Das Streben nach Glück in der Philosophie
Die philosophische Betrachtung des Glücks umfasst verschiedene Ansätze und Theorien. Wilhelm Schmid definiert Glück als einen episodischen Zustand des Wohlfühlens. Nach seiner Auffassung entsteht Glück durch die Erfüllung von Wünschen und resultiert aus Spaß und Freude. Es ist eng mit guter Stimmung verbunden und kann durch Glückshormone erreicht werden.
Martin Seel hingegen betont das Glück des erfüllten Augenblicks. Er sieht Glück als etwas, das durch einen Zufallsmoment entsteht und den normalen Alltag durchbricht. Wichtig ist dabei, dass man nicht absichtlich danach strebt.
Richard David Precht fokussiert sich auf die Anerkennung durch andere als Quelle des Glücks. Er argumentiert, dass jeder Mensch nach Anerkennung und Respekt strebt und nicht als belanglos wahrgenommen werden möchte. Status spielt dabei eine wichtige Rolle, und selbst Neid kann als eine Form der Bewunderung interpretiert werden.
Highlight: Die verschiedenen philosophischen Ansätze zum Glück zeigen, dass es keine einheitliche Definition von Glück in der Philosophie gibt, sondern verschiedene Perspektiven und Theorien.
Platon diskutiert in seinen Werken, ob Zügellosigkeit oder Besonnenheit der Weg zur Glückseligkeit ist. Dabei stellt er die Ansichten von Kallikles und Sokrates gegenüber. Kallikles vertritt die Meinung, dass Zügellosigkeit und Freiheit Voraussetzungen für Glückseligkeit sind. Sokrates hingegen sieht in der Besonnenheit und einer sittlichen Lebensweise den Weg zum Glück.
Quote: "Auch wenn keine Ansprüche da sind, kann Glückseligkeit herrschen." - Sokrates' Ansicht zur Besonnenheit
Aristoteles betrachtet das theoretische Leben als Weg zur Glückseligkeit. Für ihn ist Glückseligkeit das höchste Ziel, nach dem alle Tätigkeiten streben. Er betont die Notwendigkeit der Tugendhaftigkeit, die der Vernunft des Menschen entspricht.
Definition: Eudaimonia nach Aristoteles bedeutet, dass der Mensch durch selbstständiges Denken und Folgen des bestmöglichen tugendhaften Mittelwegs zur Glückseligkeit gelangt.
Epikur sieht in einem kalkulierten Umgang mit der Lust den Weg zur Glückseligkeit. Er unterscheidet zwischen natürlichen und nichtigen Bedürfnissen und betont, dass die Überwindung der Angst vor dem Tod zu Seelenfrieden führt.
Example: Nach Epikurs Hauptlehrsätzen macht die Sterblichkeit das Leben genussreich, da sie uns dazu anregt, jeden Moment zu schätzen.