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18 10 EIGENART PHILOSOPHISCHEN FRAGENS UND DENKENS Nach Antworten suchen M1 Jay F. Rosenberg: Philosophieren eine Tätigkeit der Vernunft Der US-amerikanische Philosoph Rosenberg (1942-2008), Pro- fessor an der Universität von Nord-Carolina, ist einer breiteren Leserschaft durch seine Schrift Philosophieren - ein Handbuch für Anfänger bekannt geworden. Irgendwann einmal verspürt jeder einen gewissen Impuls. Gewöhnlich taucht er als ein Gefühl, als ein Staunen oder als Beunruhigung auf, und oft genug verwandelt er sich in eine vage, aber anregende Fra- ge: Dauern Raum und Zeit immer fort? Was ist, wenn es keinen Gott gibt? Was, wenn es einen gibt? Bin ich wahrhaft frei? Ist jemals etwas wirklich richtig oder falsch? Gibt es absolute Wahrheiten? Gibt es wirklich so etwas wie gute Kunst? Und natürlich: Was ist der Sinn des Lebens? Gerade darin liegt ein Impuls für philosophische Tätigkeit. Mit dem Staunen beginnt die Philosophie, sagt Aristoteles. Wenige Leute gehen jedoch über diesen Punkt hinaus. Aus einem recht einfachen Grund: Sie wissen nicht, wie sie darüber hinausgehen könnten. [...] Schließlich geht der Augenblick vorbei, oder man lässt ihn vor- beigehen. Irgendwie ist die Frage abgetan, ist zurück- gestellt, verworfen oder verdrängt. Und doch könnte ein Gefühl zurückbleiben - das frustrierende Gefühl, 2o dass dies sicherlich wichtige Fragen sind, Fragen mit wichtigen Antworten. Wenn man nur wüsste, wie man sie finden kann. Ein aktiver Philosoph ist unter anderem jemand, der sich bemüht, sie zu finden. Ein...
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Teil der Arbeit eines solchen Philosophen besteht darin, über derartige Gefühle hinauszugelangen und solche Fragen in die Reichweite der Tätigkeit der Vernunft zu bringen, sie vom Herzen in den Verstand zu verlagern. Ein Teil der Aufgabe des Philosophen besteht darin, aus sol- chen Fragen etwas zu machen, worüber man nach- denken kann - und dann darüber nachzudenken. Da- für brauchen die Philosophen sowohl eine allgemeine Strategie eine Methode - als auch besondere Takti- ken, nämlich spezifische Techniken, um jene Metho- de anzuwenden. Das tun sie. Philosophie ist demnach eine Tätigkeit der Vernunft mit eigener Strategie und eigener Taktik, mit eigener Methode und Technik. [...] Der grundlegende Punkt ist [...], dass philosophische Auffassungen oder Positionen durch Argumente ge- stützt werden müssen. Mit „Argument" meine ich nicht etwas unbedingt Kritisches oder Kontroverses (ob- wohl Philosophen ebenso negativ und streitsüchtig sein können wie jeder andere). Argumentation ist im weitesten Sinne einfach das Angeben von Gründen für Überzeugungen. Wenn es eine Grundregel philo- sophischen Arbeitens gibt, dann die, dass jede An- sicht, wie abwegig sie auch sein mag, zur Diskussion gestellt werden kann, vorausgesetzt nur, ihr Befür- worter bemüht sich, sie angemessen durch Argumente zu sichern. Philosophieren - ein Handbuch für Anfänger (1984) M2 Aljoscha Schwarz / Roland Schweppe: Philosophisch diskutieren Die beiden Münchener Autoren Aljoscha Schwarz (*1961) und Roland Schweppe (*1962) wollen mit ihren Büchern die Phi- losophie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ob nun in Talkshows oder auf Partys - überall (und über alles) wird diskutiert. Ergebnisse dieser Diskus- sionen sind allerdings nur schwer zu erkennen. Wo- ran liegt das? Sind viele Menschen nicht in der Lage, „richtig" zu diskutieren? Was wäre „richtiges" Disku- tieren? 