Fächer

Fächer

Mehr

Die Verfolgung der Sinti und Roma im Dritten Reich

Öffnen

Die Verfolgung der Sinti und Roma im Dritten Reich

Die systematische Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit stellt eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte dar.

Der Völkermord an Sinti und Roma im Dritten Reich begann mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Die NS-Ideologie stufte Sinti und Roma als "rassisch minderwertig" ein und unterwarf sie zunehmender Diskriminierung und Verfolgung. Ab 1936 wurden sie in Zwangslager eingewiesen, ihrer Bürgerrechte beraubt und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Der Höhepunkt der Verfolgung war die systematische Deportation in Konzentrations- und Vernichtungslager ab 1943, wo schätzungsweise 500.000 Sinti und Roma ermordet wurden.

Die Geschichte der Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland reicht jedoch weit vor die NS-Zeit zurück. Bereits im Mittelalter wurden sie ausgegrenzt und verfolgt. Nach 1945 setzte sich diese Diskriminierung in anderer Form fort. Die Überlebenden des Völkermords mussten jahrzehntelang um Anerkennung als NS-Opfer und Entschädigung kämpfen. Erst 1982 erkannte die Bundesregierung offiziell den Völkermord an den Sinti und Roma an. Heute leben etwa 70.000 deutsche Sinti und Roma in Deutschland, die als nationale Minderheit anerkannt sind. Trotz rechtlicher Gleichstellung kämpfen sie weiterhin gegen Vorurteile und strukturelle Benachteiligung. Die Aufarbeitung dieser Geschichte und die Erinnerung an die Opfer des NS-Völkermords sind wichtige Aufgaben der deutschen Gesellschaft, um Diskriminierung und Ausgrenzung in Gegenwart und Zukunft zu verhindern.

23.3.2021

1558

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

Die systematische Vernichtung und das Nachkriegsschicksal

Der Völkermord erreichte seinen Höhepunkt mit dem "Auschwitz-Erlass" vom 16. Dezember 1942. Dieser bildete die Grundlage für die Deportation von etwa 23.000 Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo ein spezielles "Zigeunerlager" eingerichtet wurde.

Highlight: In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden die letzten 2.900 überlebenden Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau in den Gaskammern ermordet. Dieses Datum gilt heute als zentraler Gedenktag.

Die Geschichte der Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland setzte sich auch nach 1945 fort. Der Völkermord wurde jahrzehntelang nicht anerkannt, viele Überlebende blieben staatenlos, da ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen worden war. Erst 1982 erkannte die Bundesregierung den Völkermord offiziell an. Dennoch wirken Vorurteile und Diskriminierung bis in die Gegenwart fort.

Zitat: "Zu den artfremden Rassen gehören [...] in Europa außer den Juden regelmäßig nur die Zigeuner." - Reichsinnenminister Frick, 3. Januar 1936

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

Die Geschichte der Sinti und Roma im nationalsozialistischen Deutschland

Die Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit stellt eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte dar. Die systematische Diskriminierung und Verfolgung dieser Minderheiten begann nicht erst 1933, sondern hatte in Deutschland bereits eine lange Tradition.

Definition: Sinti sind die in West- und Mitteleuropa beheimateten Angehörigen der Minderheit, während Roma vorwiegend die aus Ost- und Südosteuropa stammenden Gruppen bezeichnet. Beide sprechen die gemeinsame Sprache Romanes.

Der Völkermord an Sinti und Roma im Dritten Reich entwickelte sich schrittweise. Nach der Machtergreifung 1933 wurden sie zunächst durch das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" Opfer von Zwangssterilisationen. Mit den Nürnberger Rassengesetzen 1935 wurden sie wie die jüdische Bevölkerung zu Bürgern zweiter Klasse degradiert. Eheschließungen mit "Deutschblütigen" wurden verboten.

Die Verfolgung verschärfte sich ab 1936 mit der Einrichtung der "Rassenhygienischen Forschungsstelle" unter Dr. Robert Ritter. Diese Institution katalogisierte und kategorisierte die Minderheit nach pseudowissenschaftlichen Rassekriterien. Bis 1944 erstellte sie etwa 24.000 "Gutachten", die später als Grundlage für Deportationen dienten.

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

Die Rassenhygienische Forschungsstelle (RHF)

Die Rassenhygienische Forschungsstelle (RHF) spielte eine entscheidende Rolle bei der Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit. Sie wurde im November 1936 gegründet und diente als pseudowissenschaftliches Instrument zur Rechtfertigung der Verfolgung und Vernichtung.

