Kind ohne Gesicht
Aufgabe 1: Zusammenfassung Biografie
Tillmann ist 16 Jahre alt und wirkt blass und ständig abwesend. Er lebt in seiner eigenen Welt mit Computer, Handy und Playstation. Im Internet hat er sich eine neue Identität als "Nick" geschaffen, der groß und sportlich ist und ein Tattoo auf dem Rücken hat. Tillmann hat keinen guten Kontakt zu seinen Mitschülern und sucht stattdessen Kontakte und Beziehungen im Netz. Er spielt sechs Stunden pro Woche Computerspiele und chattet gerne, vor allem über Horror- und Gruselgeschichten. Tillmann ist sich bewusst, dass er eine entwickelte Computerspielsucht hat, aber trotz Therapie hat er sie nicht im Griff. Seine Mutter ist alleinerziehend und reagierte emotional auf seine Lebensgeschichte. Sie schrie ihn an und bestrafte ihn, als sie erfuhr, dass er die Schule schwänzte. Tillmann wurde einsam, nachdem sich seine Eltern getrennt hatten. Ein Therapeut versucht, ihn in die Realität zurückzuholen, aber Tillmann ist in seiner eigenen virtuellen Welt gefangen.
Aufgabe 2: Innere und äußere Realität
Tillmann ist in seiner eigenen virtuellen Welt gefangen und achtet überhaupt nicht auf die Erwartungen seiner Umwelt. Soziale Ressourcen interessieren sich nicht für ihn und schenken ihm wenig Beachtung oder Aufmerksamkeit. Persönliche Ressourcen sind nicht vorhanden und er will nichts an seiner Situation ändern. Er sucht Aufmerksamkeit in der virtuellen Welt, weil er dort erfolgreich ist, aber im echten Leben fehlschlägt, weil er keine sozialen Kontakte hat. Sein Konsum von Computerspielen ist häufig und unkontrolliert. Tillmann hat keinen Bezug zur Realität mehr und ist in der virtuellen Welt gefangen. Sein Verhalten gegenüber seiner Mutter ist fremdaggressiv und er greift oft zum Computer, um der Belastung nicht ausgesetzt zu sein. Das Spannungsverhältnis zwischen Individuation und Integration ist nicht gegeben.