00 Der Philosoph diskutiert, weil er die Diskussion als besten oder zumindest einen guten Weg zur Erkennt- nisgewinnung ansieht. Einmal erfährt er in der Diskus- sion die Gedankengänge anderer und die Kraft ihrer e Argumente - es ist ja gut möglich, dass der andere etwas weiß, das er nicht weiß; zum anderen versucht er in der Diskussion, die Plausibilität seiner Theorien festzustellen. Wenn sich seine Vorstellungen in der Diskussion nicht halten lassen, gibt er sie gerne auf. Das Gespräch mit Andersdenkenden ist eine ziemlich gute Methode, die Kraft eigener und fremder Argu- mente zu prüfen. Dabei kann es dem Philosophen [² 40 50 nicht darum gehen, die eigene „Meinung" durchzu- nicht, wenn ihm an neuen Erkenntnissen gelegen ist. setzen Nicht das Bestätigen von Theorien bringt Neues, sondern das Widerlegen. Bei vielen Menschen löst es etwas Befremden aus, wenn man sie auffordert, ihre eigenen Argumente zu widerlegen: schließlich hat man ja eine Anschauung deshalb, weil die Argu- mente, die einem zur Verfügung stehen, eben auf die eigene Anschauung zu deuten scheinen. Das klingt ziemlich vernünftig, doch hat es in der Praxis einen Haken. Eine Meinung über ein bestimmtes Thema ist meist schon vorhanden, wenn man das erste Mal von einem Thema hört: nennen wir diese Meinung Theo- rie A. [Alle Argumente, die diese Theorie bestätigen, werden akzeptiert, auch wenn sie falsch sind, alle wi- dersprechenden Argumente werden für falsch erklärt, auch wenn an ihnen etwas Richtiges ist. So kommt man kommt nicht zu neuen Erkenntnissen.] Sucht man nun nicht nach bestätigenden Aussagen, sondern nach widersprechenden, werden sich schnell neue Erkenntnisse einstellen. Das heißt natürlich keinesfalls, dass dann einfach die entgegengesetzte Theorie übernommen wird. Der „Gegner" liefert Ar- gumente, die mehr oder weniger stichhaltig sein kön- nen, aber auf jeden Fall auf Probleme und Schwach- stellen von Theorie A hinweisen, Schwachstellen, die man selbst zuvor von seinem eigenen Standpunkt aus nicht erkennen konnte. Bevor man mit anderen Menschen diskutiert, ist es meist sehr sinnvoll, zunächst einmal mit sich selbst zu diskutieren. Vielleicht haben Sie schon einmal vor einer Diskussion Argumente für Ihre Position gesam- melt und dabei einen inneren Dialog geführt, bei dem Sie versuchten, auf mögliche Angriffe zu reagieren. Wechseln Sie doch einmal die Perspektive: Versuchen 55 Sie aktiv, Argumente für die Gegenposition zu fin- den und versuchen Sie nicht gleich, sie zu widerle- gen. Spielen Sie den Advocatus Diaboli [Anwalt des Teufels], versuchen Sie, alle Ihnen zugänglichen Argu- mente für die Gegenposition zu finden. Dann ist wirk- lich klar, wo die Stärken und Schwächen beider Posi- tionen liegen und Sie können sich eine fundiertere Meinung bilden. nach: Anleitung zum Philosophieren (2003) GO - - - WAS HEISST ES ZU PHILOSOPHIEREN? M3 Jostein Gaarder: Die Jagd nach der Wahrheit als Kriminalgeschichte 19 Der norwegische Schriftsteller Jostein Gaarder (*1952) ist vor allem durch seinen philosophischen Roman Sofies Welt be- kannt geworden. Im Grunde können wir gar nicht so viele verschiede- ne philosophische Fragen stellen. Wir haben bereits einige der wichtigsten gestellt. Aber die Geschichte zeigt uns