Die Grenzen des Leviathan-Konzepts
Die absolute Macht des Leviathan wirft grundlegende Fragen auf. Wenn der Souverän weder angeklagt noch zur Verantwortung gezogen werden kann, wer kontrolliert dann seine Macht? Die Auswahl des Leviathan durch demokratische Prozesse steht im Widerspruch zur absoluten Herrschaftsform.
Kritik: Das Fehlen von Gewaltenteilung und Kontrollmechanismen macht das System anfällig für Machtmissbrauch.
Ein weiteres Paradoxon liegt darin, dass der Leviathan selbst keinen Gesellschaftsvertrag eingeht und somit als einziger im Naturzustand verbleibt. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass er primär zu seinem eigenen Vorteil handelt, ohne dass das Volk Einspruch erheben könnte. Die fehlende Gewaltenteilung verstärkt dieses Problem zusätzlich.
Die Staatsformenlehre nach Hobbes zeigt sich damit als theoretisch unvollständig. Während sie wichtige Aspekte der Staatsbildung und politischen Ordnung behandelt, vernachlässigt sie zentrale menschliche und gesellschaftliche Realitäten. Die Theorie kann nicht erklären, wie sich komplexe soziale Beziehungen und politische Strukturen jenseits absoluter Herrschaft entwickeln können.
Beispiel: In modernen Demokratien wird die Macht durch verschiedene Institutionen und Kontrollmechanismen begrenzt, um Machtmissbrauch zu verhindern - ein Aspekt, der in Hobbes' Theorie fehlt.