Gregorianischer Choral und Renaissance
Diese Seite vertieft die Kenntnisse über den gregorianischen Choral und die Renaissance-Musik, zwei wichtige Phasen in den Epochen der Musikgeschichte.
Der gregorianische Choral wird detailliert beschrieben:
- Besetzung: männlicher Vokalgesang (a cappella) oder mehrstimmig
- Melodik: gleichmäßig wellenförmig
- Text: lateinisch, geistlicher Inhalt
- Verhältnis Wort-Ton: oft melismatisch, manchmal syllabisch
- Frühe Mehrstimmigkeit: Leonin & Perotin als wichtige Vertreter
Definition: Melismatisch bedeutet, dass mehrere Töne auf eine Silbe gesungen werden, während syllabisch bedeutet, dass jede Silbe einen Ton erhält.
Die Renaissance-Musik wird am Beispiel von Giovanni Pierluigi da Palestrina erläutert, der als "Retter der Kirchenmusik" gilt. Seine Missa Papae Marcelli verhinderte ein drohendes Verbot der Kirchenmusik aufgrund von Textverständnisproblemen.
Example: Die venezianische Mehrchörigkeit, entwickelt von Giovanni Gabrieli in San Marco, nutzte die Architektur der Kirche für verteilte Ensembles auf vier Emporen.
Die Seite schließt mit einer Betrachtung des Konzepts "Kosmos vs. Herz" in der Zeit von 1400 bis 1800:
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Sphärenharmonie:
- Vertreter: Pythagoras, Kepler
- Quadrivium (mathematische Wissenschaften) und Trivium (sprachliche Wissenschaften)
- Bedeutung: Unterwerfung der Kunst unter die göttliche Ordnung
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Barocker Ordnungsbegriff:
- Musik beruht auf Ordnung und ist künstlich
- Natur wird als unvollkommen angesehen, der Mensch vervollkommnet sie durch Kunst
Highlight: Der Übergang vom mittelalterlichen Konzept der Sphärenharmonie zum barocken Ordnungsbegriff markiert einen wichtigen Wandel im musikalischen Denken.