viele unterschiedliche Antworten auf jede einzelne Frage, die wir gestellt haben. Es ist also leichter, philosophische Fragen zu stellen, als sie zu beantworten. Auch heute muss jeder Einzelne seine Antworten auf diese Fragen finden. Wir können nicht im Lexi- kon nachschlagen, ob es einen Gott oder ein Leben nach dem Tod gibt. Das Lexikon sagt uns auch nicht, wie wir leben sollen. Lesen, was andere Menschen gedacht haben, kann aber trotzdem eine Hilfe sein, wenn wir uns unser eigenes Bild im Leben und der Welt machen müssen. Die Jagd der Philosophen nach der Wahrheit lässt sich vielleicht mit einer Kriminalgeschichte verglei- chen. Manche halten Andersen für den Mörder, andere Nielsen oder Jepsen. Einen wirklichen Kriminalfall kann die Polizei vielleicht plötzlich eines Tages klä- ren. Es ist natürlich auch denkbar, dass sie das Rätsel nie lösen kann. Trotzdem hat das Rätsel eine Lösung. Auch wenn es schwer ist, eine Frage zu beantworten, ist es also vorstellbar, dass die Frage eine - und nur eine richtige Antwort hat. Sofies Welt (1991) - 1 Untersuchen Sie arbeitsteilig die jeweils emp- fohlenen Maßnahmen, um Antworten auf phi- losophische Fragen zu finden, und bewerten Sie diese. > M1/M2 2 Erstellen Sie ein Plakat mit Regeln für das Phi- losophieren. > M1/M2 3 Erläutern Sie Gaarders Auffassung, dass sich nicht alle philosophischen Fragen beantworten lassen. Gehen Sie dabei auf den Vergleich der Philosophie mit einem Kriminalfall ein. > M3 10 15 20 25 A1 A2 Nach Antworten suchen. Erarbeite wie beantwortet! man phil. Fragen Unterscheide Im Text: - Thesen - Argumente -Schlüsse - Beispiele -Erklärungen / Erläuterungen A1 nach Aljoscha Schwarz/Roland Schweppe Zvallerst muss man wissen, das es nicht darum geht, die eigene Meinung durchzusetzen. Nicht das Bestätigen von Theorien bringt Neues, sondern das Widerlegen. Also zuallererst braucht man eine Meinung über ein be- stimmtes Thema. Alle Argumente, die diese Theorie bestätigen, werden akzeptiert, auch wenn sie falsch sind, alle widersprechenden Argumente werden für faisch erklärt, auch wenn an innen etwas Richtig ist, So kommt man nicht zu neuen Er- kenntnissen. Bevor einer Diskussion 14.09.19 45 ist es sinnucel mit sich selber 20 diskutieren. Man sollte sich selber Argumente for seine Position heraus arbeiten. Jedoch die der "Gegner" nicht außer Acht lassen Man muss sich auf mögliche Angriffe vorbereiten, um zu reagien So weiß man die Schwächen, aber auch stärken der Gegen- position. A2 O 0 16
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Teil der Arbeit eines solchen Philosophen besteht darin, über derartige Gefühle hinauszugelangen und solche Fragen in die Reichweite der Tätigkeit der Vernunft zu bringen, sie vom Herzen in den Verstand zu verlagern. Ein Teil der Aufgabe des Philosophen besteht darin, aus sol- chen Fragen etwas zu machen, worüber man nach- denken kann - und dann darüber nachzudenken. Da- für brauchen die Philosophen sowohl eine allgemeine Strategie eine Methode - als auch besondere Takti- ken, nämlich spezifische Techniken, um jene Metho- de anzuwenden. Das tun sie. Philosophie ist demnach eine Tätigkeit der Vernunft mit eigener Strategie und eigener Taktik, mit eigener Methode und Technik. [...] Der grundlegende Punkt ist [...], dass philosophische Auffassungen oder Positionen durch Argumente ge- stützt werden müssen. Mit „Argument" meine ich