Kaiser Nero war einer der berüchtigtsten römischen Kaiser, der von 54 bis 68 n. Chr. regierte. Seine Herrschaft war geprägt von Grausamkeit, Verfolgung und Skandalen.
Als Sohn von Gnaeus Domitius Ahenobarbus und Agrippina der Jüngeren wurde Nero im Jahr 37 n. Chr. geboren. Nach dem Tod seines Onkels Kaiser Claudius wurde er im Alter von nur 16 Jahren zum Kaiser ernannt. Die ersten Jahre seiner Herrschaft waren noch von relativer Stabilität geprägt, doch bald zeigte sich sein wahrer Charakter. Die Christenverfolgung unter Nero gilt als eine der brutalsten Episoden der römischen Geschichte. Nach dem großen Brand Roms im Jahr 64 n. Chr. beschuldigte er die Christen der Brandstiftung und ließ sie grausam verfolgen. Viele wurden bei lebendigem Leib verbrannt oder wilden Tieren in der Arena vorgeworfen.
Neros Privatleben war ebenso skandalös wie seine Politik. Er ließ seine Mutter Agrippina ermorden und heiratete mehrmals. Seine bekannteste Frau war Poppaea Sabina, die er ebenfalls umbringen ließ. Der Kaiser war auch für seine künstlerischen Ambitionen bekannt - er trat als Sänger und Schauspieler auf, was für einen römischen Herrscher als unwürdig galt. Seine Verschwendungssucht und der Bau seines prächtigen Palasts, der Domus Aurea, belasteten die Staatskasse erheblich. Als sich schließlich mehrere Provinzen gegen ihn erhoben, beging Nero im Jahr 68 n. Chr. Selbstmord. Dies war seine Todesursache, nachdem der Senat ihn zum Staatsfeind erklärt hatte. Die wichtigste historische Quelle über Neros Leben ist der römische Geschichtsschreiber Tacitus, der in seinen Annalen detailliert über die Schreckensherrschaft des Kaisers berichtet. Neros Regierungszeit markierte das Ende der julisch-claudischen Dynastie und führte zu einer Zeit großer Unruhen im Römischen Reich.