Strukturierung einer Philosophie Klausur
Diese Seite bietet eine detaillierte Anleitung zur Erstellung einer Philosophie Klausur, die sich in drei Hauptteile gliedert: Textanalyse, Vergleich und Beurteilung. Jeder Abschnitt wird mit einer spezifischen Punktzahl bewertet, was die Wichtigkeit einer ausgewogenen und gründlichen Bearbeitung aller Teile unterstreicht.
I. Textanalyse (ca. 26 Punkte)
Die Textanalyse bildet das Fundament der Klausur und umfasst drei wesentliche Elemente:
-
Einleitung: Hier werden die Textdaten präsentiert, die zentrale Fragestellung erläutert und der Lösungsansatz (These) des Autors vorgestellt. Dies dient als Orientierung für den Leser und zeigt das Verständnis des Prüflings für den Kontext des Textes.
-
Hauptteil: In diesem Abschnitt wird die Argumentationsstruktur des Textes erklärt. Der Prüfling soll über den Text sprechen und gegebenenfalls Erläuterungen, beispielsweise anhand von konkreten Beispielen, geben. Dies demonstriert die Fähigkeit, komplexe philosophische Argumente zu verstehen und zu vermitteln.
-
Schluss: Die Zusammenfassung soll den Zusammenhang zwischen der Argumentation und der These des Autors hervorheben. Dies zeigt die Fähigkeit des Prüflings, die Kernaussagen des Textes zu erfassen und in einen größeren Kontext einzuordnen.
Highlight: Die Textanalyse sollte nicht nur eine Zusammenfassung sein, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit der Struktur und den Argumenten des Textes darstellen.
II. Vergleich (ca. 30 Punkte)
Der Vergleichsteil ist der umfangreichste und damit wichtigste Teil der Klausur:
-
Zunächst wird ein relevantes Thema aus dem Unterricht erklärt. Dies erfordert ein solides Verständnis der im Kurs behandelten philosophischen Theorien.
-
Anschließend wird die Position des Autors aus der Textanalyse mit der erklärten Theorie verglichen. Hierbei ist es entscheidend, sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede herauszuarbeiten.
Example: Ein Vergleich könnte beispielsweise Kants kategorischen Imperativ mit der utilitaristischen Ethik von Mill gegenüberstellen, wobei Gemeinsamkeiten in der Suche nach universellen ethischen Prinzipien und Unterschiede in der Begründung und Anwendung dieser Prinzipien herausgearbeitet werden.
III. Beurteilung (ca. 24 Punkte)
Der letzte Teil der Klausur fordert eine kritische Stellungnahme:
-
Der Prüfling soll zur Position des Autors aus der Textanalyse und zur im Vergleichsteil erläuterten Theorie Stellung nehmen. Dies erfordert eine eigenständige philosophische Reflexion.
-
Falls eine "Erörterung" gefordert wird, müssen Pro- und Kontra-Argumente genannt werden. Dies zeigt die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen und abzuwägen.
-
Das Fazit (Gesamturteil) fasst die eigenen Ergebnisse und Meinungen zusammen. Hier sollte eine begründete philosophische Position deutlich werden.
Vocabulary: Philosophische Problemreflexion - Eine tiefgehende Auseinandersetzung mit philosophischen Fragestellungen, die kritisches Denken und die Fähigkeit zur Argumentation erfordert.
Diese Struktur einer Philosophie Klausur bietet einen klaren Rahmen für die Analyse eines philosophischen Textes, den Vergleich mit bekannten Theorien und die Entwicklung einer eigenen kritischen Perspektive. Sie ist besonders hilfreich für Studierende, die lernen möchten, wie man eine philosophische Problemreflexion schreibt und sich auf Philosophie Klausuren an der Uni vorbereiten.