nicht etwas unbedingt Kritisches oder Kontroverses (ob- wohl Philosophen ebenso negativ und streitsüchtig sein können wie jeder andere). Argumentation ist im weitesten Sinne einfach das Angeben von Gründen für Überzeugungen. Wenn es eine Grundregel philo- sophischen Arbeitens gibt, dann die, dass jede An- sicht, wie abwegig sie auch sein mag, zur Diskussion gestellt werden kann, vorausgesetzt nur, ihr Befür- worter bemüht sich, sie angemessen durch Argumente zu sichern. Philosophieren - ein Handbuch für Anfänger (1984) M2 Aljoscha Schwarz / Roland Schweppe: Philosophisch diskutieren Die beiden Münchener Autoren Aljoscha Schwarz (*1961) und Roland Schweppe (*1962) wollen mit ihren Büchern die Phi- losophie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ob nun in Talkshows oder auf Partys - überall (und über alles) wird diskutiert. Ergebnisse dieser Diskus- sionen sind allerdings nur schwer zu erkennen. Wo- ran liegt das? Sind viele Menschen nicht in der Lage, „richtig" zu diskutieren? Was wäre „richtiges" Disku- tieren? 00 Der Philosoph diskutiert, weil er die Diskussion als besten oder zumindest einen guten Weg zur Erkennt- nisgewinnung ansieht. Einmal erfährt er in der Diskus- sion die Gedankengänge anderer und die Kraft ihrer e Argumente - es ist ja gut möglich, dass der andere etwas weiß, das er nicht weiß; zum anderen versucht er in der Diskussion, die Plausibilität seiner Theorien festzustellen. Wenn sich seine Vorstellungen in der Diskussion nicht halten lassen, gibt er sie gerne auf. Das Gespräch mit Andersdenkenden ist eine ziemlich gute Methode, die Kraft eigener und fremder Argu- mente zu prüfen. Dabei kann es dem Philosophen [² 40 50 nicht darum gehen, die eigene „Meinung" durchzu- nicht, wenn ihm an neuen Erkenntnissen gelegen ist. setzen Nicht das Bestätigen von Theorien bringt Neues, sondern das Widerlegen. Bei vielen Menschen löst es etwas Befremden aus, wenn man sie auffordert, ihre eigenen Argumente zu widerlegen: schließlich hat man ja eine Anschauung deshalb, weil die Argu- mente, die einem zur Verfügung stehen, eben auf die eigene Anschauung zu deuten scheinen. Das klingt ziemlich vernünftig, doch hat es in der Praxis einen Haken. Eine Meinung über ein bestimmtes Thema ist meist schon vorhanden, wenn man das erste Mal von einem Thema hört: nennen wir diese Meinung Theo- rie A. [Alle Argumente, die diese Theorie bestätigen, werden akzeptiert, auch wenn sie falsch sind, alle wi- dersprechenden Argumente werden für falsch erklärt, auch wenn an ihnen etwas Richtiges ist. So kommt man kommt nicht zu neuen Erkenntnissen.] Sucht man nun nicht nach bestätigenden Aussagen, sondern nach widersprechenden, werden sich schnell neue Erkenntnisse einstellen. Das heißt natürlich keinesfalls, dass dann einfach die entgegengesetzte Theorie übernommen wird. Der „Gegner" liefert Ar- gumente, die mehr oder weniger stichhaltig sein kön- nen, aber auf jeden Fall auf Probleme und Schwach- stellen von Theorie A hinweisen, Schwachstellen, die man selbst zuvor von seinem eigenen Standpunkt aus nicht erkennen konnte. Bevor man mit anderen Menschen diskutiert, ist es meist sehr sinnvoll, zunächst einmal mit sich selbst zu diskutieren. Vielleicht haben Sie schon einmal vor einer Diskussion Argumente für Ihre Position gesam- melt und dabei einen inneren Dialog geführt, bei dem Sie versuchten, auf mögliche Angriffe zu reagieren. Wechseln