Das Klassenmodell nach Karl Marx
Die Klassengesellschaft des 19. Jahrhunderts war streng hierarchisch aufgebaut und spiegelte die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse während der Industrialisierung wider. Karl Marx entwickelte ein Modell, das diese gesellschaftliche Struktur analysierte und die Machtverhältnisse aufzeigte.
Definition: Das Klassenmodell nach Marx beschreibt die Gesellschaft als pyramidenförmige Struktur, in der verschiedene Klassen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Position und ihres Verhältnisses zu den Produktionsmitteln unterschiedliche Positionen einnehmen.
An der Spitze der Pyramide stand das Kapital, vertreten durch Staatsmänner, Regierung und Kirche, die gemeinsam mit dem Militär die Kontrolle über die Gesellschaft ausübten. Diese Institutionen sicherten die bestehenden Machtverhältnisse ab und legitimierten die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Einfluss. Die Bourgeoisie als Oberschicht verfügte über Produktionsmittel und wirtschaftliche Macht.
Die Basis der Gesellschaft bildete die Arbeiterklasse Proletariat, die ihre Arbeitskraft verkaufen musste, um zu überleben. Diese Klassengesellschaft war durch scharfe soziale Gegensätze gekennzeichnet, die sich in Arbeits- und Lebensbedingungen, Bildungschancen und politischer Teilhabe manifestierten. Die Arbeiter lebten oft unter prekären Bedingungen, während die Bourgeoisie von ihrer Arbeit profitierte.
Beispiel: Ein Fabrikarbeiter im 19. Jahrhundert arbeitete oft 14 Stunden täglich für einen Hungerlohn, während der Fabrikbesitzer den erwirtschafteten Mehrwert für sich behielt und in Luxus lebte.