Erziehungsstile nach Klaus Hurrelmann
Klaus Hurrelmann definiert Erziehungsstile als beobachtbare und relativ dauerhafte Praktiken der Eltern im Umgang mit ihren Kindern. Diese Praktiken basieren auf dem "Erziehungswissen", das Informationen über die kindliche Entwicklung und die Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Kind umfasst.
Definition: Erziehungsstile sind nach Hurrelmann (2002) "die beobachtbaren und verhältnismäßig überdauernden tatsächlichen Praktiken der Eltern, mit ihren Kindern umzugehen."
Die Grafik zeigt fünf verschiedene Erziehungsstile, die sich durch den Grad der elterlichen Autorität und Kontrolle unterscheiden:
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Autoritärer Erziehungsstil: Gekennzeichnet durch hohe elterliche Autorität und Kontrolle.
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Überbehütender Erziehungsstil: Ebenfalls mit hoher elterlicher Autorität, aber mit stärkerer Fürsorge.
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Autoritativer oder demokratischer Erziehungsstil: Balanciert Autorität mit Partizipation des Kindes.
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Vernachlässigender Erziehungsstil: Charakterisiert durch geringe elterliche Autorität und Fürsorge.
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Permissiver Erziehungsstil: Gekennzeichnet durch geringe elterliche Autorität, aber möglicherweise höhere Fürsorge.
Highlight: Der permissive Erziehungsstil und der autoritativ-partizipative Erziehungsstil stellen zwei gegensätzliche Ansätze dar, wobei letzterer oft als ideal angesehen wird.
Vocabulary: "Erziehungswissen" bezieht sich auf die Kenntnisse und Informationen über die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Beeinflussung von Einstellungen und Verhalten des Kindes durch elterliche Aktivitäten.
Diese Übersicht der Erziehungsstile in der Pädagogik bietet eine fundierte Grundlage für das Verständnis verschiedener Erziehungsansätze. Sie ermöglicht es Eltern und Pädagogen, die Vor- und Nachteile des permissiven Erziehungsstils sowie anderer Stile zu reflektieren und einen ausgewogenen Ansatz in der Kindererziehung zu finden.
Example: Ein Beispiel für permissive Erziehung könnte sein, wenn Eltern ihrem Kind erlauben, selbst zu entscheiden, wann es ins Bett geht, ohne klare Regeln oder Konsequenzen festzulegen.
Die Kenntnis dieser Erziehungsstile nach Lewin und Hurrelmann ist essenziell für das Verständnis moderner Erziehungsmethoden und hilft bei der Entwicklung eines effektiven und ausgewogenen Erziehungsansatzes.