Indeterminismus und Freiheitsspielräume
Der Indeterminismus bildet den Gegenpol zum Determinismus und behauptet, dass nicht alle Ereignisse determiniert sind – nicht alles ist vorherbestimmt. Diese Position eröffnet Raum für die Möglichkeit eines freien Willens und bietet eine alternative Perspektive auf das Körper-Geist-Problem.
Geert Keil argumentiert, dass Naturgesetze nicht notwendigerweise zum Determinismus führen. Es gibt keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Naturgesetzen und der Vorstellung, dass alles vorherbestimmt ist. Naturgesetze beschreiben lediglich, wie sich die Natur in bestimmten Situationen verhält – sie sind nicht dafür verantwortlich, dass sich die Natur so verhält.
Naturgesetze schränken zwar Möglichkeiten ein, vernichten aber keine Spielräume vollständig. Es gibt keine "Vorrichtung", die alle Möglichkeiten bis auf eine verschließt. Somit bleibt Raum für Freiheit, auch wenn diese durch verschiedene Faktoren eingeschränkt wird.
🔍 Wichtig zu verstehen: Der Indeterminismus behauptet nicht, dass jederzeit alles passieren kann. Viele Möglichkeiten sind durch Naturgesetze ausgeschlossen. Aber innerhalb der verbleibenden Spielräume gibt es Raum für nicht-determinierte Entscheidungen.
Unsere Freiheit wird durch verschiedene Faktoren eingeschränkt: Naturgesetze, Gene, unbewusste Vorentscheidungen im Gehirn, Erziehung, soziale Abhängigkeit, Gesetze, Manipulation und psychische Gesundheit. Dennoch: Der Indeterminismus ermöglicht die Vorstellung eines freien Willens innerhalb dieser Grenzen. Anders als der Determinismus, der besagt, dass alle Ereignisse und Handlungen durch vorhergehende Ursachen bestimmt sind, eröffnet der Indeterminismus die Möglichkeit nicht-vorherbestimmter Ereignisse.