Der quantitative Utilitarismus nach Bentham
Der quantitative Utilitarismus geht auf Jeremy Bentham zurück und basiert auf einem hedonistischen Weltbild. Dieser Ansatz bewertet moralische Handlungen anhand ihrer zu erwartenden Folgen und Konsequenzen, weshalb er auch als "Folgenethik" bezeichnet wird. Das Ziel ist es, das "größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl" zu erreichen.
Benthams Utilitarismus verwendet das hedonistische Kalkül, um Handlungsentscheidungen zu treffen. Dabei werden Glück und Leid in Zahlenwerte überführt und Entscheidungen auf Basis dieser quantitativen Werte getroffen. Eine Handlung gilt als nützlich, wenn sie Gewinn, Vorteil, Freude, Gutes oder Glück hervorbringt oder Leid vermeidet.
Definition: Der Hedonismus ist eine in der Antike begründete philosophische Lehre, nach der das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinnenlust und Genuss ist.
Es gibt jedoch mehrere Kritikpunkte am quantitativen Utilitarismus nach Bentham:
- Die Schwierigkeit, Glück und Leid in Zahlenwerte zu überführen.
- Die Erhebung von Subjektivität zur Objektivität, da man für andere entscheiden muss.
- Die Problematik, Folgen genau zu kalkulieren oder abzuschätzen.
- Das Minderheitenproblem, da es immer eine kleinere Gruppe an "Opfern" geben wird.
- Die Frage, ob es überhaupt einen universellen Maßstab für Glück geben kann.
Highlight: Die Anwendung von quantitativen Werten auf moralische Entscheidungen erscheint unrealistisch und unbefriedigend, da sie die moralische Einschätzung vollständig ignoriert.
Diese Kritik am Utilitarismus zeigt die Grenzen eines rein quantitativen Ansatzes in der Ethik auf und verdeutlicht die Notwendigkeit, auch qualitative Aspekte in moralischen Überlegungen zu berücksichtigen.