Die Philippischen Reden von Cicero gehören zu den bedeutendsten politischen Reden der römischen Geschichte und markieren einen entscheidenden Wendepunkt in der späten römischen Republik.
Ciceros vierzehn philippische Reden, die er zwischen 44 und 43 v. Chr. hielt, richteten sich gegen Marcus Antonius, der nach Caesars Ermordung versuchte, die Alleinherrschaft in Rom zu erlangen. In diesen Reden kritisierte Cicero scharf die politischen Ambitionen und das persönliche Verhalten des Antonius. Besonders die zweite philippische Rede gilt als Meisterwerk der politischen Rhetorik, in der Cicero Antonius' Charakter und Lebenswandel systematisch demontiert. Diese Rede wurde allerdings nie öffentlich vorgetragen, sondern nur schriftlich verbreitet.
Die Reden zeigen Ciceros außergewöhnliche rhetorische Fähigkeiten und seinen politischen Mut. Sie führten letztlich aber auch zu seinem Tod, da Marcus Antonius nach der Bildung des zweiten Triumvirats mit Octavian und Lepidus Cicero auf die Proskriptionsliste setzen ließ. Ciceros Tod erfolgte am 7. Dezember 43 v. Chr. durch Soldaten des Antonius. Die historische Bedeutung der Philippischen Reden geht weit über ihre unmittelbare politische Wirkung hinaus - sie dokumentieren den letzten großen Kampf für die römische Republik und wurden zum Vorbild politischer Rhetorik in späteren Epochen. Marcus Antonius selbst fand später nach der Niederlage gegen Octavian und seiner Beziehung zu Kleopatra ein tragisches Ende durch Selbstmord im Jahr 30 v. Chr.