Architektur im frühen 20. Jahrhundert
Der Beginn des 20. Jahrhunderts markierte einen bedeutenden Umbruch in der Architektur. Der Jugendstil, der sich Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte, stellte eine bewusste Abkehr vom Historismus dar und betonte florale, dynamische Formen.
Example: Das Haus Tassel von Victor Horta in Brüssel ist ein Paradebeispiel für den Jugendstil mit seinen fließenden Linien und organischen Ornamenten.
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand die Moderne, geprägt von Rationalismus und Funktionalismus. Die Internationale Schule entwickelte einen nüchtern-kristallinen Stil, der in vielen westlichen Industriemetropolen Anwendung fand.
Vocabulary:
- Rationalismus: Architekturstil, der auf Vernunft und Logik basiert
- Funktionalismus: Gestaltungsprinzip, bei dem die Funktion die Form bestimmt
Die Schule von Chicago brachte mit dem Wainwright Building einen der ersten Wolkenkratzer hervor und kombinierte moderne Ansätze wie den Stahlskelettbau mit traditionellen Elementen.
Das Bauhaus, gegründet in der Zeit der Weimarer Republik, prägte einen minimalistischen Baustil unter dem Motto "Weniger ist mehr". Der Deutsche Pavillon in Barcelona von Mies van der Rohe ist ein herausragendes Beispiel für diese Richtung.
Highlight: Der Deutsche Pavillon in Barcelona zeichnet sich durch seinen offenen Grundriss, fließende Übergänge und die Verwendung hochwertiger Materialien wie Marmor aus.
Das Kaufhaus Schocken in Stuttgart von Erich Mendelsohn repräsentiert den Internationalen Stil mit seinem Verzicht auf Ausschmückungen und dem charakteristischen gebogenen Glasfensterband.
Für Schüler, die sich auf das Kunst Kolloquium Bayern vorbereiten, ist es wichtig, diese Entwicklungen zu verstehen, da sie die Grundlage für die moderne Architektur München und viele andere zeitgenössische Bauten bilden.