Thomas Hobbes: Von den Ursachen, der Erzeugung und der Definition eines Staates
Thomas Hobbes' Staatstheorie basiert auf der Idee eines Gesellschaftsvertrags, der den Übergang vom Naturzustand in einen geordneten Staat ermöglicht. Der Philosoph begründet die Notwendigkeit eines Staates mit dem menschlichen Bedürfnis nach Sicherheit und einem zufriedenen Leben.
Highlight: Hobbes sieht die Notwendigkeit einer obersten Gewalt, um den Kriegszustand zu überwinden und Sicherheit zu gewährleisten.
Die Gründung des Staates erfolgt laut Hobbes durch die Übertragung der individuellen Macht auf eine zentrale Autorität, den Souverän. Dieser kann eine Einzelperson oder eine Versammlung sein, wobei Hobbes tendenziell einen Einzelherrscher bevorzugt.
Definition: Der Souverän ist die Person oder Gruppe, die die übertragene Macht innehat und den Staat regiert.
Der Gesellschaftsvertrag wird nach Hobbes' Theorie ausschließlich zwischen den zukünftigen Untertanen geschlossen. Sie vereinbaren untereinander, ihre Macht an den Souverän zu übertragen und dessen Handlungen zu autorisieren.
Quote: "Ich autorisiere diesen Menschen oder diese Versammlung von Menschen und übertrage ihnen mein Recht, mich zu regieren, unter der Bedingung, dass du ihnen ebenso dein Recht überträgst und alle ihre Handlungen autorisierst."
Diese Vertragskonstruktion beinhaltet eine einseitige Verpflichtung der Untertanen gegenüber dem Souverän. Der Souverän selbst ist nicht Vertragspartner und hat somit keine vertraglichen Pflichten gegenüber den Untertanen.
Die Frage nach den Begünstigten dieses Vertrags ist komplex. Einerseits erhält der Souverän eine enorme Machtfülle, was ihn vordergründig begünstigt. Andererseits können die Untertanen von Frieden und Wohlergehen profitieren, wenn der Souverän weise und uneigennützig regiert.
Vocabulary: Der Leviathan ist in Hobbes' Theorie das Sinnbild des allmächtigen Staates, der Frieden und Ordnung garantieren soll.
Allerdings birgt diese Staatstheorie auch Risiken. Sollte der Souverän seine Macht missbrauchen oder Methoden anwenden, die die Untertanen nicht billigen, sind diese aufgrund der Vertragskonstruktion dem Herrscher ausgeliefert.
Example: Ein Beispiel für möglichen Machtmissbrauch wäre die Einschränkung persönlicher Freiheiten unter dem Vorwand der Friedenssicherung.
Thomas Hobbes' Staatstheorie stellt somit einen Versuch dar, die Sicherheit und das Wohlergehen der Menschen durch einen starken Staat zu gewährleisten, wobei die Gefahr des Machtmissbrauchs als potentielles Problem bestehen bleibt.