Die RHF hatte folgende Hauptaufgaben:

  1. Systematische Erfassung aller Sinti und Roma im Deutschen Reich
  2. Durchführung von "rassenbiologischen" Untersuchungen
  3. Erstellung von Gutachten zur "Rassenzugehörigkeit"

Highlight: Die Arbeit der RHF lieferte die scheinbar wissenschaftliche Grundlage für die Klassifizierung von Sinti und Roma als "artfremd" und "minderwertig".

Unter der Leitung von Dr. Robert Ritter und seiner Assistentin Eva Justin wurden tausende Sinti und Roma vermessen, fotografiert und ihre Stammbäume erstellt. Diese Daten dienten später als Basis für Deportationslisten und Sterilisationsanordnungen.

Example: Die RHF erstellte sogenannte "Rassegutachten", die über das Schicksal einzelner Personen entscheiden konnten. Ein negatives Gutachten bedeutete oft die Deportation in ein Konzentrationslager.

Die Forschungsstelle arbeitete eng mit anderen NS-Institutionen zusammen, insbesondere mit der Kriminalpolizei und der SS. Ihre Erkenntnisse flossen direkt in die Planungen zur "Endlösung der Zigeunerfrage" ein.

Die Arbeit der RHF verdeutlicht, wie Wissenschaft im Nationalsozialismus missbraucht wurde, um rassistische Ideologien zu legitimieren und den Völkermord an Sinti und Roma im Dritten Reich vorzubereiten und durchzuführen.

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

Nachkriegszeit

Die Situation der Sinti und Roma in der Nachkriegszeit war von fortgesetzter Diskriminierung und mangelnder Anerkennung ihres Leids geprägt. Die Geschichte der Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland setzte sich auch nach 1945 fort.

Viele Überlebende des Völkermords kehrten in ihre Heimatorte zurück, wo sie oft auf Ablehnung und Feindseligkeit stießen. Die Kontinuität der Diskriminierung zeigte sich unter anderem darin, dass:

  1. Ehemalige NS-Funktionäre und Mitarbeiter der Rassenhygienischen Forschungsstelle oft unbehelligt blieben und teilweise sogar wieder in Ämtern tätig waren.
  2. Die von den Nationalsozialisten angelegten Akten über Sinti und Roma weiterhin von Behörden genutzt wurden.
  3. Entschädigungsanträge von Überlebenden häufig abgelehnt oder nur zögerlich bearbeitet wurden.

Quote: Ein Urteil des Bundesgerichtshofs von 1956 stellte fest, dass die Deportationen von Sinti und Roma vor 1943 nicht aus rassischen Gründen erfolgt seien, sondern aufgrund ihrer "asozialen Eigenschaften".

Die offizielle Anerkennung des Völkermords an den Sinti und Roma erfolgte erst spät. Erst 1982 erkannte Bundeskanzler Helmut Schmidt offiziell den Völkermord an.

Highlight: Die Errichtung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin im Jahr 2012 markierte einen wichtigen Schritt in der öffentlichen Erinnerungskultur.

Trotz dieser Fortschritte kämpfen Sinti und Roma auch heute noch gegen Vorurteile und Diskriminierung. Die Aufarbeitung der Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit und die Sensibilisierung der Gesellschaft für dieses Thema bleiben wichtige Aufgaben.

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

Charakterisierung der Gruppe und historischer Hintergrund

Die Geschichte der Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland reicht weit zurück. Sinti leben seit dem 15. Jahrhundert in Deutschland und haben sich vorwiegend in West- und Mitteleuropa angesiedelt. Roma stammen ursprünglich aus Ost- und Südeuropa. Beide Gruppen kamen zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert aus dem indischen Punjab nach Europa.

Vocabulary: "Sinti" bezeichnet diejenigen, die seit Generationen in Deutschland leben, während "Roma" ein Sammelbegriff ist, der in der gemeinsamen Sprache Romanes "Mensch" bedeutet.

Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Sinti in Deutschland datieren auf das Jahr 1407 in Hildesheim. Bis Ende des 15. Jahrhunderts waren sie in fast allen europäischen Ländern präsent und wurden zunächst geduldet. Ab dem 16. Jahrhundert begannen jedoch erste Verfolgungen, die zu Enteignung und Vertreibung führten.

Highlight: 1498 wurden Sinti durch den Reichstag in Freiburg für "vogelfrei" erklärt, was bedeutete, dass sie straflos vertrieben, ausgeplündert und ermordet werden durften.

Der Begriff "Zigeuner" tauchte erstmals 1497 auf und wird von vielen Sinti und Roma als diskriminierend empfunden, da er mit Vorurteilen und falschen Vorstellungen verbunden ist. Die Verwendung dieses Begriffs in historischen Quellen muss daher kritisch betrachtet werden.

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Öffnen

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

15 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 12 Ländern

950 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Die Verfolgung der Sinti und Roma im Dritten Reich

Die systematische Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit stellt eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte dar.

