Arnold Gehlen: Der Mensch als Mängelwesen
Arnold Gehlen präsentiert ein Menschenbild, das den Menschen als Mängelwesen charakterisiert. Er beschreibt den Menschen als schutzlos, bedürftig und nicht an seine natürliche Umgebung angepasst.
Definition: Arnold Gehlens Menschenbild sieht den Menschen als ein Wesen, das in einer "zweiten Natur" lebt, in der es sich selbst Aufgaben gibt (Kultur).
Gehlen argumentiert, dass der Mensch einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt ist. Um damit umzugehen, entwickelt er Gewohnheiten, Rituale, familiäre Strukturen und Techniken. Ein wichtiger Aspekt in Gehlens Anthropologie ist, dass der Mensch für die Zukunft lebt und keine natürliche Spezialisierung in der Arbeit hat.
Example: Arnold Gehlens Institutionen wie Familie oder Technik dienen als Bewältigungsmechanismen für die Reizüberflutung.
Friedrich Engels: Der Mensch als Arbeitswesen
Friedrich Engels definiert den Menschen als ein Arbeitswesen und behauptet, dass die Arbeit den Menschen geschaffen hat. Er hebt hervor, dass kein Affe je ein Steinmesser hergestellt hat, was die Sonderstellung des Menschen unterstreicht.
Quote: "Arbeit hat den Menschen geschaffen." - Friedrich Engels
Engels betont den Übergang vom Affen zum Menschen durch den aufrechten Gang und die Benutzung der Hände. Die Hand wird sowohl als Organ der Arbeit als auch als Produkt derselben betrachtet.
Highlight: Der Mensch-Tier-Vergleich von Engels zeigt, dass die menschliche Fähigkeit zur Werkzeugherstellung eine entscheidende Rolle in der Evolution spielte.
Aristoteles: Der Mensch als Gemeinschaftswesen
Aristoteles bezeichnet den Menschen als "zoon politikon", ein Gemeinschaftswesen. Er betont, dass der Mensch auf Gemeinschaft ausgerichtet ist und das Vermögen besitzt, aktiv politisch zu handeln.
Vocabulary: Zoon politikon: griechischer Begriff für den Menschen als politisches oder gesellschaftliches Wesen.
Diese philosophische Betrachtung wird durch die biologische Klassifikation des Menschen ergänzt, die ihn als Teil der Klasse der höheren Säugetiere, des Unterstamms der Wirbeltiere und der Ordnung der Herrentiere einordnet.
Highlight: Die verschiedenen anthropologischen Perspektiven zeigen, dass Menschenbilder in Philosophie und Wissenschaft vielfältig sind und sich gegenseitig ergänzen können.