In der DDR gab es die Zentralverwaltungswirtschaft, was bedeutet, dass es eine zentrale Planung und Lenkung von Produktion und Verteilung der Güter gab. Die Produktionsmittel und das Bankwesen waren in Staatshand. Somit war die Wirtschaft aufgrund des Planungssystems nicht flexibel genug, um schnell genug auf Weltmarktveränderungen zu reagieren. Hinzu kamen höhere Staatsausgaben als Einnahmen und die hohe Investition in Ausrüstung und Verteidigung. Die offizielle Rechtfertigung seitens der DDR war, dass der Mauerbau notwendig sei, um die wirtschaftliche Not der DDR zu lindern. Tatsächlich sollte die Mauer jedoch den Flüchtlingsstrom aus der DDR stoppen.
Eine offizielle Rechtfertigung seitens der DDR-Führung wurde auf einer Briefmarke präsentiert, auf der die Mauer als Antifaschistischer Schutzwall bezeichnet wurde, der die DDR vor andersdenkenden Menschen schützen sollte.
Die Berliner Mauer war insgesamt 1400 km lang und galt als die bestbewachte Grenze Europas. Sie bestand aus Wachtürmen, Metallzäunen, Stolperdrähten, Selbstschussanlagen und Grenztruppen, die gegen Grenzverletzer kompromisslos Schusswaffen einsetzten. Der Aufbau umfasste einen Geländestreifen, 3,20 m hohe Metallgitterzäune, Kfz-Sperrgräben, Kontrollstreifen, Kolonnenwege, Beobachtungstürme und -bunker, Lichtsperren, Hundelaufanlagen, sowie Schutzstreifenzäune mit Signalanlagen und Betonsperrmauern.
Allein bis 1989 fanden ungefähr 1000 Menschen an der innerdeutschen Grenze den Tod, da sie versuchten, diese zu überwinden. Ein Beispiel für das Schicksal eines dieser Mauertoten ist Peter Fechter.
Peter Fechter war 18 Jahre alt und Maurer. Am 17. August 1962 entschieden er und sein Freund Helmut K. nach der Mittagspause, Zigaretten zu holen und kehrten nicht zur Arbeit zurück. Beide versuchten die Mauer zu überqueren, als sie von Grenzpolizisten bemerkt wurden. Es wurde auf sie geschossen, Helmut K. gelang es unverletzt auf die andere Seite zu flüchten, aber Peter Fechter wurde getroffen und fiel auf die Ostberliner Seite zurück. Westberliner versuchten, ihn zu helfen, doch sowohl die amerikanische Militärpolizei als auch die DDR-Grenzpolizisten weigerten sich anfangs zu helfen. Peter Fechter starb auf dem Weg ins Krankenhaus an seinen Verletzungen.
Der Fall von Peter Fechter verdeutlicht die verheerenden Folgen des Mauerbaus für die Menschen, die versuchten, die Berliner Mauer zu überwinden. Die Grenzanlagen der DDR führten zu unzähligen Tragödien und menschlichem Leid.