Fortsetzung der 10 Maximen und Entwicklungsaufgaben
Die fünfte Maxime weist darauf hin, dass die Balance zwischen Individuation und Integration überfordern kann, was zu einer krisenhaften Sozialisation führen kann. Entwicklungsdruck entsteht, wenn Entwicklungsaufgaben nicht erfüllt werden können.
Die sechste Maxime betont die Bedeutung sozialer und personaler Ressourcen für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben. Ziel ist es, die Selbstorganisation der Jugendlichen zu stärken und ihnen Spielräume für probeweises Handeln zu geben.
Highlight: Selbstständigkeit und Verantwortung für die Gesellschaft werden als wichtig erachtet, während einseitige Impulse von außen als wenig sinnvoll angesehen werden.
Die siebte Maxime beschreibt die Rolle verschiedener Sozialisationsinstanzen wie Schule, Ausbildungsbetrieb, Familie und Medien, die sich idealerweise sinnvoll ergänzen und die Entwicklung fördern sollten.
Die achte Maxime definiert das Jugendalter als bedeutsamen Lebensabschnitt mit einer "Eigenbedeutung". Es wird heute als eigenständige Phase von etwa 15 Jahren verstanden, nicht nur als Übergangsphase.
Vocabulary: "Eigenbedeutung" bezeichnet hier die Anerkennung des Jugendalters als eigenständige und wichtige Lebensphase.
Die neunte Maxime weist auf die soziale, ethnische und ökonomische Spaltung der Jugend hin, die zu unterschiedlichem Zugang zu kulturellen und materiellen Angeboten führt.
Die zehnte Maxime betont den Einfluss des Geschlechts auf die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben. Dabei gelten Mädchen oft als "Bildungsgewinnerinnen" und flexibler, während Männer im Erwachsenenalter oft aufholen.
Example: Frauen und Mädchen schneiden in der Schule oft besser ab, während Männer später im Berufsleben häufig höhere Positionen erreichen.