Sartre - Zur Freiheit verurteilt
"Der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein" - dieser berühmte Satz von Sartre klingt wie ein Widerspruch, macht aber total Sinn. Du hast dir nicht ausgesucht zu existieren, aber jetzt, wo du da bist, musst du ständig Entscheidungen treffen.
Sartres Grundidee: Die Existenz geht der Essenz voraus. Ein Handwerker plant erst, was er bauen will (Essenz), dann baut er es (Existenz). Bei Menschen ist es umgekehrt - du existierst erst, dann bestimmst du selbst, wer du sein willst.
Der Selbstentwurf funktioniert so: Du handelst immer mit Absichten, planst deine Zukunft und distanzierst dich dabei von Vergangenheit und Gegenwart. Das nennt Sartre Transzendenz. Deine Pläne gelingen zwar nicht immer (Widrigkeitskoeffizient), aber allein der Versuch zeigt deine Freiheit.
💡 Merke dir: Laut Sartre gibt es keine Ausreden - du bist immer frei zu wählen, wie du auf deine Situation reagierst, selbst als Gefangener.