Der Völkermord an Sinti und Roma im Dritten Reich begann mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Die NS-Ideologie stufte Sinti und Roma als "rassisch minderwertig" ein und unterwarf sie zunehmender Diskriminierung und Verfolgung. Ab 1936 wurden sie in Zwangslager eingewiesen, ihrer Bürgerrechte beraubt und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Der Höhepunkt der Verfolgung war die systematische Deportation in Konzentrations- und Vernichtungslager ab 1943, wo schätzungsweise 500.000 Sinti und Roma ermordet wurden.

Die Geschichte der Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland reicht jedoch weit vor die NS-Zeit zurück. Bereits im Mittelalter wurden sie ausgegrenzt und verfolgt. Nach 1945 setzte sich diese Diskriminierung in anderer Form fort. Die Überlebenden des Völkermords mussten jahrzehntelang um Anerkennung als NS-Opfer und Entschädigung kämpfen. Erst 1982 erkannte die Bundesregierung offiziell den Völkermord an den Sinti und Roma an. Heute leben etwa 70.000 deutsche Sinti und Roma in Deutschland, die als nationale Minderheit anerkannt sind. Trotz rechtlicher Gleichstellung kämpfen sie weiterhin gegen Vorurteile und strukturelle Benachteiligung. Die Aufarbeitung dieser Geschichte und die Erinnerung an die Opfer des NS-Völkermords sind wichtige Aufgaben der deutschen Gesellschaft, um Diskriminierung und Ausgrenzung in Gegenwart und Zukunft zu verhindern.

23.3.2021

1558

 

11

 

Geschichte

67

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Die systematische Vernichtung und das Nachkriegsschicksal

Der Völkermord erreichte seinen Höhepunkt mit dem "Auschwitz-Erlass" vom 16. Dezember 1942. Dieser bildete die Grundlage für die Deportation von etwa 23.000 Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo ein spezielles "Zigeunerlager" eingerichtet wurde.

Highlight: In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden die letzten 2.900 überlebenden Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau in den Gaskammern ermordet. Dieses Datum gilt heute als zentraler Gedenktag.

Die Geschichte der Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland setzte sich auch nach 1945 fort. Der Völkermord wurde jahrzehntelang nicht anerkannt, viele Überlebende blieben staatenlos, da ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen worden war. Erst 1982 erkannte die Bundesregierung den Völkermord offiziell an. Dennoch wirken Vorurteile und Diskriminierung bis in die Gegenwart fort.

Zitat: "Zu den artfremden Rassen gehören [...] in Europa außer den Juden regelmäßig nur die Zigeuner." - Reichsinnenminister Frick, 3. Januar 1936

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Die Geschichte der Sinti und Roma im nationalsozialistischen Deutschland

Die Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit stellt eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte dar. Die systematische Diskriminierung und Verfolgung dieser Minderheiten begann nicht erst 1933, sondern hatte in Deutschland bereits eine lange Tradition.

Definition: Sinti sind die in West- und Mitteleuropa beheimateten Angehörigen der Minderheit, während Roma vorwiegend die aus Ost- und Südosteuropa stammenden Gruppen bezeichnet. Beide sprechen die gemeinsame Sprache Romanes.

Der Völkermord an Sinti und Roma im Dritten Reich entwickelte sich schrittweise. Nach der Machtergreifung 1933 wurden sie zunächst durch das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" Opfer von Zwangssterilisationen. Mit den Nürnberger Rassengesetzen 1935 wurden sie wie die jüdische Bevölkerung zu Bürgern zweiter Klasse degradiert. Eheschließungen mit "Deutschblütigen" wurden verboten.

Die Verfolgung verschärfte sich ab 1936 mit der Einrichtung der "Rassenhygienischen Forschungsstelle" unter Dr. Robert Ritter. Diese Institution katalogisierte und kategorisierte die Minderheit nach pseudowissenschaftlichen Rassekriterien. Bis 1944 erstellte sie etwa 24.000 "Gutachten", die später als Grundlage für Deportationen dienten.

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Die Rassenhygienische Forschungsstelle (RHF)

Die Rassenhygienische Forschungsstelle (RHF) spielte eine entscheidende Rolle bei der Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit. Sie wurde im November 1936 gegründet und diente als pseudowissenschaftliches Instrument zur Rechtfertigung der Verfolgung und Vernichtung.

Die RHF hatte folgende Hauptaufgaben:

  1. Systematische Erfassung aller Sinti und Roma im Deutschen Reich
  2. Durchführung von "rassenbiologischen" Untersuchungen
  3. Erstellung von Gutachten zur "Rassenzugehörigkeit"

Highlight: Die Arbeit der RHF lieferte die scheinbar wissenschaftliche Grundlage für die Klassifizierung von Sinti und Roma als "artfremd" und "minderwertig".

