Rousseaus Naturzustand und Kritik an Hobbes
Der erste Teil beschäftigt sich mit Rousseaus Darstellung des Menschen im Naturzustand und seiner Kritik an Thomas Hobbes' Theorie.
Definition: Der Naturzustand beschreibt den hypothetischen Zustand der Menschen vor der Entstehung der Gesellschaft.
Highlight: Rousseau zeichnet ein fundamental anderes Bild des Menschen im Naturzustand als Hobbes, indem er ihn als friedliches und genügsames Wesen darstellt.
Example: Der Mensch im Naturzustand befriedigte lediglich Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und Schlafen, ohne in Konkurrenzsituationen zu geraten.
Quote: "Der Erste, der ein Stück Land eingezäumt hatte und es sich einfallen ließ zu sagen: dies ist mein und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der wahre Begründer der bürgerlichen Gesellschaft."
Vocabulary: Die "Eigenliebe" (amour-propre) bezeichnet bei Rousseau die gesellschaftlich bedingte, competitive Selbstliebe im Gegensatz zur natürlichen Selbsterhaltung.
Rousseau kritisiert Hobbes' Verkennung des natürlichen Mitleidsgefühls und argumentiert, dass erst die Entwicklung der Vernunft und der damit verbundenen Eigenliebe zu gesellschaftlichen Konflikten führte. Der Übergang zur bürgerlichen Gesellschaft wird durch die Entstehung des Privateigentums markiert, was Rousseau als Beginn von Ausbeutung und sozialen Missständen betrachtet.