Die Charakterisierung des Trimalchio im Satyricon
Die Trimalchio Charakterisierung offenbart einen protzig-vulgären Emporkömmling, der seinen Reichtum zur Schau stellt. Als Gastgeber inszeniert er seinen Auftritt theatralisch mit Orchesterbegleitung und lässt sich auf einem Polster herbeitragen.
Definition: Die Cena Trimalchionis ist eine Episode aus Petrons Satyricon, die ein ausschweifendes Gastmahl des reichen Freigelassenen Trimalchio beschreibt.
Seine Aufmachung ist bewusst übertrieben: Er trägt einen scharlachroten Mantel und eine Serviette mit breiten Purpurstreifen - ein Symbol des Senatorenstandes, das ihm als Freigelassenem gar nicht zusteht. Der übermäßige Schmuck wie vergoldete Ringe, goldene Armreifen und ein silberner Zahnstocher sollen seinen Wohlstand demonstrieren.
Trimalchios Verhalten zeigt seine mangelnde Bildung: Er kennt weder die römische Geschichte noch versteht er etwas von Wein, prahlt aber mit angeblich hundertjährigem Falerner. Seine Konversation ist gespickt mit falschen Zitaten und missverstandenen Mythen.
Highlight: Das Trimalchio Wandgemälde in seinem Haus zeigt seinen sozialen Aufstieg vom Sklaven zum reichen Mann - ein weiterer Beleg für seine Selbstdarstellung.
Seine respektlose Behandlung der Sklaven offenbart einen Mangel an echter Kultiviertheit. Gleichzeitig versucht er, sich als kultivierter Gastgeber zu präsentieren, was in grotesker Weise misslingt. Die Figur des Trimalchio ist damit eine gelungene Satire auf neureiche Emporkömmlinge der römischen Kaiserzeit.