Die Apotheose Caesars in Ovids Metamorphosen
In diesem Abschnitt von Ovids Metamorphosen wird die Vergöttlichung Julius Caesars, bekannt als Apotheose Caesars, beschrieben. Der Text offenbart eine kritische und ironische Sichtweise auf diesen Prozess, wobei besonders die Rolle des Augustus hervorgehoben wird.
Die Vergöttlichung Caesars wird nicht primär als Resultat seiner eigenen Taten oder Erfolge dargestellt, sondern vielmehr als politisches Manöver des Augustus. Der Vers "ille deus faciendus erat" (V.761) unterstreicht diese Notwendigkeit der Göttlichkeit Caesars.
Zitat: "ille deus faciendus erat" (V.761) - "Jener musste zum Gott gemacht werden"
Highlight: Die Vergöttlichung Caesars dient hauptsächlich dazu, Augustus als Sohn eines Gottes zu legitimieren.
Der Text deutet an, dass das Konstrukt der Erbfolge durch diese Darstellung ins Lächerliche gezogen wird. Dies könnte als subtile Kritik Ovids an der Herrschaftslegitimation des Augustus interpretiert werden.
Venus, die göttliche Mutter des Aeneas und damit Ahnin Caesars, wird in einer wenig erhabenen Weise dargestellt. Sie wird als jammernde Figur beschrieben, die jeden, der ihr begegnet, mit ihren Klagen überhäuft (V.764). Diese Darstellung steht im Kontrast zur üblichen Vorstellung von göttlicher Würde und Erhabenheit.
Beispiel: Venus jammert jeden an, der ihr begegnet, was ihre göttliche Würde in Frage stellt.
Insgesamt wird Caesar in diesem Abschnitt wenig ruhmvoll, eher ironisch triumphierend und unbedeutend dargestellt. Diese Darstellung könnte als Ovids versteckte Kritik an Augustus und dessen Herrschaftsanspruch interpretiert werden.
Vokabular: Apotheose - Die Erhebung eines Menschen zum Gott, hier speziell die Vergöttlichung Caesars.
Diese Passage bietet einen interessanten Einblick in die komplexe Beziehung zwischen Literatur und Politik in der augusteischen Zeit und zeigt, wie Ovid möglicherweise subtile Kritik an der Herrschaft des Augustus in sein Werk einflocht.