Aufklärung und Moderne: Transzendentalphilosophie und neue Ansätze
Im 18. Jahrhundert entwickelte Immanuel Kant die Transzendentalphilosophie, die Elemente des Rationalismus und Empirismus verband. Kant argumentierte, dass Erkenntnis sowohl von Sinneserfahrungen als auch von angeborenen Verstandeskategorien abhängt.
Vocabulary: Transzendental bedeutet bei Kant die Untersuchung der Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis, nicht die Erkenntnis selbst.
Kant unterschied zwischen analytischen und synthetischen Urteilen. Analytische Urteile sind selbsterklärend, während synthetische Urteile neue Erkenntnisse liefern können.
Example: Ein Beispiel für ein analytisches Urteil wäre "Alle Junggesellen sind unverheiratet". Ein synthetisches Urteil wäre "Alle Raben sind schwarz", da es theoretisch auch anders gefärbte Raben geben könnte.
In der Moderne entwickelten sich neue erkenntnistheoretische Ansätze:
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Der Konstruktivismus nach Paul Watzlawick betont die subjektive Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinneseindrücken.
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Die evolutionäre Erkenntnistheorie von Gerhard Vollmer erklärt kognitive Fähigkeiten als Ergebnis der biologischen Evolution.
Highlight: Alle erkenntnistheoretischen Ansätze teilen die Grundannahme, dass Erfahrungen eine wichtige Rolle bei der Erkenntnisgewinnung spielen. Sie unterscheiden sich jedoch in der Gewichtung von Sinneswahrnehmung, Vernunft und angeborenen Strukturen.
Diese Vielfalt erkenntnistheoretischer Positionen zeigt die anhaltende Relevanz der Frage, wie Menschen zu Wissen gelangen und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.