Harmonische und satztechnische Besonderheiten
Die harmonische Sprache in Brahms' Klavierquintett Op. 34b ist von großer Komplexität und Ambivalenz geprägt. Schon in den ersten Takten zeigt sich ein enormes Spannungspotential durch überraschende harmonische Wendungen.
Der Satz beginnt in f-Moll, doch bereits im zweiten Takt erklingt ein Des-Dur-Dreiklang, der die Molltonart aufbricht. Die harmonische Progression führt über einen c-Moll-Dreiklang und eine angedeutete Doppeldominante zur Dominante C-Dur.
Highlight: Die Ambivalenz zwischen c-Moll und C-Dur sowie der terzlose G-Klang lassen die harmonische Zuordnung offen und erzeugen Spannung.
Satztechnisch ist die Trennung des Klaviers vom Unisono der Streicher beim letzten m2"-Motiv bemerkenswert. Das Klavier unterlegt hier die Streicher mit einem vollständigen C-Dur-Akkord in Quintlage.
Definition: Quintlage - Die Anordnung eines Akkords, bei der die Quinte des Akkords im Bass liegt.
Die fallende Sekunde des-c erweist sich als der entscheidende Tonschritt des Werkes, obwohl in den ersten vier Takten die aufsteigende Sekunde dominiert.
Quote: "Die fallende Sekunde des-c als der entscheidende Tonschritt des Werkes."
Diese detaillierte Analyse zeigt, wie Brahms in kürzester Zeit eine Fülle von musikalischem Material präsentiert und verarbeitet. Die Frage "Wie viele Klavierkonzerte schrieb Brahms?" mag hier nicht direkt beantwortet werden, aber die Komplexität dieses Klavierquintetts lässt erahnen, warum Brahms als einer der größten Komponisten der Romantik gilt.