Thomas Hobbes' Menschenbild und der Naturzustand
Um Thomas Hobbes' Staatstheorie vollständig zu verstehen, ist es entscheidend, sein Menschenbild und seine Vorstellung vom Naturzustand zu betrachten.
Hobbes geht von einer relativen Gleichheit aller Menschen im Naturzustand aus. Er argumentiert, dass Menschen in Bezug auf Kraft und Geistesfähigkeiten ähnlich begabt sind. Zwar gibt es Unterschiede, diese sind jedoch nicht so groß, dass sie signifikante Vorteile verschaffen könnten.
Definition: Der Naturzustand beschreibt in der politischen Philosophie einen hypothetischen Zustand der Menschheit vor der Entstehung von Gesellschaften und Staaten.
Charakteristisch für Hobbes' Menschenbild ist die Annahme, dass der Mensch stets kriegsbereit und von Todesfurcht erfüllt ist. Dies führt zu seinem berühmten Ausspruch:
Quote: "homo homini lupus" (Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf)
Im Naturzustand lebt der Mensch in ständiger Angst um sein Eigentum. Die Konkurrenz um knappe Güter führt zu einem andauernden Konkurrenzkampf. Ohne Staat gibt es keine Gesetze, Regeln oder gesichertes Eigentum. Besitz ist nur so lange garantiert, bis ein anderer ihn wegnimmt.
Highlight: Im Naturzustand herrscht ein "Krieg aller gegen alle", geprägt von Furcht und Unsicherheit.
Gleichzeitig hat jeder Mensch im Naturzustand das Recht, alles zu tun, was für die Selbsterhaltung notwendig ist. Dies bezeichnet Hobbes als Naturrecht, da das primäre Ziel jedes Menschen die Selbsterhaltung ist.