Die Antike: Ursprünge der Landschaftsmalerei
In der Antike (900 v. Chr. - 500 n. Chr.) entstand die Landschaftsmalerei als eigenständige Kunstform. Der zentrale Aufruf "Zurück zur Natur" prägte diese Epoche. Künstler stellten idyllische, die Wirklichkeit überhöhende Landschaftsbilder dar.
Highlight: Die Römer erhoben die Landschaftsmalerei erstmals zur eigenständigen Gattung und vermittelten ein unfassbares Raumgefühl.
Theokrits idyllische Hirtendichtung gilt als frühester Lobgesang auf das Landleben. Sie verklärte das Leben der Hirten als wunschlos glücklich in Einheit mit der Natur. In römischen Villen waren Landschaftsausschnitte beliebte Motive.
Example: Die "Odyssee-Landschaften" stellten den Höhepunkt römischer Landschaftsmalerei dar. Sie vermittelten die Illusion eines Ausblicks aus der Villa in den Garten.
Diese Darstellungen zeigten den Menschen oft winzig klein gegenüber der majestätischen Größe der Landschaft.
Das Mittelalter: Symbolik und Realismus
Das Mittelalter (900-1500) unterteilte sich in Früh- und Hochmittelalter (Romanik) sowie Spätmittelalter (Gotik). In der Romanik (etwa 1000-1250) diente die Malerei der Veranschaulichung übergeordneter geistiger Zusammenhänge.
Definition: Die Bedeutungsperspektive in der mittelalterlichen Kunst bedeutete, dass Wichtiges größer dargestellt wurde als Unwichtiges.
Die Landschaft wurde nicht als Ganzes dargestellt, sondern nur durch einzelne Naturformen wie Bäume oder Gewässer angedeutet. Die Raumillusion wurde teilweise durch Überschneidung von Bildgegenständen oder eine schiefe Ebene erzeugt.
Vocabulary: Aperspektivisches Malkonzept: Eine Darstellungsweise, bei der die realistische Perspektive zugunsten symbolischer oder religiöser Bedeutungen vernachlässigt wird.
In der Gotik (ca. 1150-1500) zeigte sich ein deutliches Interesse an realistischer Naturwiedergabe. Künstler bemühten sich um die Darstellung von Gefühlsregungen und schufen einen einheitlichen Bildraum.