Die existentialistische Auffassung vom Menschen
Sartres Existentialismus präsentiert eine einzigartige Sichtweise auf die menschliche Natur und Identität. Diese Philosophie betont die Freiheit und Verantwortung des Individuums in einer Welt ohne vorgegebene Werte oder göttliche Führung.
Highlight: Nach Sartre ist der Mensch nicht definierbar, da er anfangs nichts ist und sich erst durch seine Handlungen selbst erschafft.
Zentrale Aspekte dieser Auffassung sind:
- Der Mensch existiert zuerst und definiert sich dann durch seine Handlungen.
- Es gibt keine festgelegte menschliche Natur, da es keinen Gott gibt, der diese entworfen hätte.
- Der Mensch besitzt eine größere Würde als unbelebte Objekte, da er sich seiner Zukunft bewusst ist und diese aktiv plant.
Quote: "Der Mensch ist nichts anderes, als wozu er sich macht."
Diese Sichtweise impliziert eine enorme Verantwortung für das eigene Leben und Handeln. Ohne göttliche Vorgaben oder natürliche Determinierung ist der Mensch frei, aber auch gezwungen, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen zu tragen.
Example: Dostojewski's Aussage "Wenn Gott nicht existiert, so wäre alles erlaubt" wird von Sartre als Ausgangspunkt genommen, um die Konsequenzen dieser Freiheit zu diskutieren.
Die Abwesenheit vorgegebener Werte oder Rechtfertigungen führt zu einer Situation, in der der Mensch für alles verantwortlich ist, was er tut. Diese Verantwortung erstreckt sich nicht nur auf das individuelle Leben, sondern auf die gesamte Menschheit.
Vocabulary: Essenz: Das Wesen oder die grundlegende Natur von etwas. Im Existentialismus geht die Existenz der Essenz voraus, was bedeutet, dass der Mensch zuerst existiert und dann sein Wesen durch seine Handlungen definiert.