Epikur und Jeremy Bentham: Ethische Theorien im Vergleich
Dieser Text befasst sich mit den ethischen Theorien von Epikur und Jeremy Bentham, die beide auf unterschiedliche Weise das Streben nach Glück und Nützlichkeit in den Mittelpunkt stellen.
Definition: Die Tugendethik nach Aristoteles besagt, dass eine Handlung gut ist, wenn sie aus einer vorbildlichen charakterlichen Disposition heraus getan wird.
Definition: Die Pflichtenethik bewertet eine Handlung als gut, wenn sie einer guten Lebensregel oder einem guten Grundsatz folgt, unabhängig von den Folgen.
Definition: Die Nutzenethik (Utilitarismus) betrachtet eine Handlung als gut, wenn sie den Beteiligten nutzt und gute Konsequenzen hat, unabhängig von der Absicht.
Epikurs Theorie konzentriert sich auf das individuelle Glück und die Ataraxie (Seelenruhe). Er betont die Bedeutung der Philosophie für ein erfülltes Leben und die Überwindung von Ängsten, insbesondere der Todesfurcht.
Highlight: Epikur sieht die Erfüllung des seligen Lebens in der Gesundheit des Körpers und der Beruhigtheit der Seele.
Epikur unterscheidet zwischen natürlichen und notwendigen Bedürfnissen sowie solchen, die weder natürlich noch notwendig sind. Er empfiehlt, Lust zu wählen und Schmerz zu vermeiden, wobei er auch langfristige Konsequenzen berücksichtigt.
Example: Das Marshmallow-Experiment illustriert Epikurs Idee, kurzfristigen Ärger für langfristigen Erfolg in Kauf zu nehmen.
Jeremy Bentham entwickelt das Prinzip der Nützlichkeit, das sich auf die Gemeinschaft bezieht. Er argumentiert, dass die Menschheit unter der Herrschaft von Leid und Freude steht und dass das Ziel sein sollte, das Glück der Gruppe zu vermehren.
Quote: "Das Interesse der Gemeinschaft ist die Summe der Interessen der verschiedenen Glieder, aus denen sie sich zusammensetzt." - Jeremy Bentham
Bentham definiert Nützlichkeit als die Tendenz, das Glück der Gemeinschaft zu vermehren. Er betont, dass eine Handlung, die mit dem Prinzip der Nützlichkeit übereinstimmt, getan werden sollte.
Vocabulary: Utilitarismus ist eine ethische Theorie, die den Nutzen einer Handlung für die Gemeinschaft als Maßstab für ihre moralische Richtigkeit ansieht.
Der Text vergleicht auch Epikurs und Benthams Ansätze und zeigt Übereinstimmungen und Unterschiede auf. Beide streben nach der Vermehrung von Freude und der Vermeidung von Leid, aber Bentham legt den Fokus stärker auf die Auswirkungen auf die Gesellschaft und Politik.
Abschließend wird die Mesotes-Lehre des Aristoteles erwähnt, die die Tugend als Mitte zwischen zwei Extremen betrachtet, was einen interessanten Kontrast zu den hedonistischen Ansätzen von Epikur und Bentham darstellt.
Highlight: Die Glückstheorien von Epikur und Bentham haben trotz unterschiedlicher Schwerpunkte das gemeinsame Ziel, menschliches Wohlbefinden zu maximieren.