Ciceros Rede Pro Sexto Roscio Amerino: Ein Wendepunkt in der römischen Rechtsprechung
Die Cicero Pro Sexto Roscio Übersetzung offenbart die Komplexität eines der berühmtesten Gerichtsfälle der römischen Republik. Im Jahr 80 v. Chr. hielt Marcus Tullius Cicero, damals am Anfang seiner Karriere, seine erste Mordprozessrede zur Verteidigung des Sextus Roscius aus Ameria. Der Fall ist nicht nur wegen seiner juristischen Bedeutung bemerkenswert, sondern auch aufgrund seiner politischen Brisanz während der Diktatur Sullas.
Definition: Proskriptionen waren in der römischen Republik eine Methode, politische Gegner zu eliminieren. Personen auf der Proskriptionsliste konnten straffrei getötet werden, und ihr Eigentum wurde vom Staat konfisziert.
Der Hintergrund des Falles ist komplex: Sextus Roscius' Vater wurde ermordet, und zwei seiner Verwandten, Magnus und Capito Roscius, schmiedeten ein Komplott mit Chrysogonus, einem einflussreichen Freigelassenen Sullas. Sie setzten den Ermordeten posthum auf die Proskriptionsliste, um seinen Grundbesitz günstig zu erwerben.
Highlight: Die Anklage gegen Sextus Roscius wegen Vatermordes war ein Versuch, ihn als rechtmäßigen Erben auszuschalten und gleichzeitig von den wahren Tätern abzulenken.
Cicero übernahm mutig die Verteidigung, obwohl dies indirekt eine Konfrontation mit Sulla bedeutete. Seine Argumentation war brillant:
- Er zeigte, dass Roscius kein Motiv für den Mord hatte.
- Er legte dar, dass die Verwandten und Chrysogonus vom Tod des Vaters profitierten.
- Er überzeugte die Richter, dass Magnus den Mord in Auftrag gegeben und Capito ihn ausgeführt hatte.
Quote: "Ego si quid liberius dixero" (Wenn ich etwas zu frei gesprochen habe) - Diese Phrase Ciceros zeigt seine vorsichtige, aber dennoch mutige Herangehensweise an den Fall.
Die Cicero Sextus Roscius Zusammenfassung zeigt, wie der junge Anwalt nicht nur seinen Mandanten erfolgreich verteidigte, sondern auch die Korruption und Ungerechtigkeit im System aufdeckte. Der Freispruch des Roscius war ein bedeutender Sieg für Cicero und markierte den Beginn seiner illustren Karriere.
Vocabulary: Vatermord (parricidium) galt im römischen Recht als besonders schweres Verbrechen, das dem Göttermord gleichgesetzt wurde.
Nach diesem riskanten, aber erfolgreichen Prozess ging Cicero für weitere Studien nach Griechenland, was seine spätere Entwicklung als Redner und Philosoph maßgeblich beeinflusste.
Die Cicero Pro Sexto Roscio Schulaufgabe bietet Studenten eine exzellente Möglichkeit, die Komplexität römischer Rechtsprechung, politischer Intrigen und die Macht der Rhetorik zu analysieren. Sie verdeutlicht, wie ein geschickter Redner selbst in einem politisch aufgeladenen Umfeld die Wahrheit ans Licht bringen und Gerechtigkeit erwirken kann.