Die Rassenhygienische Forschungsstelle (RHF)
Die Rassenhygienische Forschungsstelle RHF spielte eine entscheidende Rolle bei der Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit. Sie wurde im November 1936 gegründet und diente als pseudowissenschaftliches Instrument zur Rechtfertigung der Verfolgung und Vernichtung.
Die RHF hatte folgende Hauptaufgaben:
- Systematische Erfassung aller Sinti und Roma im Deutschen Reich
- Durchführung von "rassenbiologischen" Untersuchungen
- Erstellung von Gutachten zur "Rassenzugehörigkeit"
Highlight: Die Arbeit der RHF lieferte die scheinbar wissenschaftliche Grundlage für die Klassifizierung von Sinti und Roma als "artfremd" und "minderwertig".
Unter der Leitung von Dr. Robert Ritter und seiner Assistentin Eva Justin wurden tausende Sinti und Roma vermessen, fotografiert und ihre Stammbäume erstellt. Diese Daten dienten später als Basis für Deportationslisten und Sterilisationsanordnungen.
Example: Die RHF erstellte sogenannte "Rassegutachten", die über das Schicksal einzelner Personen entscheiden konnten. Ein negatives Gutachten bedeutete oft die Deportation in ein Konzentrationslager.
Die Forschungsstelle arbeitete eng mit anderen NS-Institutionen zusammen, insbesondere mit der Kriminalpolizei und der SS. Ihre Erkenntnisse flossen direkt in die Planungen zur "Endlösung der Zigeunerfrage" ein.
Die Arbeit der RHF verdeutlicht, wie Wissenschaft im Nationalsozialismus missbraucht wurde, um rassistische Ideologien zu legitimieren und den Völkermord an Sinti und Roma im Dritten Reich vorzubereiten und durchzuführen.