Der Empirismus und die Rolle der Sinneswahrnehmung
Der Empirismus stellt eine fundamentale erkenntnistheoretische Position dar, die besagt, dass alles Wissen aus der Sinneserfahrung stammt. Diese philosophische Richtung steht im direkten Gegensatz zum Rationalismus und betont die zentrale Bedeutung der Wahrnehmung für unsere Erkenntnisgewinnung.
Definition: Der Empirismus ist eine erkenntnistheoretische Position, die davon ausgeht, dass Wissen hauptsächlich oder ausschließlich aus sinnlicher Wahrnehmung und Erfahrung gewonnen wird.
Die Sinneswahrnehmung lässt sich in äußere und innere Sinne unterteilen. Zu den äußeren Sinnen gehören das Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten und Hören. Diese liefern uns direkte und lebhafte Eindrücke aus der Umwelt, die als authentische Quelle der Erkenntnis betrachtet werden. Die inneren Sinne hingegen umfassen emotionale und kognitive Wahrnehmungen wie Lieben, Zweifeln oder das Wahrnehmen innerer Regungen.
Beispiel: Wenn ein Mensch eine Schusswaffe abfeuert, nehmen wir über die äußeren Sinne zunächst nur die sichtbaren Elemente wahr - die Waffe selbst und deren Auswirkungen. Die Kausalität zwischen Schuss und Wirkung wird durch unsere Verarbeitung der Sinneseindrücke hergestellt.
Die Verarbeitung der Sinneseindrücke erfolgt durch die Einbildungskraft, die aus den ursprünglichen Perzeptionen Vorstellungen entwickelt. Diese Vorstellungen sind jedoch weniger lebhaft als die ursprünglichen Sinneseindrücke und stellen Abbildungen der sinnlichen Eindrücke dar. Die theoretische Verarbeitung dieser Eindrücke kann dabei durchaus kritisch hinterfragt werden, da sie bereits eine Interpretation der reinen Sinneswahrnehmung darstellt.