Die Kunst der Neuen Sachlichkeit prägte die Weimarer Republik maßgeblich und spiegelte die gesellschaftlichen Umbrüche dieser Zeit wider.
Die Ausdrucksmöglichkeiten Malerei und Zeichnung im frühen 20. Jahrhundert waren geprägt von einem nüchternen, präzisen Realismus. Künstler wie Otto Dix und Jeanne Mammen dokumentierten in ihren Werken schonungslos die sozialen Missstände und den Alltag der Menschen. Ihre Bilder zeigten sowohl die Glanzseiten als auch die Schattenseiten der Großstadt - von eleganten Cafés bis zu den Armenvierteln. Die Künstler verwendeten dabei oft überspitzte, karikaturhafte Darstellungen, um ihre Gesellschaftskritik zu verdeutlichen.
Die Auswirkungen der Weimarer Republik auf die Kunst waren tiefgreifend. Die politische und wirtschaftliche Instabilität dieser Zeit führte zu einer neuen Form des künstlerischen Ausdrucks. Statt romantischer Verklärung suchten die Künstler eine objektive, fast fotografische Darstellung der Realität. Die Neue Sachlichkeit entwickelte sich als Gegenbewegung zum Expressionismus und seiner emotionalen Überbetonung. Die Künstler dieser Bewegung legten besonderen Wert auf handwerkliche Präzision und detailgetreue Wiedergabe. Ihre Werke dienten nicht nur der ästhetischen Betrachtung, sondern waren auch wichtige zeitgeschichtliche Dokumente, die das Leben in der Weimarer Republik mit all seinen Widersprüchen festhielten. Diese künstlerische Strömung endete abrupt mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, die viele der Werke als "entartet" brandmarkten und die Künstler verfolgten.