er plädierte für ein vereintes und souveränes Gesamtdeutschland, das über eigene Streitkräfte bzw. eine Karikaturanalyse Nationalarmee verfügen darf. Im Gegenzug forderte er, dass sich Deutschland international neutral verhält. Die Westmächte müssten zudem alle ihre Besatzungstruppen abziehen und jegliche Militärstützpunkte auf deutschem Boden liquidieren. Die Siegermächte reagierten ähnlich auf diese dubiose Offerte. Die Mehrheit sah in den Stalin-Noten einen Versuch, die Westintegration Deutschlands zu hemmen. Die Westmächte waren jedoch nicht bereit, sich auf Verhandlungen dieser Art einzulassen, solange die Verträge zur Westintegration der Bundesrepublik nicht unterzeichnet waren. Die USA, Großbritannien und Frankreich entschieden sich, eine Antwort-Note zu formulieren, die schließlich zwei Wochen später, am 25. März 1952, in Moskau übergeben wurden. Diese sollte primär dazu dienen, die Friedensvertragsverhandlungen mit Stalin weiter hinauszuzögern. Karikaturanalyse Note der Sowjetregierung an die Westmächte über Note der Sowjetregierung an die Westmächte Friedensvertrag mit Deutschland über den svertrag mchland Wir fordern den beschleunigten Abschluss eines Friedensvertrages Abb. 2: ,,Note der Sowjetregierung an die Westmächte", Plakat (1952)