Sie doch einmal die Perspektive: Versuchen 55 Sie aktiv, Argumente für die Gegenposition zu fin- den und versuchen Sie nicht gleich, sie zu widerle- gen. Spielen Sie den Advocatus Diaboli [Anwalt des Teufels], versuchen Sie, alle Ihnen zugänglichen Argu- mente für die Gegenposition zu finden. Dann ist wirk- lich klar, wo die Stärken und Schwächen beider Posi- tionen liegen und Sie können sich eine fundiertere Meinung bilden. nach: Anleitung zum Philosophieren (2003) GO - - - WAS HEISST ES ZU PHILOSOPHIEREN? M3 Jostein Gaarder: Die Jagd nach der Wahrheit als Kriminalgeschichte 19 Der norwegische Schriftsteller Jostein Gaarder (*1952) ist vor allem durch seinen philosophischen Roman Sofies Welt be- kannt geworden. Im Grunde können wir gar nicht so viele verschiede- ne philosophische Fragen stellen. Wir haben bereits einige der wichtigsten gestellt. Aber die Geschichte zeigt uns viele unterschiedliche Antworten auf jede einzelne Frage, die wir gestellt haben. Es ist also leichter, philosophische Fragen zu stellen, als sie zu beantworten. Auch heute muss jeder Einzelne seine Antworten auf diese Fragen finden. Wir können nicht im Lexi- kon nachschlagen, ob es einen Gott oder ein Leben nach dem Tod gibt. Das Lexikon sagt uns auch nicht, wie wir leben sollen. Lesen, was andere Menschen gedacht haben, kann aber trotzdem eine Hilfe sein, wenn wir uns unser eigenes Bild im Leben und der Welt machen müssen. Die Jagd der Philosophen nach der Wahrheit lässt sich vielleicht mit einer Kriminalgeschichte verglei- chen. Manche halten Andersen für den Mörder, andere Nielsen oder Jepsen. Einen wirklichen Kriminalfall kann die Polizei vielleicht plötzlich eines Tages klä- ren. Es ist natürlich auch denkbar, dass sie das Rätsel nie lösen kann. Trotzdem hat das Rätsel eine Lösung. Auch wenn es schwer ist, eine Frage zu beantworten, ist es also vorstellbar, dass die Frage eine - und nur eine richtige Antwort hat. Sofies Welt (1991) - 1 Untersuchen Sie arbeitsteilig die jeweils emp- fohlenen Maßnahmen, um Antworten auf phi- losophische Fragen zu finden, und bewerten Sie diese. > M1/M2 2 Erstellen Sie ein Plakat mit Regeln für das Phi- losophieren. > M1/M2 3 Erläutern Sie Gaarders Auffassung, dass sich nicht alle philosophischen Fragen beantworten lassen. Gehen Sie dabei auf den Vergleich der Philosophie mit einem Kriminalfall ein. > M3 10 15 20 25 A1 A2 Nach Antworten suchen. Erarbeite wie beantwortet! man phil. Fragen Unterscheide Im Text: - Thesen - Argumente -Schlüsse - Beispiele -Erklärungen / Erläuterungen A1 nach Aljoscha Schwarz/Roland Schweppe Zvallerst muss man wissen, das es nicht darum geht, die eigene Meinung durchzusetzen. Nicht das Bestätigen von Theorien bringt Neues, sondern das Widerlegen. Also zuallererst braucht man eine Meinung über ein be- stimmtes Thema. Alle Argumente, die diese Theorie bestätigen, werden akzeptiert, auch wenn sie falsch sind, alle widersprechenden Argumente werden für faisch erklärt, auch wenn an innen etwas Richtig ist, So kommt man nicht zu neuen Er- kenntnissen. Bevor einer Diskussion 14.09.19 45 ist es sinnucel mit sich selber 20 diskutieren. Man sollte sich selber Argumente for seine Position heraus arbeiten. Jedoch die der "Gegner" nicht außer Acht lassen Man muss sich auf mögliche Angriffe vorbereiten, um zu reagien So weiß man die Schwächen, aber auch stärken der Gegen- position. A2 O 0 16