Unter der Leitung von Dr. Robert Ritter und seiner Assistentin Eva Justin wurden tausende Sinti und Roma vermessen, fotografiert und ihre Stammbäume erstellt. Diese Daten dienten später als Basis für Deportationslisten und Sterilisationsanordnungen.

Example: Die RHF erstellte sogenannte "Rassegutachten", die über das Schicksal einzelner Personen entscheiden konnten. Ein negatives Gutachten bedeutete oft die Deportation in ein Konzentrationslager.

Die Forschungsstelle arbeitete eng mit anderen NS-Institutionen zusammen, insbesondere mit der Kriminalpolizei und der SS. Ihre Erkenntnisse flossen direkt in die Planungen zur "Endlösung der Zigeunerfrage" ein.

Die Arbeit der RHF verdeutlicht, wie Wissenschaft im Nationalsozialismus missbraucht wurde, um rassistische Ideologien zu legitimieren und den Völkermord an Sinti und Roma im Dritten Reich vorzubereiten und durchzuführen.

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Nachkriegszeit

Die Situation der Sinti und Roma in der Nachkriegszeit war von fortgesetzter Diskriminierung und mangelnder Anerkennung ihres Leids geprägt. Die Geschichte der Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland setzte sich auch nach 1945 fort.

Viele Überlebende des Völkermords kehrten in ihre Heimatorte zurück, wo sie oft auf Ablehnung und Feindseligkeit stießen. Die Kontinuität der Diskriminierung zeigte sich unter anderem darin, dass:

  1. Ehemalige NS-Funktionäre und Mitarbeiter der Rassenhygienischen Forschungsstelle oft unbehelligt blieben und teilweise sogar wieder in Ämtern tätig waren.
  2. Die von den Nationalsozialisten angelegten Akten über Sinti und Roma weiterhin von Behörden genutzt wurden.
  3. Entschädigungsanträge von Überlebenden häufig abgelehnt oder nur zögerlich bearbeitet wurden.

Quote: Ein Urteil des Bundesgerichtshofs von 1956 stellte fest, dass die Deportationen von Sinti und Roma vor 1943 nicht aus rassischen Gründen erfolgt seien, sondern aufgrund ihrer "asozialen Eigenschaften".

Die offizielle Anerkennung des Völkermords an den Sinti und Roma erfolgte erst spät. Erst 1982 erkannte Bundeskanzler Helmut Schmidt offiziell den Völkermord an.

Highlight: Die Errichtung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin im Jahr 2012 markierte einen wichtigen Schritt in der öffentlichen Erinnerungskultur.

Trotz dieser Fortschritte kämpfen Sinti und Roma auch heute noch gegen Vorurteile und Diskriminierung. Die Aufarbeitung der Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit und die Sensibilisierung der Gesellschaft für dieses Thema bleiben wichtige Aufgaben.

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Charakterisierung der Gruppe und historischer Hintergrund

Die Geschichte der Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland reicht weit zurück. Sinti leben seit dem 15. Jahrhundert in Deutschland und haben sich vorwiegend in West- und Mitteleuropa angesiedelt. Roma stammen ursprünglich aus Ost- und Südeuropa. Beide Gruppen kamen zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert aus dem indischen Punjab nach Europa.

Vocabulary: "Sinti" bezeichnet diejenigen, die seit Generationen in Deutschland leben, während "Roma" ein Sammelbegriff ist, der in der gemeinsamen Sprache Romanes "Mensch" bedeutet.

Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Sinti in Deutschland datieren auf das Jahr 1407 in Hildesheim. Bis Ende des 15. Jahrhunderts waren sie in fast allen europäischen Ländern präsent und wurden zunächst geduldet. Ab dem 16. Jahrhundert begannen jedoch erste Verfolgungen, die zu Enteignung und Vertreibung führten.

Highlight: 1498 wurden Sinti durch den Reichstag in Freiburg für "vogelfrei" erklärt, was bedeutete, dass sie straflos vertrieben, ausgeplündert und ermordet werden durften.

Der Begriff "Zigeuner" tauchte erstmals 1497 auf und wird von vielen Sinti und Roma als diskriminierend empfunden, da er mit Vorurteilen und falschen Vorstellungen verbunden ist. Die Verwendung dieses Begriffs in historischen Quellen muss daher kritisch betrachtet werden.

VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte
VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte
VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte
VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte
VERFOLGUNG VON SINTI UND ROMA
Kalea Czerny, 12.2, Geschichte Name: Kalea Czerny
Klasse: 12.2
Schule: Joliot-Curie-Gymnasium
Fach: Geschichte

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

15 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 12 Ländern

950 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.