Was ist und was misst die PISA-Studie?
Die PISA-Studie ProgrammeforInternationalStudentAssessment ist eine internationale Bildungsvergleichsstudie, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD alle drei Jahre durchgeführt wird. Sie erfasst grundlegende Kompetenzen von 15-jährigen Schülerinnen und Schülern und liefert Vergleichsdaten zur Leistungsfähigkeit verschiedener Bildungssysteme.
Die PISA-Studie untersucht drei Hauptkompetenzbereiche:
- Lesekompetenz Schwerpunkt2000: Verständnis, Nutzung und Reflexion von Texten
- Mathematische Kompetenz Schwerpunkt2003: Fähigkeit, mathematische Probleme zu erkennen und zu lösen
- Naturwissenschaftliche Kompetenz Schwerpunkt2006: Verstehen von naturwissenschaftlichen Konzepten und deren Anwendung
Wichtiger Begriff: Das Literacy-Konzept der PISA-Studie bezieht sich auf Basiskompetenzen, die junge Menschen benötigen, um an der Gesellschaft teilhaben zu können und auf das Erwachsenenleben vorbereitet zu sein.
Die PISA-Studie Ergebnisse für Deutschland 2000 waren alarmierend:
- Deutschland schnitt im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich ab
- Es gab einen ungewöhnlich großen Leistungsabstand zwischen verschiedenen Schülergruppen
- Eine hohe Risikogruppe mit sehr schwachen Leistungen wurde identifiziert
- Das deutsche Bildungssystem verfestigte soziale Ungleichheit
Im Bundesländervergleich zeigten sich deutliche Unterschiede:
- Spitzenreiter: Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen
- Schlusslichter: Berlin/Brandenburg, Sachsen-Anhalt
Die PISA-Studie deckte auch geschlechterspezifische Unterschiede auf:
- Jungen waren besser in Mathematik
- Mädchen zeigten deutlich bessere Leistungen im Lesen
- In Naturwissenschaften waren die Leistungen etwa gleich
Der soziale Hintergrund erwies sich als entscheidender Einflussfaktor:
- Kinder aus sozial benachteiligten Familien zeigten schwächere Leistungen
- Das Schulsystem konnte soziale Unterschiede nicht ausgleichen
Beim Migrationshintergrund zeigte die PISA-Studie Deutschland:
- Schüler ohne Migrationshintergrund erzielten bessere Ergebnisse
- Es gab generationsweise Verbesserungen
- Die Chancen auf höhere Bildungsabschlüsse waren geringer
Der sogenannte PISA-Schock führte zu zahlreichen Konsequenzen:
- Höherer Stellenwert der frühkindlichen Bildung
- Ausbau von Ganztagsschulen
- Umdenken im Schulsystem
- Wechsel von Input- zu Output-Orientierung
- Mehr Fokus auf individuelle Förderung
- Verbesserte Lehrerausbildung