Die Drei Leitmotive des Barock: Vanitas, Memento Mori und Carpe Diem
Die Barock Merkmale spiegeln sich besonders deutlich in drei zentralen Leitmotiven wider, die die Kunst und Literatur dieser Epoche maßgeblich prägten. Diese Motive - Vanitas, Memento mori und Carpe diem - bilden zusammen ein komplexes Geflecht von Bedeutungen, die das barocke Weltbild widerspiegeln.
Der Vanitas-Gedanke steht im Zentrum der barocken Kunstdarstellung. Er thematisiert die Vergänglichkeit alles Irdischen und die fundamentale Bedeutungslosigkeit des Menschen im kosmischen Gefüge. In Vanitas-Stillleben wird dies durch symbolträchtige Gegenstände wie verwelkende Blumen, erloschene Kerzen oder Totenköpfe dargestellt.
Definition: Vanitas lat."Eitelkeit","Nichtigkeit" bezeichnet die Vergänglichkeit alles Irdischen und die Bedeutungslosigkeit weltlicher Güter.
Das Memento mori "Bedenke,dassdusterbenmusst" ergänzt den Vanitas-Gedanken um eine direkte Mahnung an die Sterblichkeit. Diese Aufforderung zur Reflexion über die eigene Endlichkeit war in der vom Dreißigjährigen Krieg geprägten Barockzeit allgegenwärtig.
Beispiel: In Barock Stillleben findet man häufig Symbole wie Sanduhren oder Uhren als Memento mori-Motive, die die verrinnende Zeit symbolisieren.
Als Gegenpol zu diesen schwermütigen Motiven steht das Carpe diem "NutzedenTag". Dieser Aufruf zum bewussten Leben trotz - oder gerade wegen - der Vergänglichkeit alles Irdischen zeigt die lebensbejahende Seite des Barock. Es ist eine Aufforderung, die Gegenwart zu nutzen und sich nicht von Zukunftsängsten lähmen zu lassen.