Yes is More - Pragmatischer Utopismus
Bjarke Ingels' Kernthese des pragmatischen Utopismus, die er 2011 formulierte, bildet das Fundament der BIG-Philosophie. Er kritisiert, dass Architektur oft entweder zu einzigartig und unpraktisch (naiv-utopisch) oder zu praktisch und monoton ("auf versteinerte Weise pragmatisch") sei. Mit dem pragmatischen Utopismus sucht er einen Mittelweg.
Definition: Pragmatischer Utopismus - Ein Ansatz in der Architektur, der versucht, visionäre Ideen mit praktischer Umsetzbarkeit zu verbinden.
Ingels argumentiert, dass die Avantgarde-Architektur zu sehr damit beschäftigt sei, Etabliertes abzulehnen und Widersprüche zu schaffen. Stattdessen plädiert er dafür, sich den Bedürfnissen aller anzupassen, ohne dabei in faule Kompromisse zu verfallen.
Im Gegensatz zu Le Corbusiers revolutionärem Ansatz interessiert sich BIG für eine Evolution im darwinistischen Sinne. Sie glauben, dass sich bestimmte Bauweisen bewähren, weil sie den Menschen nützen und sich der Umgebung anpassen.
Example: Das Projekt Copenhill/Amager Bakke ist ein Paradebeispiel für Ingels' Konzept der hybriden Architektur, bei dem eine Müllverbrennungsanlage mit einer Skipiste kombiniert wurde.
Bjarke Ingels Architektur Merkmale umfassen auch die "hedonistische Nachhaltigkeit", die versucht, Genuss und ökologische Nachhaltigkeit durch intelligente Konzeptionierung des Energieverbrauchs innerhalb eines Gebäudes zu kombinieren.