Geschichtlicher Hintergrund der Strafe
Der geschichtliche Hintergrund der Strafe reicht bis in die Antike zurück. Strafen im Mittelalter entwickelten sich aus der Rache, wobei schon Platon Opfern von Verbrechen zugestand, durch Rache Genugtuung zu erfahren. Im frühen Mittelalter dienten Gesetze und Strafen vor allem dazu, die Blutrache zu unterbinden und die Gesellschaft zu stabilisieren.
Example: Im Frankenreich um 600 konnte ein Mord durch Blutrache, Zahlung eines Wergeldes oder öffentliche Hinrichtung gesühnt werden, abhängig vom Stand des Täters.
Highlight: Die Entwicklung von der Rache zur geregelten Strafe vollzog sich allmählich, wobei ab dem 11. Jahrhundert die Bestrafung des Täters in den Vordergrund rückte.
Strafen im Mittelalter für Frauen und Männer unterschieden sich oft nach dem sozialen Stand. Freie Bürger konnten Vergehen häufig mit Geldbußen sühnen, während Unfreie körperliche Strafen erhielten. Ab dem 12. Jahrhundert kam die Todesstrafe im Rechtswesen vor, wobei das Hängen als unehrliche Todesstrafe galt.
Example: Peinliche Strafen Mittelalter umfassten Prügelstrafen, das Abschneiden von Körperteilen, Blendung oder Brandmarkung.
Im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit entwickelte sich das Strafsystem weiter. Die Folter wurde als Mittel zur Wahrheitsfindung eingeführt, und die Offizialklage ermöglichte die Verfolgung von Taten ohne direkten Kläger. Hinrichtungen fanden öffentlich statt, dienten aber nicht primär der Abschreckung, sondern sollten die Rechtmäßigkeit der Strafe demonstrieren.
Highlight: Im 18. und 19. Jahrhundert verlagerte sich der Fokus von körperlichen Strafen zu Haftstrafen, mit dem Ziel der Abschreckung statt Vergeltung.