Seite 2: Frieden, Gerechtigkeit und die Rolle Roms
Augustinus setzt sich auf dieser Seite intensiv mit dem Konzept des Friedens auseinander und stellt es in den Kontext seiner Zwei-Reiche-Lehre.
Für Augustinus ist der wahre Frieden nur im Glauben zu finden. Er argumentiert, dass selbst diejenigen, die Krieg führen, letztendlich Frieden anstreben. Dies unterstreicht die universelle Sehnsucht nach Frieden in der menschlichen Natur.
Quote: "Jeder möchte Frieden (pax)."
Die Einnahme Roms, das als "caput mundi" (Haupt der Welt) galt, wird von Augustinus als bedeutsames Ereignis betrachtet. Er widerlegt den Vorwurf, dass die Christen für den Fall Roms verantwortlich seien, indem sie die Götter vernachlässigt hätten.
Highlight: Augustinus verfasste "De civitate Dei", um die Unschuld der Christen zu beweisen und zu erklären.
In seiner Kritik am römischen Staatsverständnis führt Augustinus das Konzept der "vera iustitia" (wahre Gerechtigkeit) ein. Er argumentiert, dass wahre Gerechtigkeit nur in Gott zu finden sei.
Definition: Civitas Dei bezeichnet den Gottesstaat, in dem Menschen aus Glauben leben und ewigen Frieden finden.
Augustinus betont, dass der Glaube an einen einzigen Gott (Deus verus, Deus dominans) essentiell für einen wahren Staat sei. Dies steht im Gegensatz zum römischen Polytheismus.
Example: Die Civitas terrena wird als "irgendwie beschaffene Sache" beschrieben, im Gegensatz zur res populi des römischen Staatsverständnisses.
Abschließend unterstreicht Augustinus, dass nur in Gott wahre Gerechtigkeit herrschen kann, was seine theologische Staatstheorie zusammenfasst und die Grundlage für seine Kritik am römischen Staat bildet.